Die Weihnachtsfeier als Bühne für einen unvergesslichen Auftritt

Die Weihnachtsfeier als Bühne für einen unvergesslichen Auftritt
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Top 10 Tipps für die Weihnachtsfeier

Wenn Sie diese Ratschläge befolgen, dann ruinieren Sie Ihre Karriere garantiert an einem einzigen Abend. Aber vielleicht ist es das wert?

Die Weihnachtsfeier. Für viele Österreicher ist sie das Highlight des Arbeitsjahres und eine schöne Gelegenheit, mit den Kollegen einen festlichen Abend zu genießen. Für Viele ist es aber auch ein Anlass, um sich mit viel Alkohol aus dem Leben zu schießen und endlich mal so richtig aus sich herauszugehen. Da wird der unauffällige Buchalter plötzlich zum Party-Animal und die biedere Chefsekretärin zum Vamp, der Feuer auf der Tanzfläche entfacht. Wir haben für Sie zehn Tipps gesammelt, wie Sie Ihre Karriere bei der Weihnachtsfeier vorsätzlich zerstören...

1. Das Outfit

Schon zuhause vor dem Kleiderschrank werden die ersten Entscheidungen getroffen, um bei seinen Vorgesetzten und Kollegen nachhaltig Eindruck zu hinterlassen. Damen sollten sich möglichst freizügig kleiden, tief dekolletiert und mit einer Rocklänge, die großzügige Einblicke auf die Dessous ermöglicht – schließlich war das Zeug ja auch teuer genug. Männer können den festlichen Anlass nutzen, um den Kollegen endlich einmal ihre sportliche-legere Markenkleidung mit den drei Streifen vorzuführen. Erfahrene Partylöwen wissen, dass es sich damit auch bequemer schläft, falls das Entkleiden aufgrund frühmorgendlicher Konzentrationsstörungen ausfällt.

2. Vorglühen

Viel zu spät kommt man auf Touren, wenn man sich mit dem Wein-Angebot auf der Weihnachtsfeier zufrieden gibt. Party-Profis treffen hier weise Vorsorge und genehmigen sich schon vor der Weihnachtsfeier das eine oder andere Krügerl oder Flügerl. So kommen wir mit der richtigen Betriebstemperatur auf die Feier und zeigen den Langweilern, wie man Party macht.

3. Mut zum Business-Talk

Viel zu wenig Zeit verbringt man mit seinen Vorgesetzten, deshalb sollte man jede Gelegenheit bei der Weihnachtsfeier nutzen, um mit dem angetrunkenen Mut selbstbewusst zu performen. Es ist erstaunlich, welch kreative Ansätze man nach ein paar Drinks findet. Falls man sich am nächsten Tag daran erinnern könnte wäre die gute Gelegenheit eines persönlichen Gesprächs mit den Chefitäten verpasst.

4. Das musste mal gesagt werden

Fortgeschrittener Alkoholisierungsgrad gepaart mit aufkommender Aggressivität sind ideale Voraussetzungen für eine Aussprache mit Kollegen mit denen es schon länger schwelende Konflikte gibt. Plötzlich fallen einem die besten Argumente ein, mit denen man berufliche Rivalen vor versammelter Kollegenschaft fertig machen kann. Wenn allerdings schon temporäre Lähmungen des Sprachzentrums auftreten, dann sollte man besser gleich zuschlagen, um sich Genugtuung zu verschaffen.

5. Selfies & Social Media

Die Erfindung von Smartphones hat Weihnachtsfeiern enorm bereichert. Selfies mit der attraktiven Chefin sind nicht nur ein Gewinn für die Facebook-Seite, sie sind auch eine gute Gelegenheit, sich verführerisch an sie anzuschmiegen. Tipp: Männer knöpfen sich ihr Hemd möglichst weit auf, damit ihre Männlichkeit sicht- und spürbar wird. Frauen sollten zeigen was sie haben, das macht nicht nur die Kolleginnen neidisch, das bringt auch garantiert viele Likes.

Etwas mehr aus sich herausgehen darf man ruhig, wenn eine Fotobox vorhanden ist. Zeigen Sie wie lustig Sie sind, lassen Sie Ihre Muskeln spielen und verbergen Sie bloß nicht Ihre reizvolle Zunge.

7. Aufreißen

Nach erfolgreichem Anwenden von Punkt 7 ist das Eis gebrochen und höchste Zeit für laszives Geschmuse auf der Tanzfläche. Die Kollegen werden auf den Aufriss neidisch sein und auch die Chefin wird endlich erkennen, dass man der geilste Hengst im Stall ist. Ein Quickie auf der Toilette rundet die Performance ab und trägt zum erfolgreichen Teambuilding bei.

8. Sieg in der Promille-Wertung

Wer Punkt zwei gewissenhaft befolgt hat spätestens um 21 Uhr einen Alokoholiserungsgrad erreicht, von dem alle etwas haben. Man schuftet das ganze Jahr, da muss man die Firma bei der Weihnachtsfeier ordentlich schädigen und so viel Essen und Trinken wie nur möglich. Durch etwaige Schwächephasen darf man sich nicht entmutigen lassen, nach einem Telefonat mit Melk kann es wieder munter weitergehen. Echte Meister ihres Fachs ermuntern die Vorgesetzten zum Wettsaufen an der Bar und beweisen ihre Standfestigkeit.

6. Dancing Star

Zu späterer Stunde ist die Tanzfläche Ihre Bühne. Den spießigen Kollegen muss man zeigen, welch coole Moves man bei den lange zurückliegenden Vodka-Red Bull-Workshops in der Disco gelernt hat. Die Kolleginnen warten auch schon darauf, dass man sie kuschelig von hinten antanzt, dann ist ihr Schmelzpunkt erreicht. Falls immer noch nicht, muss man sie an der Hüfte nehmen und sich eng an sie anschmiegen, wer könnte da noch widerstehen.

9. Kannu fahren

Es gebietet der Anstand gegenüber den Kollegen, dass man so lange bleibt, bis das Licht abgedreht wird. Wir wissen aus Erfahrung, dass es in der Adventzeit verdammt schwer ist, ein Taxi zu ergattern. Aber wozu auch, ist nur schweineteuer und mit ein bisschen Frischluft kann man schon noch fahren – der teure Wagen findet eh alleine nach Hause.

10. Endlich mal ausschlafen

Nachdem sich die Polizisten beim Planquadrat als langweilige Spaßbremsen erwiesen haben, ist es doch noch richtig spät geworden. Nachdem die Chefitäten die Performance bei der Feier (was war da nochmal mit der Abteilungsleiterin?) aber sicherlich mit wertschätzender Anerkennung quittiert haben, haben sie sicher auch vollstes Verständnis, wenn man sich mal richtig ausschläft. Wir planen unseren Auftritt im Büro für den frühen Nachmittag und erkundigen uns nach einer Beförderung samt Gehaltserhöhung – die Fahne kann dabei ja nur behilflich sein.

Bernhard Degen
Autor
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