Tischgespräch mit Dan Aykroyd

Der Hollywood-Star über seine »Harley Therapie«, seine eigene Wodka-Marke, Angela Merkel und Bordeaux.

Falstaff: Sie leben mehr als die Hälfte des Jahres in Kanada auf Ihrer Ranch, wie beginnt Ihr Tag?
Dan Aykroyd: Mit meiner Harley-Therapie: Der Wind, die Luft, der Lärm des Motors
machen mich wach. Ich fahre mit meiner Harley ins Dorf, kaufe alle Zeitungen und lese. Dazu trinke ich Tee mit Honig und etwas Milch. Dann ein Sprung in den See – und schon ist es 10.30 Uhr und Zeit, über das Mittagessen nachzudenken.

Falstaff: Mit wem – abgesehen von Ihrer Frau Donna – würden Sie gerne einen Abend in einem guten Restaurant verbringen?
Aykroyd: Mit Angela Merkel – eine faszinierende Frau. Sie wuchs in Ostdeutschland auf, und heute führt sie das wiedervereinte Deutschland. Für mich scheint sie einen sehr klaren Verstand zu haben, sehr fähig. Ich würde gerne bei einem Cocktail oder Abendessen mit ihr über Politik reden, darüber, wohin sich die Welt entwickelt.

Falstaff: Haben Sie schon ein kulinarisches Highlight in Deutschland erlebt?
Aykroyd: Ja, das ist jetzt vielleicht langweilig, aber heute Mittag hatten wir ein grandioses Wiener Schnitzel, einfach großartig. Was mir aufgefallen ist: Es kommt die ganze Welt nach Deutschland und kocht hier. Es gibt so viel Auswahl.

Falstaff: Welcher kulinarischen Versuchung können Sie nicht widerstehen?
Aykroyd: Mokka-Eclairs.

Falstaff: Was darf im Kühlschrank nie fehlen?
Aykroyd: Bier, Meerrettich, Knoblauch, Wein, Champagner – und natürlich Crystal Head, unser Wodka, den geben wir ins Tiefkühlfach.

Falstaff: Warum machen Sie Wodka und nicht Whiskey?
Aykroyd: Wodka hat den größten Anteil am Spirituosenmarkt, das war eine kaufmännische Entscheidung. Und wir wollten einfach ein besseres Getränk machen. Das ist gelungen – wir haben sogar in Russland eine Auszeichnung erhalten.

Falstaff: Es gibt auch Wein von Dan Aykroyd, Sie sind auch Winzer?
Aykroyd: Nein, ich habe nur einem Weingut in Niagara Falls meinen Namen zur Verfügung gestellt. Natürlich muss ich alles, was unter meinem Namen auf den Markt kommt, auch verkosten (lacht). Wir machen sehr ordentliche Weiß­weine, die würde ich zu jeder Verkostung einreichen. Unsere Rotweine sind auch nicht schlecht. In unserer Region macht man erst seit 60 Jahren Wein, im Bordeaux seit vielen 100 Jahren. Trotzdem – wir geben uns viel Mühe.

Falstaff: Als Chef der Blues Brothers treten Sie einige Male im Jahr live auf, welche Musik hören Sie?
Aykroyd: Musik aus den 70er-Jahren, Sam & Dave, Otis Redding, Wilson Pickett, Eddie Floyd, Isaac Hayes, und ich liebe die großen amerikanischen und britischen Swing Bands aus den 30er-Jahren.


DAN AYKROYD
Kanadischer Schaupieler, Gründer der Blues Brothers gemeinsam mit John Belushi. Spielte in über 80 Filmen und TV-Produktionen wie »Blues Brothers«, »Ghostbusters« oder »Miss Daisy und ihr Chauffeur«. Sein neuester Film »Get on Up« über das Leben von James Brown kam im September in die Kinos. Aykroyd ist Mitbegründer und Teilhaber der Wodka-Marke Crystal Head.

Interview von Ursula Haslauer

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