Tischgespräch mit Axel Milberg

Falstaff stellte dem Schauspieler zwölf Fragen zu Essen und Trinken.

1 Das beste Essen Ihres Lebens?
Als Kind, beim Picknick mit der Familie an der Ostsee. Da gab’s Würstchen mit Kartoffelsalat, in dem Äpfel natürlich nicht fehlen durften. Dadurch bekam er so eine leicht süßliche Note.

2 Ein schreckliches Ess-Erlebnis?
Ich habe mal Tomaten gegessen und hatte zwei Tage lang eine schwere Magenverstimmung. Tomaten sind heimtückisch. Wenn eine kleine Stelle Schimmel aufweist, ist die ganze Frucht verdorben.

3 Ihr Lieblingsrestaurant?
Das »M Belleville« in München. Regisseur und Autor Wolfgang Panzer bietet mit seiner Tochter Nina, die in Paris kochen gelernt hat, liebevollste französische Küche, frisch, bezahlbar, originell – und volle Teller.

4 Lieber Fisch oder Fleisch?
Fisch. Weil ich die Ablehnung von Fleisch aus ­Massentierhaltung sehr ernst nehme. Wir müssen ­begreifen, dass das Tier, das wir töten und essen, ein Leben gehabt hat, normalerweise über viele Jahre.

5 Sterne-Restaurant oder Wirtshaus?
Lieber ein volles Wirtshaus als ein schlecht besuchtes Drei-Sterne-Restaurant, in dem alle nur flüs­tern und man eine Atmosphäre vorfindet wie im OP. Ich hab’s gern deftig und fröhlich, lebendig und familiär.

6 Ihr bestes internationales Restaurant?
Das »Magasinet Härön« in den schwedischen Schären, etwa eine Stunde von Göteborg entfernt. Heilbutt, Steinbutt, Scampi, Krabbensandwich, frisch und ausgezeichnet. Und draußen fahren die Segelschiffe vorbei. Der schönste Ort der Welt, geradezu magisch.

7 Wozu können Sie nicht Nein sagen?
Zu einem Aperol Spritz mit Weißwein, gern mit Grünem Veltliner. Als Belohnungsschluck nach einem Arbeitstag, so gegen 19.30 Uhr. Da dürfen es auch gern zwei oder drei sein.

8 Was kochen Sie am liebsten?
Rinderrouladen.

9 Ihre Gästeliste für ein perfektes Dinner?
Nicht mehr als acht Gäste. Menschen, die gern reden, dann muss ich nicht so viel sagen. Die gern lachen und die gegen 24 Uhr müde sind.

10 Was können Sie nicht ausstehen?
Überaufmerksamkeit beim Service, bei dem man das Gefühl hat, die wollen nicht, dass man sich am Tisch unterhält. Und ich mag keine Platzteller, vor allem nicht in diesem grauen fleckigen Marmorstyle, der wie Presssack aussieht.

11 Lieber Weißwein oder Rotwein?
Das hat sich bei mir etwas geändert. Früher sehr gern Rotwein, jetzt meistens Weißwein. Zwei Gläser. Trinke ich mehr, wache ich ­zwischen zwei und vier Uhr auf und habe ein seltsames Pochen seitlich am Hals.

12 Drei Dinge für die Kühltasche auf der einsamen Insel?
Ein knackiges, knuspriges Baguette, ein Stück Parmesan und eine Blumenvase voll Aperol Spritz.

Axel Milberg
zählt zu den profiliertesten deutschen Schauspielern. Geboren 1956 in Kiel als Sohn einer Ärztin und eines Rechtsanwalts, besuchte er Ende der 70er-Jahre die Otto-Falckenberg-Schule in München und gehörte bis 1998 zum Ensemble der Münchner Kammerspiele. Seit November 2003 ermittelt er als »Tatort«-Kommissar Klaus ­Borowski in seiner Heimatstadt Kiel. Er ist mit dem Krimiautor Henning Mankell befreundet und spricht dessen Hörbücher. Axel Milberg lebt mit seiner Familie in München.

Aus Falstaff Nr. 6/2012

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