Tischgespräch: »Ich mag keine verrauchten Restaurants«

Opernstar José Carreras erzählt im Gespräch mit Falstaff von seiner Vorliebe für Wiener Schnitzel und Cookies.

Das beste Essen Ihres Lebens?
Das Essen von meiner Mutter – alles, was sie kochte, war großartig!

Ein schreckliches Ess-Erlebnis?
Wenn man so viel reist wie ich, kann es schon einmal vorkommen, dass das Essen nicht den Erwartungen entspricht – aber ich finde, dass sich die Qualität des Essens weltweit verbessert hat.

Ihr bestes Restaurant?
Die »Casa da Alcacova« in Santarém. Ich war dort anlässlich eines Konzertes, und von der dortigen Küche spreche ich heute noch sehr oft.

Lieber Fisch oder Fleisch?
Ich esse beides, aber wenn ich in ­Österreich bin, dann ist die Sache klar: Wiener Schnitzel!

Lieber Sterne-Restaurant oder Wirtshaus?

Entscheidend ist, dass die Qualität des Essens stimmt. Aber im Grunde bevorzuge ich einfache Restaurants, Gasthäuser oder Trattorien.

Ihr bestes internationales Restaurant?
Zweimal war ich im »El Bulli« – sehr speziell, aber auf seine Art grandios.

Wozu können Sie nicht Nein sagen?
Zu einem guten Cookie.

Was kochen Sie am liebsten?
Ich bin ein miserabler Koch, und daher koche ich auch nicht. Höchstens belegte Brötchen mache ich mir selbst. Ich gehe ­
lieber ­essen – oder lasse mich bekochen.

Ihre Gästeliste für ein perfektes Dinner?
Mit Sicherheit meine Familie und meine Freunde. Es ist wunderbar, wenn mehrere Generationen – vom Opa bis zum Enkel –
am Tisch sitzen. Da wird das Essen richtig zelebriert, von der Vorspeise bis zum Dessert.

Was können Sie nicht ausstehen?
Als Sänger ganz klar: verrauchte Restaurants.

Lieber Weißwein oder Rotwein?
Rotwein. Wir haben in Katalonien ausgezeichnete Rotweine – aber auch so mancher italieni­sche Rote ist grandios.

Drei Dinge für die Kühltasche auf der einsamen Insel?
Jamó de pata negra, eine Melone und Cookies.

JOSÉ CARRERAS
Er ist einer der herausragendsten Opernsänger der Geschichte. José Carreras (gebürtiger Name: Josep Carreras i Coll) ist spanischer Tenor und bildete mit Luciano Pavarotti und Plácido Domingo das berühmte Gesangstrio »Die drei Tenöre«.

Bevor Carreras 1963 zum Gesangsstudium wechselte, studierte er Chemie in Barcelona. 1970 debütierte er in Verdis »Nabucco« und wurde kurz darauf von der Madrider Oper engagiert. Es folgten Gastspiele u. a. in New York, Buenos Aires und Wien. 2009 gab er seinen Rücktritt von der Oper bekannt, erklärte aber, weiterhin bei Konzerten auftreten zu wollen.

Text aus Falstaff 07/13

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