Thomas Edlinger

Thomas Edlinger
© Peter M. Mayer

Thomas Edlinger hat den »Geschmackstempel« eröffnet

Gemeinsam mit seinem langjährigen »Pan e Wien«-Partner Wolfgang Hetzel wird jetzt an der Praterstraße herzhaft regional gekocht. Ausnahmen gibt es, wenn sie Sinn machen – wie zum Beispiel Trüffel.

Enten vom Schneeberg, Wild aus der Lobau, Rind aus dem Wienerwald, Wein aus Wien... Thomas Edlinger nimmt das Thema Regionalität ernst. Gemeinsam mit seinem Kompagnon Wolfgang Hetzel, mit dem er fast 17 Jahre lang das »Pan e Wien« im dritten Bezirk betrieben hat, eröffnete er eben den »Geschmackstempel«. Das versteckte Lokal in einem Innenhof an der Praterstraße war als »Tempel« ein verlässlicher Hort für gehobene Gastronomie internationaler Prägung. Mit dem Neustart von Edlinger wird es nun einen Tick bodenständiger, um hohes kulinarisches Niveau muss man sich aber keine Sorgen machen.

Die aktuelle Karte ist von herbstlichen Gerichten geprägt und lockt beispielsweise mit Vorspeisen wie gebeizter Forelle auf mariniertem Kürbis (12 Euro) oder kalt geräuchertem Hirschcarpaccio mit Topinambur und Brombeeren (15 Euro). Die Auswahl der Hauptgerichte ist fleischlastig und besteht aus verlockender Bauernente mit Kohlsprossen und Roten Rüben (24 Euro) oder Wiener Schnitzel vom Hirschkalb (22 Euro). Gelernte Wiener Feinschmecker kennen Thomas Edlinger als Trüffel-Experten und erwarten zurecht eine große Auswahl an Trüffelgerichten, doch dieser bittet im Gespräch mit Falstaff noch um Geduld:

»Die wahre Trüffelsaison beginnt erst im November, durch den Klimawandel verschiebt sie sich noch weiter nach hinten.«
Thomas Edlinger

Das Lokal selbst ist zweigeteilt und besteht aus einer Greisslerei und einem Restaurant-Bereich. In Ersterer werden kleine heimische Gerichte im Tapas-Format angeboten. Hirschkalbsbeuscherl (7 Euro), Hirschschnitzel (7 Euro) oder Steckerlfisch in Zitronenöl (5 Euro) beispielsweise. Auch ein Shop ist geplant, um den Lieferanten eine Bühne zu bieten, aber auch da muss man sich noch etwas gedulden, vermutlich bis Dezember.

Täglich soll es frische Gerichte geben, die nicht nur beim Mittagsmenü (18 Euro) genossen werden können, sondern auch in das Abendmenü (42 Euro) einfließen werden. Die Wein-Auswahl fokussiert sich im Moment auf österreichische Weine, wer aber die Piemont-Connection von Edlinger kennt, der weiß, dass man auch einen schönen Barolo bekommen kann.

geschmacks-tempel.at

Bernhard Degen
Autor
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