Südtirol: Apfelsaft aus luftigen Höhen

Von trüb bis klar: Der Apfelsaft hat mehr drauf, als ihm viele zutrauen. Ein Obsthof tritt den Beweis an.

Das Ansehen des Apfels ist eine merkwürdige Sache. Die rote, gelbe oder grüne Frucht ist DAS Symbol für gesunde Ernährung und steht deswegen stets im Rampenlicht. Sobald er gepresst wird, musste er allerdings oft ein recht tristes Dasein im Tetra-Pak fristen oder wurde als Most zum »Zweitwein« degradiert, Deutsche und Luxemburger nennen ihn deswegen auch »Viez« (von Vize). Nun bekommt der Apfel in Saft-Form langsam wieder die Aufmerksamkeit die er verdient, auch im Gourmet-Bereich. Ein Highlight sind die Apfelsäfte eines Südtiroler Obsthofes, der aus den Sammelbalgfrüchten geschmackliche Meisterwerke kreiert.

Das Gute liegt nicht fern
Um Eines gleich am Anfang festzuhalten: Um höchsten Fruchtgenuss zu erleben, muss man nicht ins Ausland blicken. Österreichs Obstbauern können mit ihren Produkten auch im internationalen Vergleich mithalten (siehe Falstaff-Magazin 06/2015, »Die neuen Apfelweine«). Obstbauern in ganz Österreich haben es geschafft, den Saft des Rosengewächses wieder mit Genuss auf höchster Stufe zu verbinden. Aber die Südtiroler Apfelsäfte sind so besonders, dass sogar »der Floh«, der bei den Lebensmittel sonst auf Lieferanten aus nächster Umgebung setzt, eine Ausnahme macht.

Der Apfelsaft vom Berg
In Südtirol schafft es ein Obsthof auf über 900 Metern Seehöhe, feine Äpfel anzubauen und fruchtige Apfelsäfte zu produzieren. Im Nordosten Bozens, auf dem Ritten-Plateau wachsen Jonagold, Elstar, Rubinette und mehr. Mit größter Sorgfalt werden die Sorten gepflegt und größtenteils sortenrein verarbeitet. Der Obsthof Troidner, der hinter dem Namen Kohl steht, bewirbt seine Säfte so, wie Winzer ihre Weine an die Gastronomen und Weinliebhaber bringen. Versehen mit Empfehlungen zur Trinktemperatur und zu welchen Gerichten der Saft am besten passt, wird die Wahl des Apfelsaftes ähnlich zelebriert wie beim Wein.

Große (runde) Gewächse
Die Parallelen mit dem Wein gehen noch weiter: sogar eine Grand Cru-Reihe bietet Kohl an. Die Ananasrenette – geschmacklich ist der Name hier Programm – und der Wintercalville haben diese Auszeichnung vom Obsthof verliehen bekommen. Neben den »Großen Gewächsen« bietet man noch einen roten Apfelsaft und Saftmischungen – also Cuvées – an. Karotte, Marille, Holler und weitere wahrscheinliche und unwahrscheinliche Partner wurden als Begleiter der Apfelsäfte auserkoren. Die Mischungen sollen die Geschmäcker beider Teile noch stärker hervorheben.

Die Kohl-Apfelsäfte lassen sich im hauseigenen »Genussladen« in Unterinn am Ritten oder Online unter www.kohl.bz.it/de/shop erwerben.

Kohl - Obsthof Troidner
Hauptstraße 35
39054 Unterinn am Ritten
T: +39/0471/35 94 42
F: +39/0471/35 99 42
kohl@kohl.bz.it
www.kohl.bz.it

(Redaktion)

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