Stürmische Zeiten brechen an! Mahlzeit statt Prost.

Die ersten Vorboten auf das Weinjahr 2015 sind da - Zeit für eine kurze Zwischenbilanz.

Sturmfans aufgepasst! Nach einem heißen und trockenen Sommer konnte die Sturmlese früher beginnen als üblich. Bereits am 15. August konnten im Seewinkel die ersten reifen Bouvier-Trauben geerntet werden. In den nächsten Tagen werden auch andere Regionen loslegen. Die heurigen »Stürme« sind nicht nur für sich genommen Wein-Highlights, sondern auch die Vorreiter eines ganz besonderen Jahrgangs 2015.

Sturmknigge gefällig?
Wer beim Sturmtrinken nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden will, kann folgende Hinweise befolgen: Beim Sturmtrinken hält man das Glas in der linken Hand, wie die Jäger beim »Waidmannsheil«. Man sagt auch nicht »Prost« sondern »Mahlzeit« – da und dort sogar »Krixikraxi«. Außerdem wird mit dem »Ungetauften« keinesfalls angestoßen. Dieser Brauch ist einzig und allein dem fertigen Wein vorbehalten, und den gibt’s traditionell erst rund um Martini, dem 11. November. Dazwischen gönnen sich traditionelle Weinbeißer noch ein paar Glaserl vom »Staubigen«: Dem fertig vergorenen, aber noch naturtrüben Wein. Aber das ist eine andere Sache. Zunächst wird jetzt einmal kräftig gestürmt. Na dann »Prost«! Pardon: »Mahlzeit« oder gleich »Krixikraxi«!

Das Weinjahr 2015 bisher
Eine zeitige Blüte und gutes Blütewetter erfüllte zunächst einmal alle Voraussetzungen für einen guten Weinjahrgang. Regionsweise trübten aber schwere Hagelschäden die Freude über die gute Vegetation. Dann kam der heißeste Sommer aller Zeiten: Die Trauben, die in der Reife schon fortgeschritten waren, stellten in der größten Hitze und Trockenheit ihre Entwicklung ein. Weinbaupräsident Schmuckenschlager bestätigte im Gespräch mit Falstaff, dass die Trauben Mitte August in etwa den gleichen Reifegrad wie im Vorjahr aufwiesen (ausgenommen frühreife Sorten wie Bouvier, s.o.). Jetzt kam auch endlich der ersehnte Regen und es ist damit zu rechnen, dass die Reifeentwicklung nun wieder zügig voran schreitet. Wenn der Frühherbst keine unerwarteten Wetterkapriolen bringt, ist mit einer Erntemenge leicht über dem Durchschnitt zu rechnen. Für die Qualität sind wie immer die Monate September und Oktober ausschlaggebend.

(Redaktion/Degen)

Bernhard Degen
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