Weltstar Sting und seine Frau Trudie Styler bei der traditionellen Brunello Verkostung.

Weltstar Sting und seine Frau Trudie Styler bei der traditionellen Brunello Verkostung.
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Sting bei der Bewertung der Brunello-Jahrgänge

Zum Ende der Anteprima-Tour durch die Toskana wurde der Brunello di Montalcino verkostet und diskutiert, wie die Winzer dem problematischen Klimawandel entgegenwirken können.

In Montalcino endete die einwöchige Anteprima-Tour durch die Toskana mit dem Wein, auf den sich alle am meisten gefreut haben, dem Brunello di Montalcino. Heuer stand die Verkostung des Jahrgangs 2013, sowie 2012 beim Brunello Riserva an. Die ausführlichen Notizen zur Verkostung der aktuellen Jahrgänge 2013 (4 Sterne) und Riserva 2012 (5 Sterne), sowie einen ausführlichen Bericht über die »Jungen Löwen« Montalcinos lesen Sie im Falstaff Magazin 2/2018. Insgesamt präsentiert sich 2013 als eher durchwachsener Jahrgang. Vielen Weinen mangelt es an Fülle und Finesse. Wie immer sind aber auch einige Spitzen zu verzeichnen. Eine akkurate Auswahl ist da wichtig. Die Riservas aus dem hervorragenden Jahrgang 2012 hingegen präsentieren sich hervorragend!
Wie üblich wurde am zweiten Tag des Events die Bewertung des Vorjahrganges bekannt gegeben. Der schwierige Jahrgang 2017 mit Trockenheitsschäden durch die sommerliche Dürre und den damit verbundenen Ernteausfällen wurde mit vier Sternen bewertet. Die traditionelle Kachel auf der die Sternebewertung vermerkt ist, wurde heuer von niemand geringerem als Weltklasse-Musiker Sting und seiner Frau Trudie Styler gestaltet und feierlich in die Wand des alten Rathauses eingemauert.

Klimawandeldiskussion der Winzer Montalcinos.
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Klimawandeldiskussion der Winzer Montalcinos.

Podiumsdiskussion: Klimaveränderung im Weinbau

»Neben den Weinen, absolute Hauptdarsteller unseres Events, wollten wir uns heuer auch über die Zukunft des Weines und des Marktes Gedanken machen«, eröffnete Konsortiumspräsident Patrizio Cencioni die Diskussionsrunde. Neben dem Meteorologen Paolo Sottocorona und Journalist Robert Camuto (WineSpectator) waren auch zahlreiche Experten aus dem E-Commerce anwesend. »Es gilt, keine Zeit zu verlieren: Jeder muss gegen die Klimaveränderung in seinem eigenen Weingarten vorgehen. Denn es gibt nur noch eine schlimmere Sache als etwas falsch zu machen: Nichts tun!«, stellte Paolo Sottocorona gleich zu Beginn fest.
Das von Dürre und Trockenschäden geprägte Jahr 2017 gibt seinen Worten viel Gewicht. »Die klimatische Veränderung macht sich vor allem durch schnell wechselnde Wetterextreme bemerkbar: Dürre gefolgt von extremen Niederschlägen, enorme Hitze geht Eiseskälte voran.« Für die Weinwelt bedeute dies, dass die Winzer auf sämtliche Szenarien vorbereitet sein müssten: Später Frühlingsbeginn mit Froststürzen, lange Trockenphasen gefolgt von Wolkenbrüchen, Hydro-, Licht- und Hitzestress für die Reben. Die Lösung? »Ein penibles agronomisches Monitoring, genaue Kenntnis der Böden, der Pflanzen und der Mikroklimata der eigenen Weingärten, unterstützt von den neuesten kellertechnischen Errungenschaften«, zeigte sich Viola Gorelli von Le Potazzine überzeugt.
Die Jungwinzer Montalcinos bilden beim Klimawandel eine Einheit. Sie wissen, dass die Zukunft mit der Vergangenheit der Großväter nur mehr wenig gemein hat und dass sie für alles gerüstet sein müssen. Nicht nur individuell auch kollektiv. Dieser Zusammenhalt macht Mut.

Brunello di Montalcino - Übersicht

Montalcino liegt auf 564 m.ü.d.M. in dem zum Weltnaturerbe gehörenden Val d‘Orcia in der südlichen Toskana. Auf dem riesigen Gemeindegebiet von 24.000 ha sind 2.100 ha mit Brunello und 510 ha mit Rosso di Montalcino bepflanzt. Insgesamt füllen 208 Betriebe ihre Weine ab. Als einziger Wein der Toskana muss Brunello aus 100% Sangiovese hergestellt werden. Brunello di Montalcino gelangt im 5. Jahr nach der Ernte in den Handel, die Riserva reift noch ein Jahr länger.

Simon Staffler
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