Stefan Tscheppe ist neuer Esterházy-Chef

Bei der Präsentation des Premium-Sekts »Il Magnifico« wurde der neue Weingutsleiter vorgestellt.

»Il Magnifico« - das war der Beiname von Fürst Nikolaus II. Esterházy, einem der schillerndsten Vorfahren des österreich-ungarischen Adelsgeschlechts. »Il Magnifico« - so heißt auch der neue Premium-Sekt aus dem Hause Esterházy. Drei Jahre durfte der Schaumwein auf der Hefe reifen und hat dabei viel Geschmack aus neuen Barrique-Fässern mitgenommen. Die Holzaromen sind intensiv und durchaus positiv integriert, aber etwas mehr Reife würde dem »Wunderbaren« durchaus gut stehen. Der Blanc de Blancs (reinsortiger Chardonnay) ist aber eine willkommene Bereicherung der heimischen Sekt-Landschaft und gefällt durch seidige Textur, vanillige Holzaromatik und feinem Fruchtschmelz. Bei den kommenden Jahrgängen wird das Mousseux sicherlich noch an Finesse gewinnen.

Edles Erscheinungsbild: Il Magnifico / Foto: beigestelltRückkehr nach Österreich
Für mehr Aufsehen als der neue Sekt sorgte aber im Wiener Palais Esterházy die Vorstellung des neuen Weingutsleiters. Mit dem Engagement von Stefan Tscheppe gelang dem Weingut Esterházy ein veritabler Coup, denn der österreichische Winzer war vor rund sechs Jahren nach Kalifornien ausgewandert und konnte dort viel wertvolle Erfahrung sammeln. Mit der Heimkehr des Sprosses einer bekannten Winzer-Dynastie schlossen sich gleich mehrere Kreise in der jungen Weinbaugeschichte Österreichs. Im Jahr 2002 musste das Weingut Tscheppe Konkurs anmelden, wurde von der Familie Polz gekauft und die Söhne Eduard und Stefan Tscheppe wurden als Geschäftsführer eingesetzt. Trotz einiger Achtungserfolge wurde man sich in wesentlichen Punkten nicht einig und die Wege trennten sich. Eduard verschlug es ins Burgenland, wo er mittlerweile das Gut Oggau erfolgreich führt. Stefan wanderte aus und fand am Weingut Perry Creek in Kalifornien sein Glück. Nur wenige Flaschen der amerikanischen Winery drangen nach Österreich, aber die wenigen die sie verkosten durften, waren begeistert.

Große Pläne
Nachdem Eduard am Neusiedler See im Kreise der bekannten Gastronomen-Familie Eselböck seine neue Heimat gefunden hat, folgt nun Stefan nach und will mit seiner mittlerweile vierköpfigen Familie seine Zukunft ebenfalls im Burgenland verbringen. Tscheppe will mit seiner Erfahrung Esterházy-Kellermeister Josef Pusch zu Weinen mit mehr Profil motivieren und das Weingut auch wirtschaftlich weiter voran bringen. Wie er im Gespräch mit Falstaff erklärte, möchte er weitere Pläne aber erst in den nächsten Monaten heraus arbeiten.

www.esterhazywein.at

Von Bernhard Degen

Bernhard Degen
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