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Stadt Wien launcht Gastro-Registrierungs-App

Michael Ludwig stellt Gratis-Applikation zur schnellen und sicheren Gäste-Registrierung vor und zieht Bilanz über die Gastro-Gutschein-Aktion.

Eine Vorverlegung der Sperrstunde in der Gastronomie würde »den Todesstoß für viele Wiener Wirten und Kaffeehäuser bedeuten«, sagte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig anlässlich eines Mediengesprächs am 6. Oktober. Zu diesem hat Ludwig gemeinsam mit Wirtschaftskammer Wien-Präsident Walter Ruck geladen, um die neueste Unterstützungs-Maßnahme für die Krisen-gebeutelten Gastronomen der Bundeshauptstadt zu präsentieren. Denn einhergehend mit einem klaren Nein zur Vorverlegung der Sperrstunde hat sich Wien für eine Registrierungspflicht in der Gastronomie entschieden, um ein Contact Tracing bei einem möglichen Infektionsfall sicherzustellen und »sichere Rahmenbedingungen« für die Gastronomen zu schaffen.

Bürokratische Entlastung

Um einer »Zettelwirtschaft« vorzubeugen und die Registrierung der Gäste für alle Beteiligten, also auch die Behörden, so einfach wie möglich zu gestalten, präsentierte der Bürgermeister nun eine in Kooperation mit den Branchenvertretern der Wirtschaftskammer entwickelte App. Mit dieser Lösung solle die bürokratische Belastung der Gastronomie reduziert und der Datenschutz sichergestellt werden, erklärte Walter Ruck. Die neue App stellt keinen »Formzwang« dar, die Registrierung kann auch weiterhin mittels Papier-Formularen oder alternativen App-Lösungen erfolgen. Die Wirtschaftskammer bzw. die Fachgruppen-Vertreter haben allerdings angedacht, die nun vorgestellte App-Lösung ihren Mitgliedern kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Drei Anwendungs-Bereiche

Matthäus Zelenka, Geschäftsführer der Wien Ticket Holding, stellte die Web-Applikation dann den anwesenden Pressevertretern vor. Die App umfasst drei Bereiche:

  • Gastro-Anwendung
    Gastronomen können sich anmelden/registrieren, Tischvorlagen erstellen, Tische anlegen, QR Codes generieren und die Vorlagen zum Scannen an den Tischen erstellen. Gastronomen können auch die Tischbelegung überprüfen, den Modus der Behörden-Benachrichtigung wählen und die Daten für die Behörde freigeben. Der Gastronom selbst sieht dabei die Daten der Gäste nie bzw. verschlüsselt.
     
  • Gästeanwendung
    Die Gäste können via QR-Code am Tisch ihre Daten in der App eingeben und optional ihre Angaben für den nächsten Restaurantbesuch speichern. Die Daten werden bereits am Gerät verschlüsselt.
     
  • Behördenanwendung
    Bei einem Infektionsfall treten die Behörden via App mit dem Gastronomiebetrieb in Kontakt, fordern die relevanten Daten an und der Gastronom gibt diese verschlüsselt frei. Die Gesundheitsbehörde wertet die Daten nach dem Vier-Augen-Prinzip aus.

Wiener Gastrogutschein

Im Rahmen des Mediengesprächs ließen Ludwig und Ruck nochmals die erfolgreiche gemeinsame Aktion »Wiener Gastrogutschein« Revue passieren und präsentierten detaillierte Zahlen dazu. »Wir haben mit dem Gastrogutschein eine Möglichkeit geschaffen sehr schnell Geld in die gastronomischen Betriebe zu bringen«, betonte Ludwig und wies darauf hin, dass der Gastrogutschein mit einer Einlösunsquote von 84,5 Prozent überdurchschnittlich oft eingelöst wurde, denn »normale« Konsumgutscheine werden im Durchschnitt zu 67 Prozent eingelöst.

Erfolgszahlen im Überblick

  • 30,75 Millionen Euro wurden vorläufig an Gastronomie-Betriebe ausgezahlt
  • An 942.183 Wiener Haushalte wurden im Juni 2020 Gutscheine geschickt
  • 426.731 Haushalte erhielten einen Gutschein im Wert von 25 Euro
  • 515.452 Haushalte erhielten einen Gutschein im Wert von 50 Euro
  • 3721 Betriebe haben sich an der Aktion beteiligt
  • Rund 781.006 Gutscheine wurden eingelöst, das entspricht rund 83 Prozent
  • Das stärkste Wochenende mit den meisten Einlösungen war zu Beginn des Aktionszeitraums von 26. bis 28. Juni 2020
  • Der stärkste Tag war mit dem 30. September der letzte des Aktionszeitraumes.
  • Die Spitzenreiter mit den meisten eingelösten Gutscheinen sind unter anderem das »Schweizerhaus«, die »Leopoldauer Alm«, das »Strandcafé Alte Donau«, der »Grünspan« und das »El Gaucho« am Rochusmarkt.
Marion Topitschnig
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