Flusskreuzfahrt mit Nicko Cruises

Flusskreuzfahrt mit Nicko Cruises
© Nicko Cruises

Stadt, Land, Flusskreuzfahrten

Beharrlich stampft der Schiffsmotor, vor dem Fenster ziehen pittoreske Kulturlandschaften vorbei: Reisen auf Rhein und Donau gehören zur spannendsten Art, Europa zu erkunden. Plädoyer für die Entdeckung der Langsamkeit.

Land in Sicht! Der erlösende Jubelruf nach einer langen Seefahrt ist auf einer Flusskreuzfahrt quasi Dauerzustand und Programm. Denn die ausgedehnten oder sich eng windenden Flusslandschaften zählen zu den schönsten Naturkulissen der Welt und bilden den Rahmen einer jeden Flusskreuzfahrt. Vorbei geht es im gemächlichen und gleichmäßigen Tempo an Landschaften wie aus dem Bilderbuch, deren Ufer gespickt sind mit Burgen und Ruinen, Schlössern und Klöstern, historischen Städten und pittoresken Dörfern. Ein bunter kultureller Mix, der mit einem Flusskreuzfahrtschiff fast greifbar und immer aus der Nähe zu betrachten ist.

Für Unterhaltung ist gesorgt

Wenn die Maschinen stoppen, bieten alle Reiseveranstalter täglich umfangreiche Ausflugspakete an, auch das Bordprogramm sorgt mit Konzerten, Vorträgen und kleinen Shows für ausreichend Abwechslung. Auf einigen exklusiven Schiffen hat man dazu die Möglichkeiten, sich in Saunen und kleinen Pools zu entspannen oder in bordeigenen Fitnessräumen etwas für die Figur zu tun. Denn die wird immer wieder vom kulinarischen Angebot gefordert, einige Flussschiffe haben bis zu drei Restaurants mit unterschiedlichen Küchenstilen, von bodenständig über Cross-over bis hin zur Gourmet-Küche. Das alles kann man Ruhe in unterhaltsamer Gesellschaft genießen und sich danach entspannt beim Absacker an der Bar oder in der Lounge zurücklehnen. Denn auf Flusskreuzfahrtschiffen gibt es keine schwankenden Überraschungen – um das Entdeckungsabenteuer einer Flussreise zu erleben, muss man nicht seetauglich sein.

Atemberaubende Panorama-Landschaft

Das Schiff gleitet sanft und ruhig wie auf Schienen durch das Wasser, hoher Wellengang und die damit verbundene berüchtigte Seekrankheit sind auch bei schlechtem Wetter ausgeschlossen. Doch auch bei Wind und Regen hat eine Flusstour ihren individuellen Charme. Hartgesottene Passagiere sitzen dann eingehüllt in dicke Pullover und mit Regenschirm bewaffnet auf dem riesigen Oberdeck und genießen die vorbeiziehende Landschaft. Wer es deutlich gemütlicher haben möchte, macht es sich bei einem wärmenden Getränk in der großzügigen Lounge bequem und bekommt durch die riesigen Panoramafenster – bei dem ab Juni 2020 auf Rhein, Main und Mosel verkehrenden schicken neuen Schiff Spirit der Nicko Cruises ist die Panoramafront sogar versenkbar – den gleichen uneingeschränkten Blick geboten. Der schweift auf den Touren der meisten Reedereien über europäische Flussufer, aber auch internationale Destinationen wie Reisen auf dem Jangtse in China, dem Mekong in Kambodscha und Vietnam und dem ägyptischen Nil haben viele Veranstalter im Programm.

Für Weinkenner ein Muss, für alle anderen eine starke Empfehlung: der Donau nachspüren, die hier durch die Wachau führt. 
© Steve Haider
Für Weinkenner ein Muss, für alle anderen eine starke Empfehlung: der Donau nachspüren, die hier durch die Wachau führt. 

Klassiker Rhein und Donau

Die unbestrittenen Klassiker sind die Reisen auf Rhein und Donau. Zwei grenzübergreifende Flüsse, die europäische Geschichte geschrieben haben, deren Spuren auf beiden Flussufern zu sehen sind. Wer sich für den Rhein entscheidet, bekommt Rheinromantik pur geboten. Auf der klassischen Tour liegen der mächtige Kölner Dom, der Drachenfels bei Königswinter, Koblenz mit der Moselmündung und natürlich das enge, mit Burgen gespickte Mittelrheintal, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier saß die Loreley auf einem vorstehenden Fels und kämmte ihr goldenes Haar, vorbei geht es an den kleinen pittoresken Weinorten Oberwesel und Bacharach, bevor plötzlich der Mäuseturm aus dem Wasser ragt, eine ehemalige Zollstation der Mainzer Kurfürsten. Nur wenige Meter weiter steht die Germania hoch über Rüdesheim, das mit seiner Drosselgasse seit Jahrzehnten ein Touristenmagnet ist. Ziel der Rheintouren ist meist Basel mit Zwischenstopps in Mainz, Mannheim und Straßburg. Wer die Donau in Richtung Wien und Budapest bereist, ist beeindruckt von der schroffen Landschaft der Wachau mit ihren steilen Weinbergen, den kleinen Winzerorten mit bunten Kirchtürmen auf beiden Seiten der Ufer und der riesigen barocken Benediktinerabtei Stift Melk, die hoch über dem Fluss thront, bevor Wien in Sicht kommt.

© HelWin Goetzinger

Luxus auf der Loire

Während Rhein und Donau vielbefahrene Wasserstraßen sind, ist es auf der Loire eher still. Der letzte weitgehend naturbelassene Wildfluss Mitteleuropas führt für klassische Flussschiffe auf weiten Strecken zu wenig Wasser unter dem Kiel. Doch seit rund fünf Jahren durchkreuzt unter der Regie von Anton Götten Reisen das hochwertig ausgestattete Schaufelrad-Kreuzfahrtschiff
MS Loire Princesse den französischen Fluss und bietet während der beschaulichen Fahrt entlang der grünen Uferlandschaft mit ihren kleinen Dörfern und Städten allen erdenklichen Luxus, den man von einem modernen Hotelschiff erwarten darf – weil das Schiff ausschließlich über Außenkabinen verfügt (13 Quadratmeter), hat jeder etwas vom Ausblick. Die prachtvolle Region links und rechts des Flusses, die auch Garten Frankreichs genannt wird, war schon im Mittelalter ein beliebtes Erholungsrefugium für König und Hochadel, die entlang der Ufer ihre trutzigen Burgen und prächtigen Schlösser bauten, die auf Landgängen besichtigt werden können.

Die MS Loire Princesse von Anton Götten Reisen macht Eindruck, von innen und von außen. Sie befährt auch die Loire, einen der schönsten Flüsse Frankreichs.
© Oliver Asmussen
Die MS Loire Princesse von Anton Götten Reisen macht Eindruck, von innen und von außen. Sie befährt auch die Loire, einen der schönsten Flüsse Frankreichs.

Erschienen in
Falstaff Cruises 2019

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Ingo Swoboda
Autor
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