Die Käsekaiserjury verlässt sich auf geschulte  Sinneseindrücke. Einziges Hilfsmittel: ein iPad. 

Die Käsekaiserjury verlässt sich auf geschulte  Sinneseindrücke. Einziges Hilfsmittel: ein iPad. 
© AMA

So wird der Käsekaiser gekürt

Blick hinter die Kulissen: Wie eine gut 100köpfige Jury die besten Käse des Landes wählt.

Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit ist üblicherweise kein Ort, an dem sich außerhalb üblicher Arbeitszeiten viele Menschen treffen. Er liegt an der Stadtgrenze von Wien, und die Anschrift »Spargelfeldstraße« weist schon mehr in Richtung niederösterreichisches Marchfeld. Egal. Hier in der Abgeschiedenheit werden jedenfalls Sieger gekürt, wenn Käseexperten aus dem ganzen Land anrücken, um die besten Käse zu verkosten, zu bewerten und  schließlich zu krönen. 
Das geschieht an zwei Tagen. Am ersten Tag wählt ein gut 100-köpfiges Jury-Team, bestehend aus Käsesommeliers, Fachjournalisten, Produzenten und Vertretern des Handels, aus zehn Käsekategorien die jeweils fünf besten aus. Zum »Käsekaiser« wurden heuer 191 verschiedene Käse eingereicht, die nach Aussehen, Teig (Konsistenz), Geruch und Geschmack bewertet werden. 100 Punkte pro Käse ist die Höchstpunktezahl. Maximal 60 gibt es für den Geschmack, höchstens 20 für den Geruch, und für Aussehen und Teig kann man jeweils mit zehn Zählern voll punkten. 
Jeder Juror bewertet übrigens zwölf unterschiedliche Käse, die Punktezahl wird seit einigen Jahren unkompliziert in ein iPad eingetippt. So kann schnell errechnet werden, wer in die nächste Runde unter die Besten aufsteigt. Es bleibt allerdings geheim. Am nächsten Tag stellt sich das reduzierte Teilnehmerfeld einer noch kleineren Jury. Ein national und international besetztes, unabhängiges Expertengremium, das sich durch alle Finalisten kostet, kürt daraus die Besten der Besten, die dann Ende November bei einer großen Käsekaiser-Gala geehrt werden.

Manfred Gram
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Von Redaktion