Chris Yorke, Geschäftsführer der ÖWM.

Chris Yorke, Geschäftsführer der ÖWM.
© ÖWM / Anna Stöcher

So war das Weinjahr 2022: Österreich Wein Marketing zieht Bilanz

Der Jahresbericht wurde soeben veröffentlicht: Freude herrscht über das fulminante Comeback der großen Weinmessen. Der Export-Rekord von 2021 könnte 2022 sogar übertroffen werden.

Bereits bei den Planungen für 2022 sei für die Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) klar gewesen, dass ein »normales« Jahr nicht »zurück zu 2019« bedeuten würde. Die Weiterentwicklungen aus den Corona-Jahren führte die ÖWM daher auch im von Ukraine-Krieg und dadurch ausgelöster Teuerungskrise gebeutelten Jahr 2022 fort.

Das wurde beispielsweise in der Vielfalt an Veranstaltungsformen (vor Ort, online oder hybrid) sichtbar, aus der je nach Markt und Situation das passende Format gewählt wurde. Weltweit organisierte die ÖWM im vergangenen Jahr 102 Veranstaltungen, bei denen 3.470 österreichische Weine von 622 Weingütern präsentiert wurden.

Hervorzuheben sei vor allem, dass nach vierjähriger Zwangspause die Vievinum in der Wiener Hofburg, bei der sich 500 Weingüter präsentierten, für Begeisterung auf allen Seiten sorgte. 1000 Fachleute aus aller Welt pilgerten nach Wien.

Auch der Gastro-Motor brummt wieder

Auf dem Heimmarkt, in dem gerade eine aktuelle Winterkampagne Stimmung machen soll, machte es sich bemerkbar, dass die Gastronomie 2022 nach zwei Jahren voller Lockdowns wieder offenhalten konnte. Der Verkauf österreichischer Weine über den Lebensmitteleinzelhandel, der 2020 und 2021 deutlich angestiegen war, ging wieder etwas zurück (-5,5 Prozent Umsatz, Q1–Q3 2022). Dafür zeigte der Umsatz in der Gastronomie kräftig nach oben (+37,5 Prozent im Gastro-Großhandel, Q1–Q3 2022). Das ist laut ÖWM besonders wichtig für Österreichs Winzer:innen, da sie in der Gastronomie ihre hochwertigen Weine absetzen können und so eine höhere Wertschöpfung erzielen.

Begehrt im Ausland

Nach dem Rekordjahr 2021 mit dem größten Exportzuwachs aller Zeiten zeigte der Exportwert 2022 weiter nach oben. Bis September stieg er um 7,5 Prozent auf 175,3 Mio. Euro. Zwar sank die ausgeführte Weinmenge um 4,4 Prozent, was aber den Durchschnittspreis auf 3,44 Euro pro Liter steigen ließ. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte Österreich bei den Ganzjahreszahlen 2022 den höchsten Durchschnittspreis seiner Exportgeschichte einfahren.

Auch für das kommende Jahr sei man positiv gestimmt: 2023 wird es daher ein wesentliches Ziel der ÖWM sein, eine höhere Wertschöpfung für die heimischen Winzer:innen zu erzielen.


Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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