So präsentiere ich mich richtig vor der Presse Teil II

Plötzlich berühmt! Was sind die Dos und Dont´s im Umgang mit der Presse und wie bereiten Sie sich auf ein Interview vor?

Angela Pengl-Böhm, Geschäftsführende Gesellschafterin der Agentur pr.com - PR- und Medienberatungs GmbH, ist Medientrainerin. Mit maßgeschneiderten Coachings und Einzeltrainings bereitet sie die Stars der Gastronomie und Hotellerie auf den medialen Andrang vor.

Mit maßgeschneiderten Trainings und Coachings fit für die Presse
Ziel eines Trainings ist es die Schwächen des Einzelnen abschwächen und die Stärken zu verstärken. Pengl-Böhm rät zu individuellen Trainings: »Der Mensch steht im Mittelpunkt, daher setze ich auf maßgeschneiderte Trainings. Unsere Coachings stehen unter dem Motto ›Veni, vidi, vici‹ – kommen Sie, sehen Sie, üben Sie und siegen Sie mit einem perfekten Auftritt.« Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen und verschiedene Stoßrichtungen.

Fit für die Medien - Mediale Präsenz
Das Grundproblem sieht Pengl-Böhm oft in der Präsentation der eigenen Persönlichkeit: »Viele Menschen wissen gar nicht, wie sie sich gut in den Medien präsentieren können, mit welchen Inhalten sie in den Medien punkten, was die Journalisten interessiert oder mit welchen Stories man in die Zeitung kommt.« Mit der passenden Vorbereitung können die einzelnen Thematiken herausgearbeitet und perfektioniert werden.

Der perfekte Auftritt
Sie müssen sich fragen, wie Sie als Manager, als Repräsentant einer Institution, als Jungunternehmer etc. als authentische, kompetente und sympathische Person wahrgenommen werden. »Dabei geht es nicht nur um Journalistengespräche. Genauso wichtig ist es, wie Sie gegenüber einem Kunden oder bei einer Präsentation vor Kollegen wirken,« gibt Pengl-Böhm zu bedenken. Viele kennen das Problem, dass Sie einfach nicht zum Punkt kommen. Kernaussagen kurz und prägnant so zu formulieren, dass Sie beim Gegenüber die gewünschte Wirkung erzielen, ist gar nicht so einfach. Derartige Botschaften können trainiert und mediengerecht formuliert werden. Die Zauberformel lautet KISS: keep it short and simple.

Klassisches Interview-Training mit Video-Analyse
Sie wollen schon vorab wissen, wie Sie auf dem Bildschirm wirken? Video-Analysen können einem oft ganz schnell die Augen öffnen. Trainerin Pengl-Böhm greift sehr gerne zu diesem Tool: »Sehr oft kommen Personen zu uns, die bereits eine konkrete Interview-Anfrage haben und sich gut und mit professioneller Unterstützung vorbereiten wollen. Wer im Interview mit klaren und präzisen Antworten brillieren möchte, muss sich vorher die Zeit nehmen, nachzudenken und strukturiert an die Aufgabe herangehen.« Und wie in allen Bereichen im Leben gilt auch hier: Übung macht den Meister. Insbesondere Führungskräfte, sollten regelmäßig Trainings absolvieren, damit sie die Scheu vor dem Auftritt vor Publikum oder der Kamera verlieren.

Die Dos und Dont´s im Umgang mit der Presse
Ganze Seminare könnte man über die Dos & Dont´s im Umgang mit der Presse abhalten. Ehrlichkeit, Authentizität und gute Vorbereitung sind unerlässlich. Pengl-Böhm verweist auf die Grundprinzipien einer erfolgreichen Kommunikation: »Kurz, klar, eindeutig, bildhafte Sprache und wenig Fachtermini - jeder sollte die Spielregeln der Medien kennen und wissen, wie man seine eigene Botschaft formuliert. Sie müssen eine Strategie für kritische Fragen zurecht legen und vor dem Interview eine gute Beziehungsebene mit dem Journalisten herstellen.« Wichtig ist, dass man sich in jedem Gespräch vor Augen führen muss, dass der Journalist eine Story möchte, die den Leser interessiert. »Journalisten sind keine Hofberichterstatter und Werbebotschafter! Journalisten interessiert nie das Normale, sondern das Besondere, das Neue, das Sensationelle oder der Blick hinter die Kulissen.« Daher ist die Vorbereitung entscheidend und darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Denn Journalistengespräche sind anspruchsvoll, sensibel und arbeitsintensiv. Pengl-Böhm rät dazu unvoreingenommen zu sein: »Haben Sie keine Berührungsängste, Sie sind der Profi und für den Journalisten sind Sie nur einer von vielen Gesprächspartnern oder Informanten. Seien Sie Botschafter Ihres Unternehmens: begeistert, überzeugt, höflich, zuvorkommend und zeigen Sie Freude an der Arbeit!«

Schlussendlich kann von Ihrem Interview viel abhängen. Überlegen Sie gut, welche Informationen Sie weitergeben, denn alles, was gesagt wird, kann verwendet werden. »Off the records gibt es nicht,« weiß Pengl-Böhm.
 

Karriereprofil Angela Pengl-Böhm
Pengl-Böhm studierte Germanistik, Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien

 und Französisch an der Universität Sorbonne Paris. Sie war beim Österreichischer Wirtschaftsverlag und als freie Mitarbeiterin bei diversen Fachzeitschriften

 tätig. 
Nach ihrer Zeit beim ORF Radio Österreich International moderierte sie die ORF-Sendung »Land und Leute«. Danach folgte die zeit als Redakteurin für ZIB und Schilling in der 
ORF Wirtschaftsredaktion Fernsehen. Danach wechselte Pengl-Böhm in die Palmers Textil AG, in der sie die leitende Position der Konzern- und Pressesprecherin inne hatte. 1999 
gründete Pengl-Böhm die pr.com - PR- und Medienberatungs GmbH.

www.pr-com.at
Fotos © Tobi Grimm  / pixelio.de; Christian Houdek

Erfahren Sie mehr über den richtigen Umgang mit der Presse unter www.falstaff.at/karriere

(von Alexandra Gorsche)

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi