Seit zehn Jahren gibt es ein Beobachtungsprogramm für den schwarzen Trüffel.

Seit zehn Jahren gibt es ein Beobachtungsprogramm für den schwarzen Trüffel.
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Sind Trüffel in Gefahr?

Hitze und Trockenheit machen der Edelknolle zu schaffen. Seit zehn Jahren gibt es ein Beobachtungsprogramm für den schwarzen Trüffel.

Der Klimawandel gefährdet das Trüffelvorkommen. Bereits eine um ein Grad höhere durchschnittliche Sommertemperatur könnte zu einem Viertel weniger Trüffel führen, gab die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) kürzlich bekannt. Sie hat vor rund zehn Jahren ein Beobachtungsprogramm für den Burgundertrüffel, auch bekannt als Sommertrüffel oder schwarzer Trüffel, initiiert.

»Alamierender Trend«

»Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Burgundertüffel durch einen alarmierenden Trend zur zunehmenden Sommertrockenheit in Europa gefährdet ist«, so der Ökologe Brian Steidinger von der Universität Konstanz und der WSL. Zwar erholen sich die Pilzvorkommen nach einem Hitzesommer grundsätzlich wieder. Trotzdem kann aufgrund der Zunahme von extrem heißen und trockenen Sommern nicht ausgeschlossen werden, dass die Trüffelvorkommen an einigen Fundorten aussterben werden. Laut Steidinger kommen die Burgundertrüffel mit dem Klimawandel weniger gut zurecht als erwartet.

Burgundertrüffel gelten eigentlich als eher anspruchslos und kommen auch in sehr heißen Gebieten, etwa in Spanien, vor. Die mitteleuropäischen Varianten können mit Hitze und Trockenheit aber offenbar deutlich schlechter umgehen. Die Forschenden vermuten, dass der Grund dafür in den Genen der Pilze liegt. Weil sich Trüffel nur auf eher kleinem Raum genetisch austauschen, kommen die südlicheren Genvarianten nicht schnell genug in Mitteleuropa an.

Lösungsansätze

Ein Lösungsansatz wäre, trockenresistente Trüffelsorten bei hiesigen Bäumen auszusetzen. »Man muss aber sorgfältig prüfen, ob dies finanziell und ökologisch Sinn macht oder mehr schadet als nützt«, erläuterte Martina Peter, Leiterin der WSL-Gruppe Ökologische Genetik. Ein deutlicher Rückgang der Trüffelvorkommen wäre indes nicht nur für Feinschmeckerinnen und Feinschmecker ein Problem: Die Pilze versorgen ihre Wirtsbäume mit lebenswichtigen Nährstoffen und Wasser. Verschwinden die Trüffel, hätte das also auch Auswirkungen auf das Waldökosystem. (APA)

Julia Emma Weninger
Julia Emma Weninger
Chefredakteurin Online
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