Der Dorfladen im »Hotel Gmachl«.

Der Dorfladen im »Hotel Gmachl«.
© Umdasch Shopfitting

Shop-Show: Neues aus der Welt des Store Design

Im Ladenbau findet momentan ein großes Umdenken statt: Mehr Farbe, neue Materialien und ein klarer Fokus auf eine stilvolle Präsentierung der Waren.

Es wird mehr inszeniert als präsentiert, Geschichten werden erzählt, ganze Welten erschaffen – und das oft auf wenigen Quadratmetern Shopfläche. Man schafft einen Mittelpunkt bzw. Eyecatcher, zeigt möglichst viel Ware, ohne ein Durcheinander zu verursachen, nutzt leeren Raum (Klassiker: die Fläche zwischen Warenregal und Decke) intelligent und kümmert sich um Authentizität und Atmosphäre. Wer sich die Food-Läden ansieht, die in den letzten Jahren in unseren Breitengraden eröffnet haben, kommt nicht umhin, einen gewissen Hang zur Naturoptik zu bemerken. Kreidetafeln, Weinkisten, Koffer, Holztüre – generell: Holz, Holz, Holz bestimmt das Erscheinungsbild. Der Tante-Emma-Laden in seiner urbanen Neuinterpretation ist nicht mehr wegzudenken. So hält der EHI-Ladenmonitor 2017 fest: »In der Tat wird immer mehr inszeniert statt präsentiert mit oft sehr persönlichen Einrichtungsgegenständen (...), gerne auch mit lokalen Bezügen zum Standort oder zur Historie des Gebäudes, in dem sich das Geschäft befindet.«

Cornelia Dörries, Autorin des alljährlich erscheinenden »Store Book«, spricht im Vorwort davon, dass »sich eine gewisse Redundanz der Rustikal-Ästhetik mit ihren Vintage-Accessoires und dem gestalterischen Einsatz von Buchstaben und Begriffen abzeichnet«. Im Gespräch mit KARRIERE räumt sie ein, dass »durchaus Bedarf an neuen Ideen« besteht. »Holz scheint beliebt zu bleiben, aber eher als flexibles und nachhaltiges Material und weniger, weil es sich so überzeugend nach gesunder Landluft anfühlt.« Generell: Die Materialien sind Thema. »Es wird nicht mehr gespart, zum Einsatz kommen fast ausschließlich hochwertige Materialien. Granit, Glas, Edelstahl, keramische Oberflächen und auch Farbe ist wieder im Kommen!« In der Bedeutung gestiegen ist laut EHI-Ladenmonitor der Fußboden als Teil des Store-Konzepts. »Farbe, Design und Material sind heute entscheidend«, heißt es da. Und weiter: »Bei der Farbgebung gibt es im Food-Bereich eine leichte Tendenz zu eher dunkleren Bodenfliesen in Schwarz und Anthrazit, während im Nonfood-Handel eher helle Farben überwiegen.« Elastische Bodenbeläge aus PVC, Vinyl oder Linoleum gehören nach Fliesen, Keramik und Terrakotta für 50 Prozent der Befragten zu den Favoriten. Für Holz(-Parkett) entscheiden sich 20 Prozent. Dass das nicht nur auf Österreich, Deutschland und die Schweiz zutrifft, weiß Silvio Kirchmair, CEO der Umdasch Shopfitting Group, die mit einem Umsatz von 240 Millionen Euro zu den Top-10-Ladenbauern der Welt gehört.

Vollständiger Artikel in falstaff KARRIERE 05/2017.

Nicola Afchar-Negad
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