Sechs Jahrzehnte BILLA im Rückblick

Umstellung auf Selbstbedienung, Boykott von Legebatterien, Einführung der ersten Bio-Marke...

Mit der Eröffnung seiner ersten Diskont-Parfümerie im Dezember 1953 im 5. Wiener Gemeindebezirk legt der damals 36-jährige Pianist Karl Wlaschek den Grundstein für seine Diskont-Kette WKW (Warenhandel Karl Wlaschek), in der er Markenartikel zu Diskontpreisen anbietet. Schon sieben Jahre später umfasste die WKW-Kette 45 Filialen. Wlaschek beschließt daraufhin, seine Diskontidee auch auf den Lebensmittelbereich zu übertragen. 1961 erhält das Unternehmen den neuen Namen »BILLA« (»Billiger Laden«), und wird auf das zu dieser Zeit noch weitgehend unbekannte Selbstbedienungssystem umgestellt. Damals kostete ein Doppler »Heuriger« noch 17 Schilling und 90 Groschen und eine Vierer-Packung Manner-Schnitten knappe zehn Schilling. Ein entsprechendes Flugblatt aus den 60er-Jahren finden Sie unten.

Filialoffensive zum Jubiläum
60 Jahre nach seiner Gründung ist BILLA mit über 1000 Filialen ein nicht mehr wegzudenkender Teil Österreichs. Für das Jubiläumsjahr hat sich Österreichs Supermarkt Nummer 1 viel vorgenommen: die größte Filialoffensive seit Bestehen des Unternehmens mit rund 100 Millionen Euro Investitionen, den konsequenten Ausbau der BILLA Eigenmarke und außergewöhnliche Geburtstagsaktionen in ganz Österreich. »BILLA wird heuer 60 Jahre und wir dürfen seit sechs Jahren gemeinsam mit unserem Team dieses einzigartige Unternehmen leiten«, so Volker Hornsteiner, Vorstandssprecher der BILLA AG und BILLA Vorstand Josef Siess.

REWE International AG/BILLA

Gefragt nach ihren drei persönlichen Meilensteinen der BILLA Geschichte führen die beiden Vorstände aus:
 
Demokratisierung von Lebensmitteln in den 1950er und 1960er Jahren
Durch die Einführung des damals revolutionären Selbstbedienungssystems oder des Frische-Dienstes für Produkte wie Milch, Käse, Wurst und Obst sowie die Gründung einer eigenen Fleischabteilung öffnete BILLA den österreichischen Haushalten völlig neue und bis dahin nicht gekannte Einkaufswelten. »Diesen Fortschritt bezeichnen wir heute als die Demokratisierung von Lebensmitteln in Österreich nach dem zweiten Weltkrieg«, erklärt BILLA Vorstandssprecher Volker Hornsteiner.

Etablierung biologischer Lebensmittel in den 90er-Jahren
In den 90ern stieg in Österreich die Nachfrage nach natürlichen Lebensmitteln. »Mit der Einführung der Bio-Marke Ja! Natürlich konnten wir als erster Supermarkt Österreichs einer breiten Öffentlichkeit Lebensmittel aus rein biologischer Produktion, in höchster Qualität und zu leistbaren Preisen anbieten«, so Josef Siess.

Die Verbannung von Legebatterie-Eiern im Jahr 1996
»Es gibt viele Leistungen und Meilensteine von BILLA, die man an dieser Stelle anführen könnte. Das Beispiel der Legebatterie-Eier zeigt aber besonders anschaulich die Gestaltungskraft, die in diesem Unternehmen für Österreich steckt«, so Josef Siess. Zum Hintergrund: Im Jahr 1996 entschloss sich BILLA – gegen die Warnung vieler Experten und unter Inkaufnahme wirtschaftlicher Verluste – aufgrund unzumutbarer Tierhaltungszustände die Legebatterie-Eier aus seinen Regalen zu verbannen. Die Konkurrenz musste nachziehen und das Ergebnis: Nur wenige Jahre später gehörten Hühner-Legebatterien der Vergangenheit an.

www.billa.at

(bed)

REWE International AG/BILLA

Bernhard Degen
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