Schlösser und mehr: Sieben geheime Genuss-Highlights im Loiretal.
Amboise ist eines der berühmtesten Schlösser aus dem Loiretal
© Max Coquard – Bestjobers

Amboise ist eines der berühmtesten Schlösser aus dem Loiretal
© Max Coquard – Bestjobers
Bekannt ist das französische Loiretal ja eigentlich für seine wunderbaren Schlösser: Amboise, Blois, Chambord oder Chenonceau sind Bauwerke, die man als halbwegs kultivierter und historisch interessierter Mensch jedenfalls gesehen haben muss. Es sind die vier herausragendsten unter dutzenden Schlössern aus allen Epochen, prachtvolle Erinnerung an längst vergangene Zeiten, in denen das Tal der Loire Heimat für Könige und Künstler gewesen war, deren Wirken uns auf vielen Ebenen bis heute beeinflusst.
Sie wussten genau, warum sie sich hier ansiedelten: Landschaft, Wein, Kulinarik und die Gastfreundschaft der Loiretal-Bewohner machen den Landstrich zu einem der liebens- und lebenswertesten Europas. Tatsächlich ist das Loiretal – selbst wenn man die Schlösser außer Acht lässt – eine der schönsten Urlaubsdestinationen Frankreichs. Wir haben uns auf die Suche nach den gastronomischen Highlights der Region gemacht und die folgenden für Sie gefunden:
- Tarte Tatin
- Sancerre-Weine im Maison des Sancerre
- Fünf AOP Käsearten
- Restaurant Assa in Blois
- Essig aus Orleans
- Die Gärten der Schlösser
- Rotwein aus Chinon und Süßwein aus Vouvray
1.) Die Wiege der Tarte Tatin
Was dem Wiener seine Sachertorte ist, das ist dem Franzosen die berühmte Tarte Tatin. Diese süße Versuchung hat nicht nur wegen ihrer einfachen Zubereitung weit über die Grenzen des Landes hinaus Bekanntheit erlangt. Der Legende nach soll sie zufällig von den betagten Schwestern Tatin aus Lamotte-Beuvron in der Sologne erfunden worden sein, als einer der beiden Schwestern ein Apfelkuchen aus den Händen gefallen war. Das Haus, in dem die Schwestern lebten, gibt es noch. Es beherbergt ein entzückendes Hotel, das »Maison Tatin«, das mit seinen 16 Zimmern, einem herausragenden Restaurant und einem 250 Quadratmeter großen Spa keine Wünsche offenlässt und sich jedenfalls als Ausgangspunkt für eine kulinarische Erkundung des Loiretals empfiehlt.
2.) Sancerre stilecht genießen
Rund um das Städtchen Sancerre am linken Ufer der oberen Loire bilden 14 Gemeinden das weltberühmte gleichnamige Weinbaugebiet. Die Weine, die hier gekeltert werden, werden überwiegend aus der Sauvignon Blanc-Traube gewonnen; sie sind bekannt für ihre große Eleganz und Reinheit. Wer sich für Wein interessiert, wird im »Maison des Sancerre« vorbeischauen wollen, um den edlen Sancerre theoretisch und praktisch zu entdecken.
3.) Die fünf Loire-AOP-Käsesorten.
AOP steht für »Appelation d´Origine Protégée« und ist eine Art geschützte Herkunftsbezeichnung für Lebensmittel in Frankreich, die Lebensmittel höchster Güte auszeichnet. Im Loiretal gibt es bereits fünf Käsesorten, die mit diesem Gütesiegel ausgezeichnet wurden und jedem Gourmet ein Begriff sind: Crottin de Chavignol, Pouligny Saint-Pierre, Sainte-Maure de Touraine, Selles-sur-Cher und Valençay. 650 Bauernhöfe und 90.000 Ziegen tragen dazu bei, die Tradition des Käsemachens in der Region Centre-Val de Loire fortzusetzen
4.) Das Restaurant Assa in Blois
Es ist zweifellos eines der kreativsten gastronomischen Projekte Frankreichs: Das Restaurant Assa in Blois, geführt von Anthony Maubert und seiner Frau, der Japanerin Fumiko Maubert, bietet zunächst einen traumhaften Blick auf die Fluten der Loire, an deren Ufer es liegt. Die französisch-japanische Fusion des Ehepaares ist auch die Grundphilosophie der Küche: Gekonnt kontrastieren die beiden Geschmacksrichtungen und interpretieren Produkte, wobei sich die Küche ständig weiterentwickelt. So präsentiert sich auch die Karte: Kreativ und bescheiden, zugleich aber anspruchsvoll und vielfältig – »Assa« ist jedenfalls einen Besuch wert
5.) Essig aus Orleans
Wer ihn einmal probiert hat, wird seine Salate nie wieder anders marinieren wollen: Essig aus Orleans, hergestellt im von Martin-Pouret begeistert seit über 200 Jahren die Gaumen der Franzosen. Es sei »der beste Essig der Welt« behaupten die Hersteller, und bis das Gegenteil bewiesen ist, wird jeder, der eines der Essigprodukte von Martin-Pouret gekostet hat, dieser Aussage vorbehaltlos zustimmen
6.) Die Gärten der Schlösser
Zu fast jedem Loireschloss gehört ein mehr oder weniger großzügig angelegter Garten. Viele von ihnen erfinden sich durch gastronomische Angebote neu. Schlossgärten waren selten kulinarisch so interessant wie die im Loiretal: Die Palette reicht von astronomischen Picknicks im Garten des Château Royal d’Amboise, über Wildblumenpflücken im Schatten des Château du Rivau, geführte Touren mit Fokus auf Botanik im Garten von Chenonceau bis zum Château du Rivau – dort hat ein kleines Restaurant eröffnet, in dem Küchenchef Nicolas Gaulandeau raffinierte und kreative Gerichte aus dem Gemüse und den essbaren Pflanzen des Schlossgartens zaubert.
7.) Rotwein aus Chinon und Süßwein aus Vouvray
Unter Kennern hoch geschätzt werden die Weine aus den Anbaugebieten Chinon und Vouvray. Die mittelalterliche Stadt, die dem 2000 ha großen Gebiet ihren Namen gab, liegt im früheren Überschwemmungsgebiet zwischen der Loire und Vienne. In der Burg, die über der Stadt thront, sollen Jeanne d'Arc und König Karl VII. zum ersten Mal aufeinandergetroffen sein. Ebenso herausragend sind die Weine aus Vouvray. Dieses Gebiet produziert Weißweine; die Süßweine aus Vouvray sind dafür bekannt, dass sie sehr lange lagerfähig sind.
Immer eine Reise wert
All das und mehr macht das Loiretal zu einem der schönsten Landstriche Frankreichs. Die Verbindung der von Herzen kommenden Gastfreundschaft mit dem Talent der Loiretal-Bewohner für die Inszenierung ihrer herausragenden kulinarischen Fähigkeiten und dem überreichen kulturell-historischen Erbe des Tals ergeben einen Charme, dem sich kein Besucher entziehen kann: Wer einmal dort gewesen ist, der kehrt wieder.