Der Sommer 2017 war kein guter für die Wiener Wein-Community. Nach dem traurigen Ende von »Just Taste« (Falstaff hat berichtet), wurde nun bekannt, dass zwei weitere Weinbars ihr Pforten schließen. Einerseits sah sich Georg Somloi nach einer anonymen Anzeige mit einer behördlichen Auflagenflut konfrontiert, dass er nach elf Jahren Betrieb des »Wein und Genuss Plus« am Frankhplatz das Handtuch warf. Andererseits gab Peter Teglas bekannt, dass er seine Vinothek »Weinfach« an der Taborstraße primär aus familiären Gründen aufgab. Drei Weinbars, drei unterschiedliche Geschichten.

Wein und Genuss Plus

Es war eine kleine, feine Weinbar, die sich zuletzt immer größerer Beliebtheit erfreut hatte. Mit mehr Gästen kamen dann aber auch mehr Probleme und die Raucher vor der Bar sorgten für Unmut bei den Anrainern. Nach einer anonymen Anzeige unterzog die für Betriebsanlagen zuständige Magistratsabteilung die Weinbar einer gründlichen Untersuchung. Es wurden Mängel festgestellt, die nur durch langfristige und kostspielige Umbaumaßnahmen behoben werden konnten. Für Betreiber Georg Somloi ein sinnloses Unterfangen, weshalb die Behörde eine Schließung binnen sechs Tagen anordnete. Ein Lager- und Inventur-Aberverkauf ist im Gange. Über seine weitere Zukunft befragt zeigte sich der 57-jährige Wirt noch ratlos:

»Ich muss das erst einmal verarbeiten und mir dann klar werden, ob ich weiterhin in der Nacht arbeiten will.«

www.wgp.at

Weinfach

Peter Teglas unterstrich im Gespräch mit Falstaff, dass er nie Probleme mit den Behörden gehabt hätte. Das Ende seiner sympathischen Weinbar an der Taborstraße habe primär private Gründe. Allerdings ließ der Weinexperte nicht unerwähnt, dass die hohe Miete einen rentablen Betrieb der Bar beträchtlich erschwert hätte. Teglas will aber auf jeden Fall im Weinhandel bleiben und will sich mit einem neuen Lokal mit einem »Ab-Hof-Konzept« wieder melden. Im Sommer kann man seine Gastgeber-Qualitäten noch beim Filmfestival am Rathausplatz testen.
www.weinfach.at