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Scharfes aus dem Burgenland: Wasabi gibt dem neuen »Rick Gin« sein Aroma

In der Spitzengastronomie gilt der heimische Wasabi von »PhytonIQ« bereits als begehrte Zutat. Nun wurden Blätter und Wurzel der japanischen Pflanze aus Oberwart zum Gin-Aromageber. Patrick Martinelli stellte neben der regulären Abfüllung auch die limitierte »Art Edition« vor.

Warum der gebürtige Steirer Patrick Martinelli sein »Gin Lab« in der Wiener Margareten-Straße etabliert hat, erklärt er mit einem einfachen Satz: »Das Freihaus-Viertel steht für mich für Handwerk und Kulinarik«. Und so verwundert es nicht, dass auch die neueste Kreation von »Rick Gin« diese beiden Pole verbindet. Denn das wichtigste »Botanical«, also natürlicher Aromageber, des 45% vol. starken Destillats braucht viel handwerkliche Zuwendung.

»Wasabi ist eine der am schwierigsten zu kultivierenden Pflanzen«, gab Petra-Eva Grüneis von der Oberwarter Indoor Farm »PhytonIQ« ein Beispiel: »Zwei bis zweieinhalb Jahre dauert es, bis das Rhizom 35 Gramm erreicht«. Die mitgebrachte Pflanze verdeutlichte den Aufwand auch für landwirtschaftliche Laien. Aus dieser Wurzel wird dann der echte Wasabi (»nicht der grün eingefärbte Kren«) gewonnen. Und eben diese Rarität gibt dem »Pannonia Wasabi«-Gin Namen und Aroma.

Wie schmeckt der Wasabi-Gin?

In der Nase macht sich die »grüne« Frische sofort bemerkbar, man denkt an die Schale grüner Äpfel. Auch eine dezente Schärfe im Duft begleitet einen herben, an grüne Nüsse erinnernden Mix aus Wacholder und Wasabi. Jegliche süße oder zitrusfruchtige Note versagt sich der Gin auch am Gaumen; dafür sorgt eine flirrende Würzigkeit – irgendwo zwischen Grünem Pfeffer und Kren – für eine trockene, erwachsene Aromatik, die auch pur gefällt. Zumal das Finish mit sanften erdigen Tönen auch an das Rhizom aus Oberwart erinnert.

Die limitierte Edition jkann sich sehen lassen. 
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Die limitierte Edition jkann sich sehen lassen. 

Bei der Präsentation der Neuheit blieb es aber nicht beim Wasabi-Grün. Künstler ArtGunn alias Thomas Kogler stellte seine Bilder im Wiener »Gin Lab« aus und sorgte für fröhliche Portraits von Charlie Sheen, Micky Mouse oder Bud Spencer. Der poppige Spontan-Realismus des Steirers ziert aber auch die limitierte Edition von 100 bemalten Gin-Flaschen. Bei einem Preis von 300 Euro sind diese als Sammlerstücke gedacht – »15 davon sind bereits vor-reserviert«, so Martinelli über die raren Künstler-Bottles.

Eine Idee zu Sushi oder als »Gimlet«

Die reguläre Abfüllung wird übrigens zu 69,90 Euro in den Handel kommen. »Das muss man sich leisten wollen, allerdings ist auch der Einsatz des Wasabis hoch: Mehrere Kilo davon brauchen wir für 100 Liter«, begründete Patrick Martinelli den hohen Anteil des kostspieligen »Botanicals«. Verwendet werden für den Gin die unterschiedlichen Pflanzenteile, »wobei man hier z. B. beim Mazerieren der Wasabi-Blätter sehr aufpassen muss, um die subtilen Aromen einzufangen«. Eine klare Zielgruppe gibt es laut dem kreativen Hersteller mit exklusiven asiatischen Restaurants bereits. Für die Heimbar empfiehlt das Wasabi-Duo Petra-Eva Grüneis und Patrick Martinelli neben einem knackig-herben »Gin& Tonic« auch einen »Gimlet«.

Roland Graf
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