Saisonale Bierspezialitäten immer gefragter

Der Bierkulturbericht 2012 der Brau Union bestätigt den hohen Stellenwert der Bierkultur sowie der Biervielfalt in Österreich.



»Als größter Bierbrauer Österreichs ist es uns ein besonderes Anliegen, die Bierkultur des Landes zu fördern. Wir wollen Akzente setzen und gestalten. Und genau deshalb bringen wir nun bereits zum vierten Mal seit 2009 den Bierkulturbericht heraus«, so Brau Union Österreich Generaldirektor Dr. Markus Liebl. Gemeinsam mit Bierpapst und Falstaff-Kolumnist Conrad Seidl präsentierte er im Wiener Bieramt die Ergebnisse der nun zum vierten Mal durchgeführten Umfrage zur Bierkultur in Österreich, die auf einer repräsentativen, österreichweiten market-Studie basiert. »Mit dem Bierkulturbericht verfolgen wir zwei Ziele: Einerseits ist er ein Instrument, um die Bierkultur zu fördern, und andererseits ist der Bierkulturbericht ein wichtiger Gradmesser für unsere Aktivitäten. Heuer widmet sich der Bierkulturbericht dem Themenschwerpunkt Saisonalität, denn Bierkultur heißt Vielfalt. Uns ist es wichtig, für jede Jahreszeit, aber auch für jeden Geschmack, das passende Bier anbieten zu können«, erklärt Liebl.



Bierkultur hat hohen Stellenwert

In der neuesten market-Umfrage sind bereits 92 Prozent der Österreicher der Ansicht, dass Bier für die österreichische Kultur wichtig ist. 35 Prozent der Befragten glauben außerdem, dass sich das Image des Bieres in den vergangenen zehn Jahren verbessert hat. »Diese positive Entwicklung freut mich natürlich sehr und zeigt auch, dass wir auf dem richtigen Weg sind«, freut sich Liebl. 65 Prozent der Österreicher trinken regelmäßig Bier, 87 Prozent sind außerdem der Meinung, Bier passe sehr gut beziehungsweise gut in gesellige Runden. Damit ist Bier, wenn es um den gemeinsamen Konsum mit Freunden geht, das beliebteste Getränk. Mit einem Durchschnittsjahreskonsum von 108 Litern pro Kopf bleibt Bier das Nationalgetränk der Österreicher. Das bestätigt auch Bierexperte Conrad Seidl: »Die Bierkultur befindet sich im Umbruch, jüngere Konsumenten gehen heute kundiger ans Bier heran – und sie sind auch bereit, ihr Wissen dazu auszubauen. Es sind die neuen Biertrinker, die umso mehr danach verlangen, dass ihnen das richtige Bierangebot gemacht wird.«

Jeder Saison ihr eigenes Bier

Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter: Jede Jahreszeit hat im Bierkulturland Österreich ihr eigenes Bier. Saisonale Spezialitäten werden von den Österreichern durchaus angenommen, es gibt aber in diesem Bereich noch Luft nach oben. Rund 15 Prozent der Befragten freuen sich auf saisonale Biere, 44 Prozent können jahreszeitlichen Spezialitäten noch eher wenig abgewinnen. Vor allem junge Männer zwischen 18 und 29 Jahren zeigen sich gegenüber saisonalen Spezialitäten besonders aufgeschlossen. Welche Biere die Österreicher mit welcher Jahreszeit in Verbindung bringen, zeigt die Studie ebenfalls: Im Frühling trinken die Befragten gerne naturtrübe, erfrischend prickelnde, fruchtige Biere, während der Sommer ganz im Zeichen des Radlers steht. Das klassische Herbstbier ist für die Umfrageteilnehmer hell, stark gehopft und herb, während ihnen im Winter der Sinn nach vollmundigen, kräftigen Bieren mit starkem Malzaroma steht.



Das Phänomen Radler

Die Mehrheit der Österreicher trinkt gerne Biermischgetränke – immerhin 52 Prozent bezeichnen sich als Freunde von Radler und Co. Vor allem jüngere Konsumenten stehen auf die leicht süße Bierspezialität. Besonders populär ist das Mischgetränk in Süd- und Westösterreich, und hier eher in kleinen ländlichen Gemeinden als in Städten. Die beliebteste Form des Radlers ist die Zitronen-Mischung – in der market-Umfrage wird sie auf die Frage nach der beliebtesten Mischform etwa viermal so oft wie Kräuter-Limo genannt. Dass die Radler an Bedeutung gewonnen haben, zeigt auch die Entwicklung am Biermarkt: Im Vergleich zum Jahr 2010 nahm laut Österreichischem Brauereiverband die heimische Radler-Produktion um rund 32 Prozent zu. Damit wurden im Jahr 2011 139.000 Hektoliter mehr Radler erzeugt als noch im Jahr zuvor.

www.brauunion.at

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Marion Topitschnig
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