Ritz Carlton kommt statt Shangri-La nach Wien

Österreich darf sich auf ein spannendes Hotelprojekt freuen, auch wenn der Eigentümer noch mit einer Bestätigung zuwartet.

Seit Februar diesen Jahres ist das für die internationale Hotelkette Shangri-La gebaute Gebäude am Stubenring bezugsfertig und ebenso lang steht es leer. Denn die Hotelgruppe aus Asien hat den Deal in letzter Sekunde platzen lassen. Seit Februar sucht der Immobilien Besitzer BAI (Bauträger Austria Immobilien) nun einen anderen Mieter und ebenso lang wird in der Wiener Hotelbranche wild über den künftigen Betreiber des Prunkhauses am Ring spekuliert. Brancheninsider wissen nun zu berichten, dass mit Ritz Carlton ein neuer Betreiber gefunden sein soll. Bei der BAI wartet man mit einer offiziellen Bestätigung wohlweislich noch zu, denn die schmerzliche Erfahrung, dass Deals in der letzten Sekunde noch platzen können, hat man schon gemacht.

Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt noch, ob Ritz Carlton einen Pacht- oder Managementvertrag eingehen wird. Die Tageszeitung »Der Standard« spekuliert mit Letzterem. Mit Shangri-La hatte man sich ursprünglich auf eine jährliche Pacht von fünf Millionen Euro geeinigt. Nähere Informationen über den Fahrplan, die gastronomischen Pläne oder gar über einen möglichen Eröffnungstermin sind zur Stunde noch nicht verfügbar. Ritz-Carlton sucht Tourismusexperten zufolge jedenfalls schon Personal für das neue Hotel, jene 200 die Shangri-La im Jahr 2010 schon rekrutiert hatte sind zum Großteil schon wieder anderwertig untergekommen.

Eingangsbereich des »Shangri-La« am 23.2. / Foto: Falstaff, Degen
Nach dem geplatzten Deal wurde das Shangri-La-Logo bezeichnenderweise schwarz verhüllt

Ritz Carlton ist einen international operierende Luxus-Hotelkette und seit dem Jahr 1998 zu 99 Prozent im Besitz von Marriott International. Dass sich gerade ein Marriott-Hotel in unmittelbarer Nähe befindet, muss Insidern zufolge kein Nachteil sein, weil man gerade in buchungsintensiven Zeiten Synergien finden kann. Wenn der Deal mit der BAI zustand kommt, dann wäre es das erste Ritz-Carlton Hotel in Österreich. Weltweit betreibt Ritz-Carlton 77 Hotels in 25 Ländern, in Deutschland gibt es mittlerweile zwei Häuser dieser Gruppe - eines in Wolfsburg und eines in Berlin.

Für die internationale Luxus-Hotelkette »maßgeschneidert«: Der Barbereich im Wiener Shangri-La als Entwurf/Foto: OTS, beyer.co.at

Zur Anlage gehört die 1866 erbaute Girozentrale, die zuvor ein nobles Casino war. Das Gebäude beherbergt 207 Zimmer, beginnend bei einer Größe von 45 Quadratmetern bis hin zu drei Präsidenten-Suiten mit bis zu 500 Quadratmetern. Das Gourmet-Restaurant, für das von Shangri-La schon Starkoch Joachim Gradwohl engagiert worden war, wird sich auf Straßen-Niveau befinden.

Hier werden keine Gäste einchecken. So hätte die Lobby des Luxushotels aussehen sollen. / Foto: OTS, beyer.co.at

Das Highlight des Hotels ist ein multi-funktionaler Ballsaal mit Glaskuppel, der mit allen Möglichkeiten eines modernen Konferenzraumes ausgestattet sein wird. Neben einem großzügigen Spa-Bereich ist mit 100 Quadratmetern Wasserfläche auch das größte Hallenbad aller Wiener Luxushotels vorgesehen.

www.ritzcarlton.com

(von Bernhard Degen)

So hätte das Restaurant im Shangri-La in Wien aussehen sollen/Foto: OTS, beyer.co.at

Bernhard Degen
Autor
Mehr zum Thema