Restaurant der Woche: »IamBio«

Österreichisch-indische Crossover-Küche mit hochwertigen Produkten. Ambiente und Weinkarte haben noch Potenzial.

Der süße Duft von Curry steigt einem schon an der Tür in die Nase. Die heiße Kochluft strömt wellenartig aus der Küche.

Auf den ersten Blick wirkt alles etwas improvisiert in dem einfach gehaltenen Parterre-Altbau in der Wiener Florianigasse – auch die Einrichtung mit den kleinen dunklen Holztischen und den kargen Dekorationen erinnert mehr an eine Studentenmensa als an ein richtiges Restaurant. Doch das täuscht.

Hinter der Bar wirbelt der junge Inder Joseph umher. Er hat kürzlich seine Karriere in der IT-Branche an den Nagel gehängt, um in der Gastronomie einzusteigen. In der Küche brutzelt sein Freund nun indische Gerichte aus der Kindheit und wagt Kreuzungen mit österreichischen Klassikern – etwa beim Kichererbsencurry mit Semmelknödel oder bei den Chili-Rind-Fusilli. Die sind bissfest, gut gewürzt, das Fleisch ist auf den Punkt gebraten. Kein billiges Studentenfutter also, sondern gute Qualität. Das Fleisch beziehen die Junggastronomen aus dem Waldviertel, es ist bio-zertifiziert – und das haben sie sich auch gleich per Restaurantnamen auf die Fahnen geheftet.

Neben der österreich-indischen Fusionsküche gibt es aber noch eine zweite Abteilung auf der Karte: Burger. In vier Ausführungen gibt es die – unter anderem mit Curry-Honigsauce, Bohnen und Champignons oder getrockneten Tomaten. Die Brötchen sind selbstgemacht, so wie auch die Saucen und der Eistee, der dazu empfohlen wird. Kein gastronomisches Highlight, aber überraschend gut.

Wird die Qualität gehalten, hat dieses Start-up-Restaurant viel Potenzial, sich weiter zu entwickeln – wie auch die Weinkarte, die tatsächlich noch viel Luft nach oben hat.

BEWERTUNG

Essen 42 von 50
Service 18 von 20
Weinkarte 13 von 20
Ambiente 6 von 10
GESAMT 79 von 100

Für dieses Lokal liegt im Falstaff Restaurantguide noch keine Bewertung vor.

IamBio
Florianigasse 17
1080 Wien
www.iambio.at

Text von Marlene Auer

Symbolbild © Berwis, www.pixelio.de

Marlene Auer
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