Relaxguide 2014: Wellness ist teurer

Stock Resort und Geinberg5 Spa Villas sind in den Bestenkreis der vier Lilien aufgerückt.

Im neuen Relax-Guide rücken die Tester die Preisgestaltung in den Mittelpunkt. »Heuer kostete eine Nacht in einem Lilien-Hotel das erste Mal durchschnittlich über 110 Euro – ein absoluter Rekordwert«, unterstreicht Herausgeber Christian Werner. Wellnessurlaub ist somit so teuer wie niemals zuvor. Gleichzeitig beklagt Werner, dass die Qualität »abermals« gesunken sei. Ein besonderer Dorn im Auge der Tester war die »aus Deutschland importierte Unsitte«, die Spa-Bereiche für Tagesgäste zu öffnen.

Zuwachs an der Spitze
Obwohl in der Masse keine positive Entwicklung festgestellt werden konnte, durfte die Elite der Wellness-Hotels Zuwachs verbuchen. Das Thermenhotel Ronacher konnte im Vergleich zum Vorjahr um einen Punkt zulegen und erfreut sich nun an der Höchstwertung von 20 Punkten und vier Lilien. Damit befindet es sich in bester Gesellschaft, denn der Salzburgerhof, das Reiters Supreme und der Steirerhof konnten die Top-Wertung behaupten. Neu im Kreis der Vier-Lilien-Betriebe sind das Stock Resort und die Geinberg5 Spa Villas, die ebenfalls mit 19 Punkten ausgezeichnet wurden wie das Aenea, die Wellness-Residenz Schalber und der Hochschober.

33 Betrieben wurde Lilie aberkannt
Herausgeber Werner berichtet, dass die Qualität der Häuser trotz der höheren Preise zum Teil erheblich zurück ging. »74 Hotels mussten schlechter bewertet werden als im Vorjahr, 33 mussten einen Totalverlust ihrer bisherigen Lilie(n) hinnehmen«, zog der Wellnessexperte Bilanz. Und noch einen weiteren Negativrekord verzeichneten die Tester: Nicht weniger als 17 Häuser sind überhaupt aus der Bewertung »geflogen«, das heißt dass sie entweder geschlossen haben oder als Hotel ohne Spa-Angebot weitergeführt werden. Nur 38 Häuser konnten besser bewertet werden als im Vorjahr, vier haben es erstmals in den Kreis der Lilien-Hotels geschafft.

»Unsitte aus Deutschland« - Kampf um Liegen
Cover Relax Guide 2014 / Foto beigestelltEine in Deutschland weit verbreitete Unsitte macht sich den Testern zufolge zunehmend auch in österreichischen Wellness-Hotels breit. Auf der Suche nach zusätzlichen Einnahmequellen öffnen immer mehr heimische Hotels ihren Wellnessbereich für externe Gäste. »Für die vollzahlenden Gäste sind Tagestouristen eine regelrechte Zumutung«, sagte Werner. Denn nicht nur, dass die Spa-Zonen der Hotels meistens ohnedies nicht weitläufig genug sind, würden den Hotelgästen dadurch auch noch weniger Ruheliegen zur Verfügung stehen. »Der berühmt-berüchtigte Streit um eine freie Liege ist dadurch geradezu vorprogrammiert«, ärgerte sich der Wellness-Experte. Der Trend zu Day-Spa-Gästen ist von Deutschland nach Österreich übergeschwappt. Im Nachbarland öffnen bereits 60 Prozent der Hotels ihren Wellnessbereich für externe Besucher. In Österreich trifft man immerhin schon in jedem sechsten Haus auf Tagestouristen. »Die Tendenz ist stark steigend«, sagte Werner.

www.relax-guide.com

von Bernhard Degen

Bernhard Degen
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