Der Drauradweg bietet einen sagenhaften Ausblick. 

Der Drauradweg bietet einen sagenhaften Ausblick. 
© Gert Steinthaler

Radeln de Luxe in Kärnten

Die Südseite der Alpen ist eine Entdeckungsreise wert. Mit dem Drauradweg, der zu Europas beliebtesten und besten Radwegen zählt, macht man definitiv nichts falsch.

Der Mensch braucht Orientierung. Die findet er heutzutage gerne und vor allem schnell im Internet. Nur: Die Quellenlage ist nicht immer eindeutig. Das macht es nicht unbedingt leicht, Schlechtes von Gutem zu trennen.
Allerdings gibt es auch Institutionen wie den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), der auch Europas Radwegestrecken streng unter die Lupe nimmt. Wird beim ADFC etwas mit fünf Sternen ausgezeichnet, so hat dies seine guten Gründe – und kommt selten vor. Dem österreichischen Teil des Drauradwegs ist dies nun geglückt. 

222 Kilometer Fahrspaß in Kärnten

Der Radweg, der seinen Ausgang im Toblacher Feld in Südtirol nimmt und sich dann über Osttirol und Kärnten bis ins slowenische Maribor die Drau entlangschlängelt, verläuft auf 222 Kilometern über Kärntner Boden. Die hat man, wenn man will, ohne viel Stress in gut vier Tagen absolviert. Auch weil einem keine Hindernisse in den Weg gelegt werden.
Die Wege sind breit, Asphalt-, Sand- oder Feinschotterbelag sorgt für bequemes und familienfreundliches Vorankommen, und auch an öffentliche Verkehrsanbindung via Zug, Bus oder gar Schiff ist gedacht. Zudem finden sich in Radwegnähe architektonische  Sehenswürdigkeiten, vor allem aber Badeseen wie der Millstätter See, der Wörthersee, der Faaker See oder der Klopeiner See. In dieser Hinsicht gibt die Etappe, die durch das Rosental führt, an Abwechslungsreichtum einiges her. Selbstverständlich kommt auch die Kulinarik nicht zu kurz.

Über 50 Drauradweg-Wirte fungieren an der Fünf-Sterne-Strecke als Labestationen. 
Foto beigestellt
Über 50 Drauradweg-Wirte fungieren an der Fünf-Sterne-Strecke als Labestationen. 

Mehr als 50 zertifizierte Drauradweg-Wirte finden sich an der Strecke und warten mit Köstlichkeiten, Klassikern und modernen Interpretationen der Alpen-Adria-Küche auf. Was die Wirte an der Strecke sonst noch zu bieten haben, ist zudem ein Grund, warum der Kärntner Teil dieses Radwegs international so viel Aufmerksamkeit bekommt. Nebst Labung findet man hier auch Unterkunft und Aufladestationen für E-Bikes sowie Trockenmöglichkeiten für nasse Kleidung. Sollte man also vom Regen erwischt werden, kommt man wenigstens nicht in die Traufe. 

Auf neuen Pfaden

Fünf Sterne verdienen auch die Mountainbike-Strecken, die sich in Kärnten finden. Mit dem geländetauglichen Fahrrad Steigungen zu erklimmen, um dann als »Belohnung« bergab zu rauschen, hat mittlerweile eine treue Anhängerschaft. Den moderaten Adrenalin-Kick holen sich gerne auch Aktivurlauber quer durch alle Altersschichten. Dieses Verlangen wird in Kärnten bestens bedient. Finden sich doch dort mit der »areaOne« am Kumitzberg bei Villach und dem »Flow Country Trail« auf der Petzen gleich zwei Pilgerstätten für alle, die abseits asphaltierter Pfade Spaß suchen. Beide Areale haben ihre Besonderheiten, die auch international für Alleinstellungsmerkmale sorgen.
Die »area-One« etwa wurde als Gemeinschaftsprojekt von Villach-Tourismus mit dem Mountainbike-Verein »Radlager« umgesetzt. Über 2000 ehrenamtlich geleistete Stunden flossen in das Projekt ein. Das Resultat kann zu Recht gefeiert werden: Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis finden auf insgesamt sechs kurzen, maximal 400 Meter langen Übungsstrecken in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden hervorragende Trainingsmöglichkeiten vor. »Die »areaOne« ist eine Art Trainingscenter für Mountainbiker, das unentgeltlich benutzt werden darf«, erklärt Andreas Holzer, einer der Köpfe hinter dem Projekt.

»Wir sehen darin auch den Startschuss für eine Bikeoffensive für die Region um Villach, in der in den nächsten Jahren einige neue Trails entstehen sollen«
Andreas Holzer, Mitgründer »area-One«

Jeder ist willkommen

Der »Flow Country Trail« auf der Petzen hingegen ist mit gut zwölf Kilometern Länge zurzeit weltweit die längste Mountainbike-Strecke seiner Art. Der Clou an diesem Downhill-Trail: Er ist sowohl für Profis als auch für Anfänger bestens geeignet – der Schwierigkeitsgrad definiert sich nämlich über die Geschwindigkeit. Profis sind auf der Strecke schneller unterwegs. Rauf zum Start geht es übrigens sehr komfortabel mit der Gondel, Blicke auf die malerischen Seentäler der Umgebung inklusive. Zudem gibt es an der Talstation noch einen Dirt- und Pump-Part und ein Übungsgelände für Kinder, und das Areal wird permanent um zusätzliche Strecken erweitert.

»areaOne« Mountainbike Skill Center Villach/Kumitzberg

Rasant geht es den »Flow Country Trail« bergab. Die Strecke ist auch für Anfänger tauglich. 
© Franz Gerdl
Rasant geht es den »Flow Country Trail« bergab. Die Strecke ist auch für Anfänger tauglich. 

Das Areal, das direkt beim Vassacher See liegt, hat ganzjährig geöffnet und darf zum Üben unentgeltlich genutzt werden.

www.region-villach.at

Flow Country Trail

Ab Mai öffnet der »Flow Country Trail« auf der Petzen. Mit 12 km Länge bei 1100 m Höhenunterschied ist er weltweit die längste Moun-tainbike-Strecke seiner Art. Streckengebühr plus Radtransport kostet pro Person € 5,50; Bergfahrt ab € 6,–.
www.petzen.net

Falstaff-Tipp: Über www.touren.kaernten.at kann man seine persönliche Route entlang des Drauradwegs zusammenstellen. Zudem gibt es auch eine App für iphones und Android-Geräte.
Mehr Infos: www.drauradweg.com

Willi Schwan
Autor
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