Geschlossene Starbucks-Filiale in St. Petersburg.

Geschlossene Starbucks-Filiale in St. Petersburg.
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Putin-Freund Timati kauft Starbucks-Filialen in Russland

Russischer Rapper will gemeinsam mit Gastro-Unternehmer Pinskiy eine Alternative zu Starbucks aufbauen.

Starbucks hat sich so wie viele andere Unternehmen aus Russland zurückgezogen: Nach dem Angriff auf die Ukraine hat sich die Kaffeehauskette allerdings etwas Zeit gelassen mit einer entsprechenden Entscheidung. Seit Ende Mai steht fest, dass auch Starbucks Russland Adieu sagen wird. Die bestehenden 130 Filialen werden nun vom Rapper Timati übernommen. Gemeinsam mit dem Gastro-Unternehmer Anton Pinskiy hat er laut Instagram alle Vermögenswerte von Starbucks in Russland übernommen. Ob alle Filialen weitergeführt werden, steht noch nicht fest. Dort arbeiteten zuletzt rund 2000 Mitarbeiter.

Ein Freund von Putin

Timati, der mit bürgerlichem Namen Timur Ildarovitsch Yunusov heißt, ist zumindest in seiner Heimat eine Berühmtheit: Der russische Rapper gilt als enger Freund von Wladimir Putin. Außerhalb von Russland ist er vor allem für zwei Fakten bekannt: Einerseits war er mit dem Schweizer DJ Antoine einst bei »Welcome to St. Tropez« gemeinsam tätig, andererseits hat er mit seinem Song »Moscow« für Negativ-Rekorde gesorgt: Der 2019 veröffentlichte Lobgesang auf Putin soll laut Berichten unabhängiger russischer Medien in wenigen Tagen auf fast 1,5 Millionen Dislikes gekommen sein. Heute gibt es ja keine Möglichkeit mehr, etwas auf diese Weise zu bestrafen – damals wurde die Putin-Vergötterung durch Timati offenbar aber verachtet. Der Rapper, der sich gerne in Privatjets zeigt, soll Putin wiederholt als Superhelden bezeichnet haben. Ob Putin selbst an der Starbucks-Übernahme beteiligt ist, ist derzeit nicht bekannt.

Starbucks, aber auf Russisch

Starbucks wird in Russland aber nicht unter diesem Namen weitergeführt, es wird mit Sicherheit ein Rebranding geben. Timati hat auch angekündigt, unabhängig von westlichen Lieferungen eine russische Marke aufbauen zu wollen. Man werde zeigen, dass man den Westen nicht brauche, heißt es.

Redaktion
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