Die Produzenten erwarten sich mit der Änderung des Anbaus eine Produktionsmenge von 20 Millionen Flaschen.

Die Produzenten erwarten sich mit der Änderung des Anbaus eine Produktionsmenge von 20 Millionen Flaschen.
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Prosecco DOC gibt es nun auch als Rosé

Mit einer für die Prosecco-Produktion revolutionären Änderung soll die große Nachfrage nach Rosé-Weinen gedeckt werden. Diese ist allerdings nicht ganz unumstritten.

Prosecco DOC ist ein italienischer Exportschlager. Über 500 Millionen Flaschen werden in den weitflächigen Weingärten von Treviso in Venezien im Westen bis Triest in Friaul Julisch Venetien im Osten jährlich erzeugt. Die bestimmende Rebsorte für Prosecco ist Glera, die zu mindestens 85 Prozent enthalten sein muss. Hinzu kommen einige lokale Weißweinsorten. So war das bisher. Die steigende Nachfrage nach Rosé Weinen und Rosé Sprudlern hat auch viele Anbieter von Prosecco DOC kreativ werden lassen. Warum denn nicht etwas Rotwein im Cuvée verschneiden und damit einen Prosecco Rosé erzeugen? War bisher aber nicht legal möglich. Das hat sich nun geändert.

Umstrittene Änderung

Nach einer Überarbeitung der Produktionsbestimmungen ist es beginnend mit der Ernte 2020 auch möglich, einen Prosecco DOC Rosé zu erzeugen. Dafür werden der Glera 10-15% Pinot Noir hinzugefügt. Stefano Zanette, Präsident des Consorzio Prosecco DOC, ist sehr glücklich über diese Abänderung und davon überzeugt, dass die Produktionsmenge von Prosecco DOC Rosé schon innerhalb kurzer Zeit bei 20 Millionen Flaschen liegen wird.

Unumstritten ist die Änderung aber nicht. Einige geben zu bedenken, dass man damit die Tradition des Prosecco, der immer nur Weiß gewesen war, verlassen würde. Andere meinen, wenn schon rote Trauben, dass hätte man besser den lokalen Raboso als Verschnittpartner wählen sollen, statt den internationalen Pinot Noir. Auch beim Consorzio Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG steht man der Neuerung reserviert gegenüber. Dieses Consorzio vereint alle Erzeuger, die Prosecco im ursprünglichen Gebiet in den Steillagen zwischen Conegliano und Valdobbiadene erzeugen. Dort hält man sich an die Tradition und betont, dass es einen Prosecco Superiore DOCG in der Variante Rosé nie geben wird.

Präsident des Consorzio Prosecco DOC Stefano Zanette befürwortet die Änderung in der Produktion.
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Präsident des Consorzio Prosecco DOC Stefano Zanette befürwortet die Änderung in der Produktion.
Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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