Handwerkskunst und Leidenschaft. Zwei wichtige Küchenkomponenten für Holger Bodendorf.

Handwerkskunst und Leidenschaft. Zwei wichtige Küchenkomponenten für Holger Bodendorf.
© Marc Rehbeck

Profi-Portrait: Holger Bodendorfs Weg

Wo Bodendorf draufsteht, ist Bodendorf drin. Der Sterne­koch über antiquierte ­Einstellungen und sein Bestreben, Sylt mehr Inter­nationalität einzuhauchen.

Seit 28 Jahren ist Holger ­Bodendorf Sylt treu. 1989 war er das erste Mal auf der Insel und wusste damals schon, dass er nicht mehr weg wollte. »Die ­Natur ist einzigartig, der hohe Standard und die ausgeprägte Gastronomie und Hotellerie sind beeindruckend.« Sein Bestreben: Sylt internationaler aufzustellen.

Dazu betreibt der Sternekoch mit Engagements als Gastkoch bei internationalen Gourmet-Festivals und -Events, aber auch TV-Auftritten, viel Aufwand. Sein neuester Coup ist das »Island Food Festival« auf Sylt, zu dem Bodendorf Kollegen wie Dieter Koschina und Marcus G. Lindner begrüßte. »Es ist reines ­Marketing. Natürlich macht es Spaß bei und mit Freunden zu kochen und sich auszutauschen. Wichtig ist es allerdings, das ›Landhaus Stricker‹ bekannt zu machen.«

Mediterrane Küche mit asiatischen Einflüssen auf höchstem Niveau.
© Michael Magulski
Mediterrane Küche mit asiatischen Einflüssen auf höchstem Niveau.

Bodendorf ist eine Marke für sich

Zu Bodendorfs Unternehmen zählen neben einem Hotel zwei Restaurants, ein Catering und eine Bar. Der schwierige Standort erschwert nicht nur die tägliche Arbeit, sondern auch die Annahme von Engagements. »Auch wenn es antiquiert ist: Das Gourmetrestaurant ›Bodendorf‘s‹ hat nur geöffnet, wenn ich auch da bin.« Dabei steht Bodendorf nicht nur am Pass und richtet an: »Ich bin viel zu wenig in der Küche. Ich liebe es zu kochen. Da bin ich anders als einige Kollegen, die ähnlich viel um die Ohren haben.«

Schon fast enthusiastisch ist Bodendorf in ­Bezug auf Mitarbeiterförderungen: »Ich habe für jeden Mitarbeiter eine Unterkunft, das ist heute notwendig. Aber ich habe wirklich Glück. Ich habe tolle Mitarbeiter und tolle Auszubildende, ich war im gleichen Alter noch nicht so weit. Ich bilde keine Basilikumzupfer und keine Silber­putzer aus. Wir müssen unsere Mitarbeiter ­begeistern. Sie sollen auch zum Gast gehen und eigene Stationen im Restaurant machen.«

landhaus-stricker.com

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi
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