Produkttest: Schokolade

Bittersweet Symphony: Auf vielfachen Wunsch der Falstaff-Community wurde Schokolade verkostet. Die Auswahl ist gewaltig und die Qualität erfreulich hoch.

Das Angebot an Schokoladen ist im Fachhandel wie in den Supermärkten überbordend. Wenn schon allein Josef Zotter mit 365 Sorten für jeden Tag im Jahr eine andere Schokolade zu Verfügung hat, kann man erahnen wie breit das Sortiment ist. Das Falstaff-Team stand daher vor der schwierigen Aufgabe, eine Einschränkung vorzunehmen, um eine überschaubare Menge von Schokoladen zu bekommen, die sich auch gut vergleichen lassen.

Auf die Röstung und das Rühren kommt es an
Man einigte sich schließlich auf dunkle Schokoladen mit einem Kakaoanteil von 70 bis 75 Prozent ohne zusätzliche Aromatisierungen. Die Befürchtung, dass sich bei der Verkostung nur wenige sensorisch wahrnehmbare Unterschiede ergeben, hat sich gleich nach den ers­ten Proben zerstreut. Aufgrund der unterschiedlichen Röstungen der Kakaobohnen, der Dauer des Conchierens (Rührens) und der Verwendung von mehr oder weniger Kakaobutter kristallisierten sich bei der Verkostung zwei dominierende Stilistiken heraus: einerseits fruchtige Beispiele mit höherem Säureanteil und andererseits schmelzigere Exemplare mit mehr Röstaromatik.

Überraschende Ergebnisse
Die Proben wurden bei Zimmertemperatur gereicht und mit Handwärme an der Oberfläche zum Schmelzen gebracht, um das Aroma besser beurteilen zu können. Am wichtigsten waren der Jury der Geschmack, der Schmelz und die Länge am Gaumen. Während die sensorischen Ergebnisse relativ knapp beisammenlagen, waren die preislichen Unterschiede schon größer: Einige kostspieligere Produkte haben es gar nicht unter die besten 18 geschafft. Die teuerste Schokolade (Domori Porcelana) kam auf 88 Punkte und damit nicht über Rang 24 hinaus. Insgesamt wurden 33 Produkte verkostet, nur die besten und empfehlenswertesten sind nebenstehend näher beschrieben.

Text von Bernhard Degen
aus Falstaff 08/14

Bernhard Degen
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