So schreiben Sie eine Pressemitteilung.

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© PRobiz

Presse: 10 Tipps für gute Pressearbeit

Die Kontaktaufnahme zur Presse ist meist leichter als gedacht. PR-Profi Johannes Stühlinger von PRobiz verrät wie es geht.

Was brauche ich, um selbst ­Pressearbeit machen zu können?

Im Grunde reicht ein Computer mit Internetanschluss und einem E-Mail-Programm.

Welche Themen sind für Medien ­überhaupt interessant?

Grundsätzlich ist alles interessant, das neu ist oder einen Neuigkeitswert hat. Aber auch besonders überraschende oder kreative Inhalte werden gerne von Journalisten ­aufgegriffen, wie beispielsweise

  • Ankündigung einer Veranstaltung
  • Nachbericht einer Veranstaltung (vor allem, wenn ­Prominenz dabei war)
  • Neueröffnung oder eine Neuerung (neue Speisekarten, Umbau, neue Eventschiene etc.)
  • Der Launch eines neuen Produkts
  • Personelle Veränderungen in der Führung Ihres ­Unternehmens (neuer Bar-Chef, neuer Hoteldirektor, etc.)

Wie schreibe ich eine ­Presseaussendung?

Verfassen Sie diese kurz und bündig. Ihre Kernbotschaft muss bereits im Titel Ihrer Presseaussendung enthalten sein. Keine Angst beim Schreiben – Sie brauchen kein ­literarisches Meisterwerk zu verfassen. In den Text sollten sich bloß keine groben Fehler einschleichen. Wichtig ist, dass Ihre Kontaktdaten (Handynummer und E-Mail-Adresse) enthalten sind.

An wen schicke ich meine ­Presseaussendung überhaupt?

Es ist zwar etwas mühsam, aber Sie können auf den ­Websites vieler Medien E-Mail-Adressen von Journalisten, die über kulinarische oder gastronomische Themen ­berichten, zusammentragen oder diese bei den Redaktionen telefonisch erfragen. Einfacher aber ist es, bereits ­fertige Presse-Verteiler zu nutzen.

Woher bekomme ich passende ­Pressefotos?

Es empfiehlt sich, Fotos von einem Profi machen zu lassen. Mit ein bisschen Gespür können Sie diese auch selbst machen. Achten Sie darauf, dass stets eine Person (der Chef) auf dem Foto zu sehen ist und das Motiv zum Text Ihrer Presseaussendung passt. Beispiel: Wenn Sie Ihren neuen Bar-Chef präsentieren wollen, dann machen Sie ein Foto, auf dem dieser hinter der Bar steht und gerade einen Drink mixt.
Er sollte dabei auf jeden Fall freundlich in die Kameralinse schauen! Wichtig: Sie müssen das OK des Fotografen einholen, um die Bilder für Ihre Pressearbeit nutzen zu können! Also keine Bilder einfach aus dem Internet herunterladen.

Alexander Rinnerhofer und Johannes Stühlinger.
© Richard Tanzer
Alexander Rinnerhofer und Johannes Stühlinger.

Welche Form muss meine ­Presseaussendung haben?

Die E-Mail-Adressen der Journalisten nicht offenlegen – sie also stets in der BBC-Zeile Ihres Mailprogramms anführen. Sie sollten gute Pressefotos in druckfähiger Qualität ­(mindestens 500 Kilobyte) anhängen oder Sie pflegen einen Download-Link ein. Ihre E-Mail soll nicht mehr als acht Megabyte groß sein. Viele Mailadressen können nur maximal acht Megabyte große Mails empfangen.

Wie oft soll ich eine ­Presseaussendung verschicken?

Maximal zwei Aussendungen pro Monat und zumindest sechs Aussendungen pro Jahr.

Was hat meine Aussendung für einen Sinn, wenn niemand darüber berichtet?

Pressearbeit heißt nicht zwingend, dass man auch im ­Medium gleich vorkommt. Aber durch jede Presseaus­sendung werden Journalisten mehr und mehr auf Sie und Ihr Unternehmen aufmerksam. Das erhöht die Chance, dass sich ein Medium einmal aus eigenem Interesse bei ­Ihnen meldet oder eine zukünftige Presseaussendung von Ihnen eher aufgreift. 

Was mache ich, wenn mich nach ­meiner Pressemeldung ein Journalist anruft und Fragen hat?

Gehen Sie nicht auf Tauchstation, sondern beantworten Sie die Fragen. Sollten Sie unsicher sein, dann einfach per Mail. Dann können Sie sich Ihre Antworten in aller Ruhe überlegen. Allerdings müssen Sie, wenn Sie mit dem Redakteur etwas ausmachen, Ihr Versprechen auch unbedingt einhalten! Sollten Sie unsicher sein, dann bitten Sie den Redakteur den Artikel vor der Veröffentlichung noch einmal lesen zu wollen.

Was, wenn eine Geschichte über mein Unternehmen erscheint, mit der ich nicht happy bin?

Hierbei gilt: Cool bleiben und nie vergessen, dass auch Journalisten ganz normale Menschen sind! Sobald Ihr ­Unternehmen vorkommt, haben Sie schon etwas erreicht. Wenn wirklich falsche Informationen im Artikel vorkommen, dann einfach den jeweiligen Journalisten kontaktieren und freundlich das Problem kommunizieren. Keinesfalls aufregen oder angriffig werden! Sie wollen schließlich auch in Zukunft wieder in diesem Medium vorkommen.

Über PRobiz

Alexander Rinnerhofer und Johannes Stühlinger stehen hinter PRobiz. Ihre Berufserfahrung ermöglicht es ihnen moderne und erschwingliche Pressearbeit für Unternehmen anzubieten.

Artikel aus falstaff KARRIERE 02/2018.

Johannes Stühlinger
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