Portugal: Arbeiten, wo andere Urlaub machen

Globetrotter Dieter Koschina, Hans Neuner und Gebhard Schachermayer machen es uns vor.

In Portugal ist der Frühling Dauergast. Hans Neuner hat es im Juni 2007 nach Portugal verschlagen. Der gebürtige Tiroler ist Küchenchef im Restaurant »Ocean« im »Vila Vita Parc«, wo er 2009 den ersten Stern, zwei Jahre später den zweiten holte. Auch wenn sein Portugiesisch noch immer nicht perfekt ist, ist es wichtig, die Landessprache zu sprechen: »In der Küche sprechen wir Portugiesisch. Es wird dir ein anderer Respekt entgegengebracht, auch wenn meine Grammatik nicht perfekt ist.« Viele Arbeitgeber verlangen nicht nur Sprachkenntnisse, sondern auch landeskundliche Kenntnisse und interkulturelle Kompetenz. »Nach Portugal auszuwandern ist hart, man muss sich damit abfinden, dass sich das Leben verändern wird,« erzählt ­Dieter Koschina, Küchenchef des 2-Sterne-Restaurants der »Vila Joya«. Vorteilhaft für Arbeitssuchende sind Betriebe bzw. Tochterunternehmen deutscher Firmen sowie portugiesische Betriebe mit Geschäftsbeziehungen im deutschsprachigen Raum.
 

Hans Neuner lebt seit 2007 in Portugal. / Foto © Helge Kirchberger Photography / Red Bull Hangar-7.

Hans Neuner lebt seit 2007 in Portugal. / Foto © Helge Kirchberger Photography / Red Bull Hangar-7.

Another way of life
Bereits im Jahr 1991 hat Koschina Portugal zu seiner Wahlheimat erhoben und sich an die internationale Spitze der Kochkunst gekocht. Was ihn an der Algarve hält, verrät er: »Das Wetter, der Strand, die Kultur und das Essen!« Gebhard Schachermayer, Gründer der Hospitality Lab, schließt sich an: »Die Lebensqualität in Portugal ist extrem hoch und das Land hat eine außergewöhnliche Vielfalt zu bieten.« Wie beispielsweise die Kulinarik, die es Koschina angetan hat: »Die frischen Produkte von höchster Qualität aus dem Meer befinden sich direkt vor der Haustür.« Auch wenn anfänglich sowohl Neuner als auch Koschina mit dem Import und der Frage nach Lieferanten im Land zu kämpfen hatten, sind das aus der heutigen Sicht der beiden Chefs Kleinigkeiten, die sich schnell eingespielt haben. Mittlerweile beziehen sie ihre Produkte von den heimischen Märkten und Lieferanten und Produzenten ihres Vertrauens.
 

Seit 1991 ist Portugal die Wahlheimat von Dieter Koschina. / Foto © Vila Joya.

Seit 1991 ist Portugal die Wahlheimat von Dieter Koschina. / Foto © Vila Joya.

Different Place, different culture
»Ein wesentlicher Unterschied ist der viel stärker ausgeprägte Nationalstolz«, berichtet Schachermayer. Auch das Leben an sich läuft in Portugal relaxter ab, erzählt Koschina: »Die portugiesische Kultur ist entspannter, ich habe meine dieser glücklicherweise angepasst. Dennoch arbeiten wir unter großem Druck, daher ist es notwendig, hart zu sein. Manchmal ist es eine Herausforderung, eine strenge Organisation durchzusetzen.« Neuner war vom ersten Tag in Portugal an der Kultur und den Menschen des Landes interessiert: »Traditionen und die Familie haben einen anderen Stellenwert, als wir ihn kennen und leben.« Nach einigen Jahren in einem fremden Land entwickelt man sich nicht nur selbst weiter, sondern auch seine Ausrichtung. So war Neuner als Fremder in Portugal der Erste, der in einem Sternerestaurant Einflüsse der traditionellen portugiesischen Küche zuließ.
 

Eines der kulinarischen Konzepte der Hospitality Lab: das »Tartar-ia« in Lissabon. / Foto © Tartar-ia

Eines der kulinarischen Konzepte der Hospitality Lab: das »Tartar-ia« in Lissabon. / Foto © Tartar-ia

Falstaff Young Talents Cup
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youngtalents.falstaff-karriere.com

Artikel »Arbeiten in Portugal« aus Falstaff KARRIERE 01/15. Von Alexandra Gorsche.

Blättern Sie auf www.falstaff-karriere.com durch die Online-Ausgabe des ersten Falstaff KARRIERE Magazins.

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi