Faber räumte dieses Jahr mit der Auszeichnung als »Vineus«-Newcomer-Winzerin des Jahres einen der renommiertesten heimischen Weinpreise ab.

Faber räumte dieses Jahr mit der Auszeichnung als »Vineus«-Newcomer-Winzerin des Jahres einen der renommiertesten heimischen Weinpreise ab.
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Porträt einer Ausnahmewinzerin: Anna Faber

Die 28-Jährige übernahm vor drei Jahren das Weingut »Faber-Köchl« und machte schnell mit ihrem ausgesprochenen Händchen für Cuvées von sich reden.

Eibesthal im Weinviertel ist ein beschaulicher, kleiner Ort, in dem der Wein – auch, wenn man ihn an den Hügeln ringsum zwischen den unzähligen Sonnenblumenfeldern erst auf den zweiten Blick findet – seine für die Region so typischen, architektonischen Spuren hinterlassen hat. Weiß getünchte Winzerhäuschen, wie Kieselsteine über den Ort verstreut, prägen das Bild.

Es gibt eine beschauliche, kleine Kellergasse, eine Kapelle, imposante Baumriesen, die ihre Schatten auf gepflasterte Gässchen werfen. Und dann gibt es da noch ein großes, ziemlich buntes, modernes, tatsächlich ein wenig an ein Lego-Haus erinnerndes Gebäude, das sich auf seine ganz eigene Art in dieses idyllische Bild einfügt: der Keller von Winzerin Anna Faber.

Die Natur hat das Sagen

Zu verdanken ist dieser mutige Bruch mit der regionaltypischen Architektur Mama und Winzerin Maria Faber-Köchl, die den Keller vor zehn Jahren bauen ließ, in dem Tochter Anna seit 2016 Regie führt. Wobei, wie die junge Winzerin betont, eigentlich ja die Natur im Weingut das Sagen hat. »Die Qualität entsteht im Garten, nicht im Keller«, betont Anna Faber, die sich mit der Entscheidung, in die gar nicht so kleinen Fußstapfen der Mutter zu treten, erst ein wenig Zeit ließ.

»Nach der Matura bin ich ja nicht gleich auf die Weinbauschule nach Klosterneuburg gegangen, sondern erst einmal nach Norwegen und Australien abgerauscht«, erzählt sie. In Norwegen, wo sie in einem Milchwirtschaftsbetrieb arbeitete, wurde ihr bewusst, wie sehr ihr körperliche Arbeit liegt, sie im besten Wortsinn erdet. »Diese Erfahrung hatte schon großen Einfluss auf die Entscheidung für den Weinbau, und die Vorarbeit, die meine Mama geleistet hat, hat mir den Einstieg sicher auch erleichtert.«

Faber produziert fein strukturierte und elegante Weiß- und Rotweine am Weingut.
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Faber produziert fein strukturierte und elegante Weiß- und Rotweine am Weingut.

Lebendige Böden

Heute bewirtschaftet Faber rund um Eibesthal sechs Weingärten auf zehn Hektar Fläche strikt biologisch. Lebendige Böden, der Erhalt alter Gärten, kluges Begrünungsmanagement, Handlese, selbstgemachter Kompost, aber auch das bewusste Stressen junger Stöcke, um deren Widerstandsfähigkeit, vor allem gegen die zunehmende Trockenheit, zu stärken, sind für Faber der Schlüssel zu einem nachhaltigen Umgang mit Wein – und ein Garant für die fein strukturierten und eleganten Weiß- und Rotweine des Weinguts.

Für Letztere pflegte schon die Mama eine große Leidenschaft, die im Herzland des Grünen Veltliners früh auch auf Merlot und Zweigelt setzte. »Bei den Roten ist Zweigelt zwar immer noch Hauptsorte, 2015 haben wir aber auch Blaufränkisch ausgepflanzt, weil er mit der Trockenheit auf Dauer einfach besser zurechtkommt«, erklärt Faber. Neben dem – auch mengenmäßigen – Zugpferd des Weinguts, dem Weinviertel DAC Klassik sowie dem kräutrig-würzigen, dezent fruchtigen Grünen Veltliner »Saazen«, dem Faber besonders gerne und besonders viel Aufmerksamkeit schenkt, gilt die große Leidenschaft der »Vineus«-Newcomer-Preisträgerin aber dem Cuvéetieren.

Seit 2016 führt Anna Faber im Weinkeller Regie.
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Seit 2016 führt Anna Faber im Weinkeller Regie.

Besondere Cuvées

Wie sehr Anna Faber ihr Handwerk versteht, zeigt sie unter anderem mit ihrem »Köchl Verzeichnis 508«, einer weißen Cuvée ihrer Lieblingsrebsorten Weißburgunder, Riesling und Veltliner. Elegant und verspielt, mit feinem Duft nach Honigmelone, Mango und Birne, ausgewogenem Fruchtschmelz und äußerst trinkfreudig kommt Fabers Darling daher, und der Weinaficionado versteht schnell, warum sie die Expertenjury des »Vineus Wine Award« vor allem auch mit dieser Einreichung überzeugen konnte.

»Das Schönste am Cuvéetieren ist für mich der damit verbundene Prozess des ständigen Probierens, Verkostens und Experimentierens, auch im Kreis der Familie«, sagt Faber. »Du musst dich immer wieder neu auf den Jahrgang einstellen, es gibt immer neue Verspieltheiten, mal setzt man auf Spontangärung, mal nicht, es wird einfach nie langweilig.« Man darf davon ausgehen, dass sich Fabers angeborener Elan, ihr Mut und ihre Experimentierfreude auch zukünftig in ihren Weinen wiederspiegeln werden.

Anna Fabers rote und weiße Cuvées »Köchl Verzeichnis 507« und »508«, Grüner Veltliner »Saazen« und Weinviertel DAC Klassik sind im Großhandel exklusiv bei Transgourmet Österreich erhältlich.

www.faber-koechl.at

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