Perfektes Wetter für die Eisweinlese 2014

Die tiefen Temperaturen um den Jahreswechsel haben eine reibungslose Ernte ermöglicht.

Dass 2014 ein herausforderndes Weinjahr war, hat sich schon herumgesprochen. Nur eine Handvoll Winzer sind daher das Risiko eingegangen, die wenigen gesunden Trauben hängen zu lassen und auf frostige Temparaturen zu hoffen. Die erfolgreichsten Süßwein-Winzer Österreichs – Hans Tschida und die Familie Kracher – haben auf Falstaff-Anfrage abgewunken und erklärt, dass sie diesmal nicht auf Eiswein gesetzt haben. Die Familie Hans und Christine Nittnaus hingegen vermeldet eine erfolgreiche Eisweinernte: »Bei minus 8 bis minus 11°C konnten wir in der Nacht auf den 31. Dezember bis in die Vormittagsstunden Welschriesling und Grünen Veltliner ernten«, sagte Junior Andreas Nittnaus. Laut Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld habe es in allen relevanten Regionen des Burgenlandes ähnliche Bedingungen gegeben.

Die Temperaturen müssen stimmen
Damit die Trauben für Eiswein gelesen werden können, braucht es minus acht Grad oder weniger, denn erst dann sind die Trauben komplett gefroren. Und wenn die Eiseskälte zu lange auf sich warten lässt, dann kann es passieren, dass die guten Trauben verderben. Heuer wurde es allerdings genau zur richtigen Zeit kalt und die Eisweinlese verlief ohne Probleme.

Eisweinlese 2014 der Familie Nittnaus in Gols / Foto beigestellt

Rare Spezialität
Was macht den Eiswein eigentlich so besonders? Bei minus acht Grad frieren die Wasseranteile in den Trauben zu kleinen Eisklumpen, nur der süßeste und beste Extrakt bleibt flüssig. Genau deshalb müssen die Trauben auch so schnell wie möglich im gefrorenen Zustand gepresst werden. Peinlich genau überwacht von Kellereiinspektoren. Ein unglaublicher Aufwand für geringste Mengen, der sich ob des einzigartigen Geschmacks des Eisweins aber dennoch lohnt. Die österreichischen Eisweine sind weltweit gefragt. Besonders die Süßwein-Spezialisten aus dem burgenländischen Seewinkel genießen international einen hervorragenden Ruf.

www.nittnaus.net

(von Bernhard Degen)

Bernhard Degen
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