Panzano in Chianti

Das pittoreske Panzano ist zwar eine recht kleine Ortschaft im Chiantigebiet, aber in Sachen Weinqualität ist Panzano eine Großmacht. In keinem anderen Ort gibt es eine derartig massive Häufung von Spitzenproduzenten. Wir haben uns umgesehen.

Von Greve führt die »Chiantigiana«, die malerische Straße, die quer durch das Chianti verläuft, kurvenreich hinauf auf fast 500 Meter. Panzano ist ein kleines Dorf, das sich um die beiden Hauptstraßen ausbreitet. Weinbau findet in Panzano sowohl auf der Nord- als auch auf der Südflanke statt, berühmt ist die Lage »Conca d’Oro«, der Goldhang, der sich halbkreisförmig nach Süden hin öffnet. Hier liegen die Weingärten von Fontodi und Castello dei Rampolla. Die folgenden Hügelflanken besetzen La Massa Renzo Marinai und Villa Cafaggio, alles Betriebe, die zur absoluten Spitze zählen. Die Weingärten der nordseitig gelegenen Betriebe befinden sich meist am Gegenhang, damit auch sie nach Süden ausgerichtet sind. Zu den bekann­testen zählen hier Casaloste und Le Cinciole.

Die allgemein hohe Qualität in Panzano ist nicht nur auf die erstklassigen Lagen zurückzuführen. Schon seit vielen Jahren arbeiten die Betriebe zusammen und pflegen enge freundschaftliche Kontakte. Die »Unione Viticoltori di Panzano« – so der Namen der Vereinigung, der die meisten Betriebe in Panzano angehören – ist mit dieser Zusammenarbeit nicht nur in der Toskana, sondern in ganz Italien ein einzigartiges Phänomen. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig und besprechen dabei gemeinsame Probleme, verkosten aber auch ihre Weine und die anderer Produzenten. Unter der Ägide der Unione Viticoltori ist vor einigen Jahren in Panzano eine Versuchsstation für nachhaltigen Weinbau entstanden. Bereits jetzt werden knapp 70 Prozent der Weingärten in Panzano biologisch oder biodynamisch bearbeitet. Auch so formt sich Terroir.

Eine Kurzvorstellung der besten Winzer von Panzano, von Giovanni Manetti bis Tommaso Cavalli finden Sie in obiger Bilderstrecke.

von Othmar Kiem

Die vollständige Reportage finden Sie im Falstaff-Magazin 01.10

Verkostungsnotizen zu Chianti Classico Riserva und Super- Tuscans

Othmar Kiem
Othmar Kiem
Chefredakteur Falstaff Italien
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