© Shutterstock

Pairingtipps: Die besten Weine zu Mango-Cheesecake

Der cremige Torten-Klassiker wird gerne mit süßen Früchten oder Obst verfeinert: Wir haben ausgewiesene Spitzen-Sommeliers gefragt, welche Weine sie zu Cheesecake empfehlen.

Der klassische Cheesecake besteht aus nur wenigen Zutaten, gelingt einfach und schmeckt immer: Mittlerweile gibt es unzählige Variationen der süßen Torten-Kreation, die mit knusprigem Boden und cremiger Topfen(Quark)-Fülle überzeugt. Für die passende Weinbegleitung zum exotischen Cheesecake mit Mango-Topping, haben wir ausgewählte Spitzen-Sommeliers gefragt – ihre Top Empfehlungen reichen von prickelndem Eiswein über Champagner bis hin zum Pét-Nat Tea.

Sparkling Icewine Vidal, Weingut Inniskillin, VQA Niagara Peninsula

Stefan Neumann ist Director of Wine des Restaurants »Dinner by Heston Blumenthal« im »Mandarin Oriental Hyde Park« in London. Zu dem süßen Klassiker empfiehlt er einen prickelnden Eiswein aus Kanada.

Eiswein allein ist schon eine wunderbare Sache aber verbindet man die bereits vorhandenen exotischen Aromen mit dem leicht prickelnden Element, wird das ganz großes Kino. Vidal fühlt sich auf der kalten Halbinsel von Niagara pudelwohl und überzeugt den Weinliebhaber schnell mit Frische, Aromenvielfalt und einen vollmundigen Abgang. Die Harmonie durch die Ähnlichkeit der Aromen zu erreichen ist der erste Schritt, aber der Kontrast zwischen der Frische des Sparkling Icewine und der cremigen Note des Topfens (Quarks) ist der wirkliche Balance-Akt oder soll ich sagen Grand Jete.


Chardonnay »Eiswein« 2017, Gruber Röschitz, Weinviertel

Moritz Dresing ist als Head Sommelier des »The Chedi Andermatt« für die Weinauswahl in dem Schweizer Luxushotels verantwortlich. Zum Cheesecake setzt er auf einen österreichischen Eiswein.

Passend zum Mango-Cheesecake empfehle ich einen Eiswein von Gruber Röschitz. Die Aromen von reifer Mango, Passionsfrucht und Honig schmeicheln diesem Dessert. Im Abgang zeigt der Wein ein unglaubliches Säurespiel, den Gaumen erfrischt und somit der Cremigkeit des Topfens (Quarks) wünderschön entgegensetzt und einlädt sofort einen weiteren Schluck zu nehmen.


Rotgipfler »Pur« 2008, Weingut Alphart, Thermenregion

Falstaff Österreich Sommelier des Jahres und »Heunisch & Erben«-Gastgeber Markus Gould aus Wien kombiniert zu dem Dessert einen Rotgipfler aus Niederösterreich.

Dem Cheesecake stelle ich vorfreudig grinsend ein Glas Rotgipfler »Rodauner« von Karl Alphart dazu, und zwar in der Eskalationsstufe lieblich: Der »Pur« 2008 oder, wenn man unter die Null gehen möchte, die Topselektion Spätlese 1997 punkten beide mit einer gelbfruchtigen Exotik, cremigen Textur und einer wirklich tollen Balance aus Körper und Frische. Cremetopfen, Vanille, Rum: here we come!


Château Suduiraut 2009, Sauternes

Fernsehstar Gerhard Retter ist Gastgeber des Berliner Restaurants »Cordo«. Zum fruchtigen Cheesecake empfiehlt er mitunter einen französischen Süßwein.

So, machen wir uns nichts vor… klar geht Süßwein vom Neusiedler See immer, speziell Sämling TBA von Kracher oder Tschida, eine hochkarätige Auslese (Goldkapsel!) von der Saar etwa Ziliken auch ein Match, aber sorry mit dem Boden geh ich auch gerne nach Sauternes 2009 Suduiraut des pfeift… alle Noten des Gerichts spiegeln sich in dem Wein und ergeben so eine Mariage du Ciel! Vin de Constance aus Südafrika ist eine ernsthafte Alternative.

Für Harte: Eierlikör mit an Schuss Maracuja Keli! Ja ist pervers aber leider geil...


Les Clos Pompadour Brut 2003, Pommery, Reims

Die Falstaff Österreich Sommlierère des Jahres Sindy Kretschmar und Head-Sommelière des »The Ritz-Carlton, Vienna« kombiniert zum cremigen Dessert Champagner.

Als Frau in einer männerdominierten Branche in einer Zeit, in welcher man Champagner ausschließlich süß zu trinken pflegte, präsentierte Madame Pommery im Jahre 1874 den ersten Brut Champagner. Die Reben des Les Clos Pompadour wachsen auf einem 25 Hektar großen Weinberg unmittelbar hinter der Domaine Pommery. Dieser besondere Jahrgangschampagner besteht größtenteils aus Chardonnay und wird nur in Magnumflaschen abgefüllt. Einladende Aromen von feinem Butterbrioche, geröstete Haselnüsse, dazu fruchtige Nuancen von reifem Apfel, Thai-Mango, Zitrusfrüchte, Orangenblüten und Akazienhonig. Am Gaumen feinste Perlage und große Finesse, stoffig, geprägt von leicht cremiger Textur und langem Nachhall.


Riesling Mellifera 2019, Jordan Wines, Stellenbosch

Die Chef Sommelière des Hamburger Luxushotels »The Fontenay« Stefanie Hehn empfiehlt als Wine-Pairing eine Riesling-Beerenauslese aus Südafrika.

Wenn nicht zum Süßen, wann soll man sonst solche Weine trinken? Als Garry und Kathy Jordan ihr Weingut in der elterlichen Farm von Garry gründeten, hatten beide bereits ihr Studium absolviert. Kathy studierte Business und Garry Geologie. Beste Voraussetzungen für ein Geschäft und bevor die Weinberge angelegt wurden. Garry untersuchte die Böden. Was passt besser auf Schiefer als Riesling? Als Freund der deutschen Variante war schnell klar, was an dem Hang mit Blick auf den Simonsberg wachsen sollte. Es gibt wenige, außerhalb Europas, welche einen solch spannenden Riesling im Stil einer Beerenauslese bereiten können: Süß, sauer, salzig und bitter. An alles wurde gedacht. Auch ohne den Cheesecake ein Genuss...


Ama’s Pét-Nat Tea, Ama Brewery, Baskenland

Der Director of Wine im Londoner »Four Seasons Hotel« und des »Ten Trinity Square Private Club« Jan Konetzki kombiniert zum Cheesecake mit Mango einen spanischen Kombucha Tee.

Dieser Cheesecake hat Mürbeteig, Topfen (Quark) und tropisches Obst. Irgendwie denke ich eher an einen exotischen Tee als an Wein für ein top Match. Eine Neuheit aus dem Baskenland ist mein momentaner Kuchenbegleiter, wenn ich keine Lust auf viel Octan habe. Ama’s Pét-Nat Tea mit (Machete-geerntetem) Zitronengrass aus Sri Lanka. Also technisch gesehen kein Tee sondern eine Infusion die sechs Monate lang zu einem Kombucha in der Flasche vergoren wurde. Ein eleganter Drink, gekühlt im Weißwein Glas reichen. Ich finde viele florale Noten wie Jasmin und Rose, auch Meyer- und Keffirzitrone mit super feinen Bubbles – echt besonders zum Cheesecake.

Rafaela Mörzinger
Redaktions- und Portalmanagerin Falstaff Schweiz
Bernhard Degen
Autor
Mehr entdecken
Mehr zum Thema