Die Siegerwinzer der jüngsten Falstaff Rotweinprämierung: Michael Reinisch, Kurt Angerer, Gerhard Markowitsch und Albert Gesellmann (v. l. n. r.).

Die Siegerwinzer der jüngsten Falstaff Rotweinprämierung: Michael Reinisch, Kurt Angerer, Gerhard Markowitsch und Albert Gesellmann (v. l. n. r.).
© Julius Hirtzberger

Österreichs Rotweinsieger 2019 im Portrait

Falstaff kürte bereits zum 40. Mal die besten Rotweine des Landes aus mehr als 1400 Einreichungen. Bester Roter Jahrgang 2017 wurde Gerhard Markowitsch aus Göttlesbrunn mit seiner Cuvée Ried Rosenberg.

Im Fokus der alljährlichen Prämierung der besten Rotweine aus Österreich durch das Falstaff Magazin stand dieses Mal der Jahrgang 2017, und bekanntgegeben wurde das Ergebnis des Auswahlverfahrens schließlich Ende November letzten Jahres bei der festlichen Falstaff-Rotwein-Gala in der Wiener Hofburg. Dank dieses sowohl qualitativ als auch die Mengen betreffend, sehr erfolgreichen Jahres war die Zahl der Einreichungen für die immerhin 40. Ausgabe der Falstaff Rotweinprämierungen sehr groß. Insgesamt 1440 Weine kamen zur Verkostung, die jeweils besten Vertreter ihrer Kategorie wurden vorausgewählt. Ein Fachpanel benötigte schließlich weitere zwei Tage, um aus rund 200 Finalisten in den verschiedenen Kategorien und Sortengruppen in Blindverkostung die Besten zu ermitteln. Und schließlich konnte eine neunköpfige Fachjury die Sieger ermitteln. Sämtliche als empfehlenswert eingestuften Weine sind übrigens mit Bewertungen und Beschreibungen im soeben neu erschienenen Falstaff Rotweinguide 2020 zu finden.

Weit über 2000 Weinfreunde waren zur Rotwein-Gala in Wien gekommen, um die aktuell besten Weine in Augenschein nehmen zu können. Das alljährliche Highlight der Rotwein-Prämierung, die in Kooperation mit den Partnern s Versicherung, Wiener Städtische und Donau Versicherung durchgeführt wurde, war die Kür der drei Falstaff-Sieger, also jener Produzenten, welche die Weine mit den absolut höchsten Punktezahlen im Hauptjahrgang – diesmal 2017 – stellten.

Als Falstaff-Sieger wurde Gerhard Markowitsch ermittelt, der mit seinem Ried Rosenberg 1 ÖTW siegreich blieb. Albert Gesellmann ist mit Bela Rex zweiter Falstaff-Sieger, der dritte Rang ging an die Brüder Reinisch für den tollen Pinot Noir Ried Holzspur 2017. Der frisch gekürte Sieger erhielt zudem von KR Willibald Keusch einen Gutschein für die Nutzung eines neuen Lexus SUV-Hybrid-Autos, das dem Göttlesbrunner Winzer nun für ein Jahr zur Verfügung steht.

Falstaff-Sieger: Weingut Gerhard Markowitsch

Die Cuvée aus der Ried Rosenberg aus 2017 macht Gerhard Markowitsch zum Falstaff-Sieger.

Weingut Gerhard Markowitsch
Carnuntum
Pfarrgasse 6
2464 Göttlesbrunn
T: +43 2162 8222
markowitsch.at

Weingut Gerhard Markowitsch
© Julius Hirtzberger
Weingut Gerhard Markowitsch

Zweiter Falstaff-Sieger: Weingut Gesellmann

Mit dem stoffigen Bela Rex 2017 aus der Kategorie Cuvée wurde Albert Gesellmann zweiter Gesamtsieger.

Weingut Gesellmann
Mittelburgenland
Langegasse 65
7301 Deutschkreutz
T: +43 2613 803600
gesellmann.at

Albert Gesellmann.
© Julius Hirtzberger
Albert Gesellmann.

Dritter Falstaff-Sieger: Weingut Johanneshof Reinisch

Das Weingut Johanneshof stellt mit Pinot Noir Ried Holzspur 2017 den dritten Gesamtsieger.

Weingut Johanneshof Reinisch
Thermenregion
Im Weingarten 1
2523 Tattendorf
T: +43 2253 81423
j-r.at

Weingut Johanneshof Reinisch
© Julius Hirtzberger
Weingut Johanneshof Reinisch

An den Sommer vor drei Jahren, in dem die Trauben für die Weine aus 2017 heranreiften, erinnern sich die heimischen Rotweinwinzer alle gerne. Das Jahr hatte mit dem kältesten Winter seit 30 Jahren und dem wärmsten März seit Aufzeichnungsführung begonnen. Eine erste Hitzewelle wurde im Juni verzeichnet, im Juli und August folgten vier heiße Wochen am Stück, was die Wasserreserven der Böden überstrapazierte. Das machte die Beeren der Trauben klein und dickschalig. Der September war hingegen kühl und mit Niederschlägen nicht geizig. Die Hauptlese begann früher als üblich, gute Wetterbedingungen im restlichen Herbst ließen die spätreiferen Sorten wie Blaufränkisch oder Cabernet Sauvignon zu einem guten Ende kommen. Das Ergebnis waren hochreife und gesunde Trauben mit perfekter Tanninstruktur, die daraus entstandenen Weine verfügen über eine gute Frucht und weisen zudem eine erstaunliche Frische auf. Harmonie und guter Trinkfluss prägen heute bereits das Bild der 2017er, und man darf sich in der Spitze über lang­lebige Weine mit Würze und Finesse freuen.

Der Jahrgang 2017 überzeugte

Jetzt kommen wir aber zu den Resultaten der einzelnen Kategorien aus dem Jahrgang 2017. Die Gruppe mit den meisten Einreichungen war einmal mehr jene der Cuvées, es gingen hier 257 Weine an den Start. Vier Weine erreichten 96 und immerhin neun eine Bewertung von exzellenten 95 Punkten. Der erste Platz ging an den späteren Gesamtsieger Gerhard Markowitsch für seinen herausragenden Ried Rosenberg 1 ÖTW 2017, einer Komposition aus Zweigelt, Merlot und Blaufränkisch. Der zweite Rang ging an den Vorjahressieger dieser Kategorie, Albert Gesellmann aus Deutschkreutz, für seinen Bela Rex 2017. Den dritten Rang teilen sich ex aequo John (Anita & Hans) Nittnaus aus Gols mit Comondor 2017 und Paul Kerschbaum aus Hortischon im Mittelburgenland mit Impresario 2017.

Die zweitgrößte Gruppe an Einreichungen gab es auch diesmal bei den Blaufränkisch, wo 193 Weine aus 2017 um den Sortensieg angetreten waren. Gleich zehn Weine erhielten Spitzenbewertungen, zwei Weine wurden mit 96 und weitere acht mit 95 Punkten ausgezeichnet. Gewinner war einmal mehr das Weingut Anita und Hans Nittnaus aus Gols, der Wein kommt wie im Vorjahr vom Lei­thaberg aus der Ried Joiser Gritschenberg. Den zweiten Rang holte sich das Weingut Kopfensteiner aus Deut­sch Schützen im Südburgenland mit dem Blaufränkisch Eisenberg DAC Reserve Ried Reihburg 2017. Aus dem gleichen Ort kommt der erste der beiden ex aequo platzierten Dritten, das Weingut Krutzler mit Blaufränkisch Perwolff 2017, und schließlich das Weingut Ernst Triebaumer aus Rust mit Blaufränkisch Ried Oberer Wald 2017.

Deutlich über der Zahl der Einreichungen des Vorjahres lag auch der Blaue Zweigelt, wo gleich 149 Muster ins Rennen gingen. Als Sieger der Gruppe wurde Philipp Grassl aus Göttlesbrunn für seinen Zweigelt Ried Schüttenberg 1ÖTW gefeiert, der wie im Vorjahr mit 94 Punkten den ersten Platz erreichte. Ebenfalls 94 Punkte und die Silbermedaille gab es für Hans Schwarz in Andau und den Zweigelt Schwarz Rot 2017, den dritten Rang mit gleicher Punktzahl holte im Stechen Pannobile-Winzer Gernot Leitner aus Gols für den Zweigelt Ried Altenberg 2017.

Bei den Pinot Noirs gab es auf Platz eins auch einen Wiederholungstäter. Den Sieg holten sich die Reinisch-Brüder vom Johanneshof in Tattendorf in der Thermenregion mit Ried Holzspur 2017, Platz zwei ging an Gerhard Markowitsch für Pinot Noir Re­serve 2017. Mit seinem Pinot Noir Grand Select 2017 trug sich auch Fritz Wieninger aus Wien-Stammersdorf als Dritter in die Siegerliste ein. Mit satten 95 Punkten sicherten sich die Reinisch-Brüder auch den klaren Sortensieg beim Sankt Laurent, einmal mehr aus der Toplage Ried Holzspur, Markus Iro aus Gols sicherte sich mit St. Laurent Ried Herrschaftswald 2017 den zweiten Rang, Philipp Grassl brachte seine »Alten Reben« 2017 als Dritter über die Ziellinie. Die Cabernet Sauvignon-Gruppe gewann Erich Scheiblhofer aus Andau mit The Cabernet Sauvignon, Platz zwei geht an das Weingut Taferner aus Göttlesbrunn für den Tribun, Dritter wurde der Winzerhof Kiss aus Jois mit dem Ried Neuberg 2017.

Bei den sortenreinen Merlots holte sich das Weingut Gager aus Deutschkreutz den ersten Platz, das Weingut Horvath aus Gols belegt mit Merlot Ried Altenberg Reserve den zweiten Rang, Platz drei geht an die Kremser Weinmanufaktur Wandraschek für den Merlot Grand Reserve V 2017. Mit 34 Startern war die Gruppe der Syrahs gerade groß genug, um Sortensieger zu vergeben, die besten Vertreter erreichen aber längst internationales Niveau. Sieger aus dem Jahrgang 2017 ist das Weingut Artner aus Höflein mit Syrah and ever 2017, gefolgt von Erich Scheiblhofers The Shiraz 2017 und Franz und Christine Netzl aus Großhöflein mit Syrah 2017.

Gut gereift zum Erfolg

Die Vergabe der Falstaff Reserve Trophy, für die diesmal nicht weniger als 265 Weine eingereicht wurden, war ein weiteres Highlight der Gala. Daran nehmen jene Weine teil, die frühestens drei Jahre nach dem Erntezeitpunkt auf den Markt gebracht werden und daher nicht bei der regulären Falstaff-Prämierung dabei sein können. Der glückliche Sieger kam diesmal aus dem Kamptal in Niederösterreich. Kurt Angerer aus Lengenfeld konnte sich den Titel mit seinem Syrah RedGranite Limited Edition aus dem Jahrgang 2015 sichern. Den zweiten Rang belegt Uwe Schiefer vom Weingut schiefer.pur in Welgersdorf mit dem Blau­fränkisch Reihburg R2. Auf dem dritten Platz landete das Weingut Artner aus Höflein in Carnuntum mit dem massive a. aus 2016. Alle Weine mit ausgezeichnetem Preis-Leistungs-Verhältnis sind im jüngst erschienenen Führer extra ausgezeichnet.

Sieger der Falstaff Reserve Trophy: Weingut Kurt Angerer

Kurt Angerer aus Lengenfeld holte mit dem Syrah RedGranite 2015 die begehrte Reserve Trophy.

Weingut Kurt Angerer
Kamptal
Annagasse 101
3552 Lengenfeld
T: +43 676 4306901
kurt-angerer.at

Weingut Kurt Angerer
© Julius Hirtzberger
Weingut Kurt Angerer

Der Falstaff Rotweinguide 2020 ist ab sofort im Handel bzw. online zum Preis von 14,90 Euro erhältlich.


Fotos Julius Hirtzberger
Produktion Thomas Hopferwieser
Styling Simon Winkelmüller
Haar & Make Karin Bogner

Gerhard Markowitsch:
Anzug Calvin Klein über Peek&Cloppenburg,
Rollkragenpullover Falconeri, Schuhe privat
Albert Gesellmann:
Anzug Corneliani über Peek&Cloppenburg,
Pullover Cos, Schuhe Hugo Boss über Humanic
Hannes Reinisch:
Anzug Hugo Boss über Steffl Men’s World,
Rollkragenpullover Armed Angels, Schuhe Privat
Kurt Angerer:
Anzug Pierre Cardin über Peek&Cloppenburg,
Pullover Hess Natur, Schuhe Magnanni über Humanic

Location Herzlichen Dank an das Loos-Haus.

Erschienen in
Falstaff Nr. 01/2020

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Peter Moser
Peter Moser
Wein-Chefredakteur Österreich
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