Österreichs Meister im Foodpairing sind gekürt

Michael Wankerl und Peter Schönig haben die schönsten Harmonien gefunden.

Im Gegensatz zur gängigen Weinbegleitung zum Menü, bei denen der Sommelier auf vorhandene Weine zurückgreift, lassen sich Drinks à la minute zum jeweiligen Gericht mixen. Dazu allerdings müssen Köche und Bartender ein gemeinsames Verständnis entwickeln, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Dieses Verständnis fördert die »cook & shake«-Challenge, deren Finale diese Woche in Wien abgehalten wurde.

Blind Date
Die Alphatiere der Gastronomie mussten innerhalb einer Stunde mit einem unbekannten Partner ein komplettes Drei-Gänge-Menü entwickeln. »Die ›cook&shake‹ ist eine einzige Herausforderung, bei anderen Bewerben geht es nur um die optimale Vorbereitung«, skizziert Sascha Ferstl die Besonderheit dieses Bewerbs. Der Executive Chef des Wiener Hotels InterContinental muss es wissen – als Vorjahrssieger stellte er mit F&B-Manager Frank Spielmeyer die Räume sowie Bar- und Küchen- Crew des Hotels am Stadtpark für das heurige Finale zur Verfügung.

Begrenztes Budget, unbegrenzte Kreativität
Sechs Teams kämpften um den Sieg – dabei blieb den Paaren nur wenig Zeit, um einander kennenzulernen, und sich mit den zur Verfügung gestellten Produkten vertraut zu machen. Prompt mussten sie mit einem Budget von 60 Euro zum Wiener Naschmarkt, um Ihre Frischeprodukte für das dreigängige Menü mit Cocktailbegleitung zu erwerben. Nach einer Stunde Mise en Place ging es dann an die Präsentation der gemeinsam entwickelten drei Gänge vor der Jury. Diese bewertete Küchenhandwerk und Barpraxis, vor allem aber die Harmonie der Kombinationen.

Kräuter-Rauch und »trinkbarer« Apfelkuchen
Den Sieg in der siebenstündigen Küchenschlacht an zwei Bars holte sich das Bundesländer-Duo Michael Wankerl (»Wankerl kocht«/Graz) und Peter Schöning vom Hotel Jägeralpe in Warth am Arlberg. Bereits die Eröffnung des Menüs mit Meeräsche, geräuchertem Quinoa und dem Rum-basierten »Apple Pie« hatte die Latte für die anderen Teams hoch gelegt. Um diese Kreativität zu belohnen, wartete ein spezieller Preis auf das Duo Wankerl/Schöning: Klingenschmied Michael Blank wird mit den Beiden ein Bar- bzw. Küchenmesser aus Damaszener Stahl fertigen, das es so nur einmal gibt!

Die Stockerlplätze
Nur knapp dahinter landeten Martin Zeißl (»Settimo Cielo«) und Patrick Burger (»Volksgarten«), die mit Präzision bei allen drei Gängen – darunter Reh mit Polenta zu einer ausgeklügelten Manhattan Variante – punkteten. Den dritten Rang der spannenden Foodpairing-Challenge sicherten sich Geri Hochgatterer (www.cooklounge.at) und Ben Koch (»The Sign« Bar), die unter anderem eine Kürbis-Gin-Infusion zur steirischen Kürbis-Muskat-Suppe servierten.

www.cookandshake.at

(bed)

Bernhard Degen
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