Österreichische Weine: Exoten im Aufschwung
Bei österreichischem Wein denkt man sofort an die Bundesländer im Südosten. Doch auch Kärnten, Tirol und Vorarlberg wissen, wie man hervorragenden Wein produziert.
Bekanntermaßen liegen die österreichischen Weinbauregionen vor allem in den Regionen Weinland (Niederösterreich, Burgenland, Wien) und Steirerland (Steiermark). Die Region Bergland wird meist belächelt und nur beiläufig erwähnt. Auch die versierten Weinfans haben vielleicht noch nie einen Wein aus Kärnten, Tirol oder Vorarlberg getrunken. Dabei verzeichnen die »Exoten« seit Jahren einen steten Aufschwung, was die bepflanzte Rebfläche betrifft – so kann Kärnten mittlerweile auf 100 Hektar Anbaufläche verweisen. Aber auch die Qualität kann sich sehen lassen, denn gute Produzenten finden sich naturgemäß nicht nur in den klassischen Weinbauregionen.
»Auch die versierten Weinfans haben vielleicht noch nie einen Wein aus Kärnten, Tirol oder Vorarlberg getrunken.«
Branko Mucina
Marcus Gruze vom Längsee in Kärnten etwa arbeitet in seinem Weingut »Georgium« bereits seit Jahren nach biodynamischen Prinzipien und keltert faszinierende Weine, die zu den besten des gesamten Landes gezählt werden müssen. Diesen Bekanntheitsgrad haben die Burgunder – diese Sortenfamilie scheint in den Weingärten des »Berglandes« derzeit am besten zu gedeihen – des Tirolers Edgar Tangl oder jene von Michael Nachbaur aus Vorarlberg zwar noch nicht erreicht. Dass aber auch sie unermüdlich an der Qualitätsschraube drehen und sehr gute Tropfen auf die Flasche bringen, muss nicht bezweifelt werden, Klimawandel hin oder her. Und wer weiß, was künftig aus Oberösterreich oder Salzburg in unseren Gläsern landet?
Artikel aus falstaff KARRIERE 05/2017, aus dem Magazin der Österreichischen Sommelierunion.