Norbert Lessing ist für Hilton als »Country Manager« tätig.

Norbert Lessing ist für Hilton als »Country Manager« tätig.
© Peter M. Mayr

Norbert Lessing spricht über den »Young Hotelier Award«

Der Wettbewerb für die Hotellerie fand vor Kurzem zum 13. Mal in Wien statt. KARRIERE hat bei Norbert Lessing, Country Manager der Hotelkette Hilton, nachgefragt, was den YHA ausmacht.

Fast zwanzig Jahre war Norbert Lessing selbst im Ausland beruflich unterwegs, seit dem Jahr 1981 ist er für Hilton tätig. Der Arbeitgeber ist noch immer der gleiche, nur die Funktion von Lessing hat sich in all der Zeit geändert: Derzeit hat er die Funktion als Country Manager im Wiener Hilton inne. Darüber hinaus engagiert er sich für den »Young Hotelier Award«, welcher dieses Jahr zum 13. Mal in Wien stattfand. Im Interview verrät der Manager unter anderem, welchen Profit er selbst aus Arbeitserfahrungen im Ausland schlagen konnte und warum Diversity zur Unternehmensphilosophie von Hilton gehört.

KARRIERE Der Young Hotelier Award findet seit einigen Jahren erfolgreich statt. Aus welchem Anlass wurde der YHA ins Leben gerufen?
LESSING
Der YHA ist die konsequente Umsetzung des Vorhabens, die vorhandenen Potenziale der Nachwuchsführungskräfte kontinuierlich zu fördern, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander besser zu vernetzen, sowie exzellente Networkingmöglichkeiten zu Branchengrößen der heimischen Spitzenhotellerie zu ermöglichen.

Das Ziel des YHA ist die Förderung von Nachwuchstalenten. Mit welchen Maßnahmen wird dieses Bestreben in Ihrem Unternehmen umgesetzt?
Hilton weltweit und insbesondere Hilton Österreich war es schon immer ein Bestreben die Mitarbeiter und ganz besonders Nachwuchstalente zu fördern. Dies passiert mit der »Hilton University« oder dem »Elevator Programm« sowie ganz gezielten Ausbildungsmaßnahmen.

Auch dieses Jahr sind zahlreiche Bewerbungen beim YHA eingegangen. Welche persönlichen und fachlichen Anforderungen hat ein Bewerber erfüllen müssen, um sich für den YHA zu qualifizieren?
Teilnehmer konnten sich beim »Diversey Contest« bis zum 26. Geburtstag mit einer Front Line Position, aber keiner Führungsverantwortung, bewerben. Außerdem war eine abgeschlossene Berufsausbildung und verhandlungssicheres Englisch notwendig.

Beim »Modul Contest« hingegen lag das Mindestalter beim vollendeten 26. Lebensjahr, ein zertifizierter Bachelor-Abschluss von einer anerkannten Einrichtung oder äquivalent einem Kolleg und drei Jahren Berufserfahrung in der internationalen Hotellerie oder Gastronomie waren Voraussetzung. Es gab aber auch noch eine zweite Möglichkeit. Ebenso alle über Matura-Abschluss und acht Jahren Berufserfahrung und einer bestimmten Position im Unternehmen konnten teilnehmen. Dabei waren wünschenswerte Fähigkeiten, dass erste Führungserfahrung durch Personalverantwortung, Schichtleitung, Dienstplanung beziehungsweise Kundenstammbetreuung gemacht wurden. Außerdem erklärte sich der Gewinner des »Modul-Contests« auch dazu bereit, sich der »Modul University« für zirka zwei Events als Testimonial zur Verfügung zu stellen.

Anhand welcher Kriterien werden die Teilnehmer von Hilton Österreich anschließend ausgewählt?
Jeder Teilnehmer hat seine Präsentation vor Abteilungsleitern, Direktoren aus ganz Österreich vorgetragen und anschließend wurde gemeinsam entschieden, wer die Besten waren.

Beim Wettbewerb zählte eine englische Präsentation zur Wertung, vorab werden die Teilnehmer in Präsentationstechniken geschult. Wie wichtig ist es, sich selbst vermarkten zu können?
Generell ist in der Hotellerie das persönliche Auftreten eines der wichtigsten Elemente. Daher ist es extrem wichtig, die Mitarbeiter darin zu schulen.

Welchen Benefit hat ein Teilnehmer im Sinne von Karrierechancen und Entwicklungsmöglichkeiten durch den YHA? Eröffnen sich den Gewinnern beispielsweise jetzt besondere Türen?
Selbstverständlich ja – es öffnen sich besondere Türen, denn es zeigt nicht nur klares Engagement sondern auch den absoluten Willen eine Top-Leistung zu bringen, dies ist heutzutage in allen Bereichen notwendig.

Der Gewinn ist sowohl für den Teilnehmer als auch das dahinterstehende Hotel von großer Bedeutung. Deshalb wird bei uns auch darauf geachtet, die engagiertesten Mitarbeiter, welche auch ihren Einsatz während des YHA bewiesen haben zu fördern und wenn möglich zu befördern.

Auf die Gewinner warten spannende Preise, einige Stipendien werden vergeben. Wie wichtig ist Weiterbildung in und außerhalb der Branche?
Weiterbildung ist für alle Menschen wichtig, die sich beruflich und in ihrer Persönlichkeit weiterentwickeln möchten. Aber es geht hierbei nicht nur rein um die berufliche Perspektive. Eine generelle allgemeine Weiterbildung ist speziell in der Hotellerie von großer Bedeutung, da sich unsere Gäste in allen Branchen bewegen.

Österreich hat einen sehr hohen Level bei der Qualität der Hotels. Sind Auslandserfahrungen trotzdem bedeutend?
Ich selbst habe fast zwanzig Jahre im Ausland verbracht und halte es für enorm wichtig diesen Schritt zu tun. Es hilft sich weiterzuentwickeln, Netzwerke aufzubauen und auch Sprachkenntnisse und Sozialkompetenzen werden dadurch enorm verbessert. Allein die Tatsache, dass man sich in einem fremden Land zurechtgefunden hat, signalisiert, dass man über ein großes Maß an Selbstständigkeit und Organisationstalent verfügt.

Welchen Stellenwert haben Employer Branding sowie Initiativen zu Förderung von Mitarbeitern in der Hotellerie?
Employer Branding ist für uns ein sehr wichtiges Element, heute mehr denn je! Talente wollen heute wissen wie gut die Firmen sind, daher ist klar, dass Hilton International und auch Hilton Österreich sehr viel Wert darauf legen. Bei uns hat Förderung von Mitarbeitern oberste Priorität und wir haben, wie bereits oben erwähnt, einige Programme zur Weiterentwicklung geschaffen.

Der YHA war letztes Jahr fest in Frauenhand, Marisa Rossmann & Vera Rieger waren die Gewinnerinnen. Auch dieses Jahr gab es eine Gewinnerin (Falstaff Karriere berichtete). Dominiert das weibliche Geschlecht beim Wettbewerb?
In unserer Unternehmensphilosophie wird Vielfalt, oder Diversity, groß geschrieben und hier geht es nicht um die Frage ob Frau oder Mann. Bei Hilton sind unterschiedliches Geschlecht, Hautfarbe, Charakter oder Religion ganz gleichwertig. Wir haben Mitarbeiter aus 60 Nationen welche 40 verschiedene Sprachen sprechen und gerade diese Art von Internationalität wird bei uns sehr geschätzt. Für Hilton Österreich traten dieses Jahr von den insgesamt fünf Teilnehmern drei Frauen sowie zwei Männer an, im Jahr 2016 traten vier Männer und drei Frauen an.

Alexandra Embacher
Alexandra Embacher
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