Nitsch-Wein: Ein Wein, der »ist«

Der Gemischte Satz aus Hermann Nitschs Prinzendorfer Weingarten wird in limitierter Auflage im kultigen Doppler gefüllt.

»Alles kommt immer wieder«, sagt der Künstler Hermann Nitsch. So auch »sein« Wein, den er kürzlich im Wiener Gmoakeller gemeinsam mit dem Winzer Michael Martin vorstellte. Eine illustre Runde aus Weinfreunden, Kunstsinnigen und Bekannten sowie Wegbegleitern Nitschs bzw. des Weinguts Martinshof waren gekommen, um bei der Vorstellung des neuen Jahrgangs dabei zu sein.  

Bereits seit seiner Kindheit hatte Nitsch, der heute als einer der wichtigsten österreichischen Künstler gilt, eine Affinität zum Weinviertel. Seit Anfang der 1970er-Jahre lebt und wirkt er auf Schloss Prinzendorf an der Zaya im nordöstlichen Weinviertel. Das Schloss fungiert nicht nur als Wohnstätte Nitschs, sondern auch als Realisierungsort und Bühnenplattform für sein Orgien Mysterien Theater.

1982 erwarb Hermann Nitsch in der Nähe des Schlosses Prinzendorf einen Weingarten. Für dessen Pflege sowie für die Weinverarbeitung war bis Ende 2005 ein langjähriger Mitarbeiter Hermann Nitschs zuständig. Als dieser in den Ruhestand ging, übernahm Michael Martin dessen Agenda. Gleichzeitig entstand ein neu formuliertes Konzept des Nitsch-Weines, der bis dato nur für private Feste des Künstlers zur Verfügung stand.  

Hermann Nitsch und Michael Martin im Weingarten. / Foto: © Weingut Martinshof

Wein nach alter Tradition in der »Magnum Austriae«
Der Weingarten von Hermann Nitsch liegt in süd-östlicher Lage bei Prinzendorf/Zaya im Weinviertel. Der Boden ist ein typisches Lehm-Löss-Gemisch dieser Region mit idealer Wasser- und Temperaturspeicherung. Die geernteten Trauben sind ein Gemischter Satz vom Grünen Veltliner, Welschriesling, Müller Thurgau und heute selten gewordenen Sorten wie dem Grauen Portugieser. Der Wein soll im Sinne der traditionell-ursprünglichen Weine eine Wiederbelebung erfahren – als Pendant zu einem modern stilisierten Bouteillen-Wein. »Wo andere Winzer den Staat haben, habe ich den Nitsch als große Oberhand«, so Winzer Michael Martin. Gemeinsam mit dem Künstler treffe er sich regelmäßig im Weingarten und bespreche, wie denn der Wein werden soll.  

Der Nitsch-Doppler / Foto: beigestelltDer naturbelassene Gemischte Satz wird schonend gepresst und verarbeitet. Der Wein wird wenig geschwefelt und ungefiltert in  limitierter Edition in für Österreich typische aber schon fast in Vergessenheit geratene Doppler-Flaschen (zwei Liter) gefüllt. Und natürlich sind die Etiketten vom Meister höchstpersönlich gestaltet. Vier verschiedene, handsignierte  Motive zieren die Flaschen, die außerdem mit dem traditionelle, kurzen Naturkorken inklusive Nitsch/Martinshof-Branding verschlossen sind.

Ganz im Sinne des Künstlers wird nicht darüber diskutiert, ob der Wein gut oder schlecht ist - »er ist«, so Nitsch. Und wenn man ihn an einem lauen Sommerabend bei Sonnenuntergang auf der Terrasse im Glas hat - so zumindest unsere Empfehlung - könnte man Nitsch vielleicht auch zustimmen, wenn er sagt: »Ich verdanke die schönsten Stunden, die ich vielleicht je erlebt habe, dem Wein.«

Erhältlichist der Nitsch-Wein am Martinshof direkt ab Hof oder beim Heurigen »Zum Martin Sepp«, 1190 Wien - Preis: € 40,–

www.martinshof.at

(von Marion Topitschnig)

Marion Topitschnig
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