Neuigkeiten in der Asia-Szene

Wiener Asiaten machen von sich reden: Während Sohyi Kim ein Restaurant aufgibt, macht Hiroshi Sakai ein neues auf. Nobu und Indochine bleiben auf der Suche.

Zwei der beliebtesten Asia-Restaurants mussten im Herbst ihre Pforten schließen: Nach dem Aus für das »Indochine« von Wini Brugger gab auch Sohyi Kim das Ende ihres legendären Restaurants in der Wiener Lustkandlgasse bekannt. Doch wo sich Türen schließen, gehen auch wieder welche auf. »Kim kocht« im Merkur Hoher Markt nun auch am Abend, und ihre treue Fangemeinde ist ohne lange Trauerzeit an die prominente Adresse in der Wiener Innenstadt mitübersiedelt. Abgesehen von der Anschrift ist vieles wie im ehemaligen Stammrestaurant von Kim: Die Menüs erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit, einen Tisch zu bekommen ist weiterhin Sache frühzeitiger Planung und sogar ein Teil der Möblierung stammt aus der Lustkandlgasse.

»Sakai« in der Josefstadt
Eine neue Tür hat auch der vermutlich beste japanische Koch des Landes aufgestoßen: Hiroshi Sakai hat sich gemeinsam mit seiner Frau Angela Kramer den Traum eines eigenen Restaurants erfüllt. In der Wiener Florianigasse kann man seit Kurzem authentische japanische Küche genießen. »Es ist genau so, wie wir es wollen«, sagt die Neo-Wirtin. Bekannte und Verwandte haben beim Umbau und bei der Ausstattung des Restaurants mitgeholfen und es im traditionell japanischen Stil mit Papier-Schiebetüren eingerichtet. Wiener Gäste brauchen aber keine Angst zu haben, dass sie ihre Schuhe ausziehen müssen und die Zimmer nur mit Socken betreten dürfen. Sakai hat sich für sogenannte Shoji-Zimmer entschieden, wo weder auf Tische noch auf Stühle verzichtet wird.

Kulinarisch bietet Sakai Kaiseki-Menüs an, also viele kleine Gerichte in Folge. Ein wichtiger Bestandteil sind kunstvolle Spieße mit Gemüse, Rind, Huhn etc. – Kushiyaki genannt. Die Karte soll ganz nach dem saisonalen Angebot alle drei Monate neu gestaltet werden. Im Restaurant »Unkai«, der vorherigen Wirkungsstätte von Sakai, wurde am Konzept nichts geändert und Stellvertreter Masahiro Yamada zum Küchenchef befördert.

»nobu« auf ­Herbergssuche
Im »Indochine« bleibt die Türe inzwischen noch geschlossen, zu Redaktionsschluss stand noch nicht fest, wie es an der Wiener Ringstraße weitergehen soll. Das heißeste Gerücht ist jedoch, dass die weltberühmte Restaurantkette des Luxus-Japaners »Nobu« bereits auf Location-Suche in Wien sein soll.

Text von Bernhard Degen
aus Falstaff 08/13

Bernhard Degen
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