Industrial Chic im historischen Kellergewölbe

Industrial Chic im historischen Kellergewölbe
© Philipp Lipiarski

Neue High End Bar in Wien: No. 99

Honig und Tequila ziehen sich wie ein Roter Faden durch die stylische Souterrain-Bar in der Krugerstraße.

Wenn es im No. 99 lebendig wie in einem Bienenstock zugeht, dann ist das kein Zufall oder eine Momentaufnahme, sondern Teil des Konzepts. In vielen Elementen zieht sich ein Wabenmuster durch das Design der Bar und findet in Form von Honig eine stimmige Ergänzung auf der Barkarte. Es ist aber weniger eine Karte, als vielmehr ein Buch. Genauer gesagt sollen es 99 handschriftliche Bücher werden, in denen nicht nur die Drinks angeboten werden. Zum Start zirkulieren fünf Bücher, die mit dem Barbetrieb mitwachsen: Das erste »Kapitel« ist den Cocktails gewidmet – einerseits selbst kreiert, andererseits von Gastbartendern hinterlassen. Den zweiten und dritten Abschnitt können die Gäste mit Sprüchen, Weisheiten und Zeichnungen selbst gestalten. Irgendwann sollen alle 99 Bücher voll sein – jedes für sich ein Unikat – und zum Wohle der Bienen versteigert werden.
Barchef Deni Dumancic – regierender Staatsmeister im Flairbartending – hat für die Bar No. 99 einige äußerst stimmige Kompositionen ersonnen. Abgesehen von Honig liegt der Fokus auf Tequila, der sich in verschiedenen Qualitätsstufen in den Drinks wieder findet. Dumancic hat ein gutes Händchen für geschmackliche Harmonien und verfügt über die wichtigste Tugend eines guten Barkeepers: Er kann zuhören und errät rasch, welcher Drink zum jeweiligen Gast passt. 

Ihren Ursprung hat die Bar im darüberliegenden Tattoo-Studio. Besitzer und Tattoo-Künstler El Hac ist auch für das Design und den Totenschädel als Trademark verantwortlich. Diesen gab es nämlich schon lange vor der Bar als Eye-Catcher des Tattoo-Studios, zu dem sich übrigens auch eine Shisha-Bar gesellte. Bei genauerer Betrachtung des Schädels erkennt man, dass dieser aus Waben besteht womit sich der Kreis schließt: Neben Cocktails kann man im No. 99 auch Honig erwerben. Dieser stammt von einem Partnerimker aus dem Burgenland.

Bernhard Degen
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