© Isabella Simon

»Muschicraft«: Ein Bier von Frauen für Frauen

Eine Craft Beer Manufaktur aus Wien bringt Anfang März das »feministische Bier Muschicraft« auf den Markt. Wer steckt hinter dieser Idee und wie schmeckt das Bier mit dem unkonventionellen Namen und dem prägnanten Etikett?

Anna Sophie Tschannett, Gründerin der Marke »Muschikraft« arbeitete als Streetworkerin in Wiener Brennpunkt Bezirken. So kam sie das erste Mal mit dem Thema »Gewalt gegen Frauen« in Kontakt: »Ich lebte davor in einer Blase, mir war nicht bewusst, wie oft Frauen da draußen von Gewalt betroffen sind, ich wusste, ich muss helfen.«

Hilfe für die Frauenhäuser

Vor zwei Jahren dann, bei einem Gespräch mit einer Freundin, entstand der Name »Muschikraft«. »Der Begriff lies mich nicht mehr los, ich erstellte eine Instagram-Seite, auf der ich feministische Sticker verkaufte und die Teilerlöse an Frauenhäuser spendete. Zurzeit unterstütze ich die Wiener Frauenhäuser sowie den Verein autonomer Frauenhäuser Österreich.«

Aus einem Sticker wurde bald mehr. Die Idee zum Bier entstand.

»Das Namensspiel mit dem Muschicraft Bier faszinierte mich einfach! Viele Frauen aus meinem Freundeskreis trinken gerne Bier, wie ich auch!« 

Die Gründerin will dem klassischen Männergetränk einen neuen, weiblichen Look verpassen. »Die Bierindustrie ist noch immer auf Männer zugespitzt, angefangen von der Werbung bis zu den Brauereien

Die Wiener Craft Beer Manufaktur Schalken in Ottakring, ist da eine der wenigen Ausnahmen in der männerdominierten Bier-Welt. Geschäftsführerin Anna Haider, war sofort von Tschannetts Idee begeistert: »Wir haben uns sehr über die Kooperation gefreut, da uns das Thema welches Sophie damit aufgreift auch sehr am Herzen liegt und umso besser ist es, dass wir als HerstellerIn dazu auch einen Beitrag leisten können.«

Wie schmeckt das Bier?

Der Geschmack ist zurückhaltend herb mit einer angehnehmen Note an fruchtiger Hopfen Aromatik. Es soll jedoch kein Bier nur für Frauen sein! »Es ist ein Bier für alle Geschlechtsidentitäten!«

Feministisches Bier auch bald in der Gastronomie

Ab März wird es das neue Bier erstmals bei ausgewählten Wiener Gastronomen über den Tresen gehen. Ein Direktkauf ist über die Brauereimanufaktur Schalken für 2,80 Euro pro Flasche möglich.

Marlene von Dallwitz
Marlene von Dallwitz
Redakteurin
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