Dörren ist die älteste Methode, um Lebensmittel haltbar zu machen.

Dörren ist die älteste Methode, um Lebensmittel haltbar zu machen.
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Monsterernten einfach haltbar machen durchs Dörren

Ob Trockenfrüchte, Gemüsechips, Würzpulver, Kräutersalz oder Beef Jerky – durchs Dörren kann man seine Ernteüberschüsse ganz einfach in gesunde köstliche Vorräte verwandeln. Wir verraten wie das geht.

Wem das sommerliche Garten-Glück Monsterernten beschert, der steht vor der Frage, wie er diese haltbar machen kann. Denn wer hätte nicht gerne länger Freude an dem aktuellen Überangebot an saisonalem Obst und Gemüse?

Trocknen: die älteste Konservierungsmethode

Die älteste Methode, um Lebensmittel zu konservieren ist das Dörren. Trocknen kann man fast alles, von Kräutern, über Obst und Gemüse, Nüsse und Samen bis hin zu Pilzen und sogar Fleisch und Fisch lassen sich trocknen.

Durchs Trocknen verwandelt man frische Früchte in gesunde Snacks, die man selbst im Winter noch naschen kann. Denn durchs Trockenen halten sich diese über viele Monate hinweg, mindestens ein halbes Jahr.

Gaumenfeuerwerk: Das kulinarische Potenzial von Gedörrtem

Gedörrtes eignet sich nicht nur zum Knabbern, Trockenfrüchte sind eine kulinarische Bereicherung und vielseitig in der Küche einsetzbar. Denn das Spannendste an dieser Methode sind die neuen geschmacklichen Perspektiven: Durch den Entzug von Wasser und die damit einhergehende Volumenreduktion wird der Geschmack intensiviert und das natürliche Aroma konzentriert.

So entfaltet die altbekannte Zucchini ganz neue Geschmacksnuancen. Rote-Bete-Pulver verleiht Gerichten Farbe und eine erdige Süße. Und aus getrockneten Pilzen lässt sich ein Würzpulver herstellen, das pikanten Gerichten den richtigen Pepp verleiht. Nicht nur in Suppen, Eintöpfen oder Risottos sorgt Gedörrtes für Gaumenfeuerwerke.

Schonend Dörren

Am besten gelingt das Dörren mit einem speziellen Dörrgerät, man kann aber auch einfach an der Luft dörren oder den Backofen zum Trocknen verwenden. Wichtig ist dabei, die Backofentür einen Spalt offenzulassen, damit die feuchte Luft entweichen kann. Außerdem sollte man die Temperatur mit einem Backofenthermometer im Blick behalten.

Damit möglichst viele Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben, sollte man bei möglichst niedrigen Temperaturen trocknen. Zu wenig Hitze ist allerdings auch nicht gut, sonst machst man es den Mikroorganismen zu leicht, sich zu vermehren. Je nach Lebensmittel unterscheiden sich auch die idealen Dörrtemperaturen:

  • Kräuter: 35–52 °C
  • Gemüse und Pilze: 49–57 °C
  • Obst und Fruchtleder: 57–63 °C
  • Fleisch und Fisch: 63–68 °C

Einfach selbst trocknen: Tipps und Tricks

Wichtig ist, dass man die Lebensmittel in sehr dünne gleichmäßige Stücke schneidet, damit sie auch gleichzeitig trocknen. Da das Dörren mit Schale länger dauert, kann man Obst und Gemüse nach Wunsch vorher schälen. Wenn man Gemüse vorab blanchiert, beschleunigt dies die Trocknung. Wenn man sie in Zitronensaft taucht, beugt dies dem Braunwerden vor. Bei Kräutern sollte man die Blätter zum Dörren abzupfen.

Worauf man beim Trocknen achten sollte

Je nach Lebensmittel und Methode dauert das Trocknen ein bis mehrere Tage. Beim Lufttrocknen hängt man die Lebensmitten an Schnüren auf. Der Dörrraum sollte dabei eine niedrige Luftfeuchtigkeit und gute Luftzirkulation aufweisen. Wer im Backofen trockenen möchte, legt die Lebensmittel gleichmäßig verteilt auf Backpapier auf und stellt Umluft ein.

Blattgemüsechips sollten möglichst knusprig werden, ansonsten sind getrocknete Lebensmittel meist noch etwas elastisch, es sollten jedoch keine nassen Stellen mehr sichtbar sein.

Gedörrtes richtig lagern

Das Wichtigste beim Lagern von gedörrten Lebensmitteln ist, dass diese keine Feuchtigkeit aufnehmen, daher sollte man sie möglichst luftdicht verschließen, idealerweise vakuumieret. Am besten halten sie sich an kühlen dunklen Orten, wie im Keller oder der Speisekammer.

Paula Pankarter
Paula Pankarter
Redakteurin Online
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