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Mohrenbräu präsentiert minimal verändertes Logo

Die Biere der Mohrenbrauerei ziert zukünftig ein neues Logo. Bei einer Pressekonferenz wurde das neue Etikett präsentiert, das jedoch nur minimale Änderungen zum vorigen aufweist. Die Kosten liegen in Millionenhöhe.

Das umstrittene Logo der Mohrenbrauerei in Dornbirn sorgte immer wieder für enorme Diskussionen und Rassismus-Debatten. Nun hat die Vorarlberger Brauerei am 8. März ihr verändertes Logo präsentiert, das jedoch anders ausgefallen ist, wie so mache es sich erwartet hätten.

Minimale Änderungen

Nach wie vor ziert das Bier-Etikett die schwarze Silhouette eines Kopfes, nun sei dies jedoch »sehr neutral« dargestellt, so das Unternehmen in der Pressekonferenz. Weiter heißt es von Co-Geschäftsführer Thomas Pachole: »Der Kopf erscheint künftig ohne die Merkmale, die ein Teil der Konsumentinnen und Konsumenten als rassistisch empfunden hatte.«

Mit den »Merkmalen« meint die Brauerei die »schwulstigen Lippen, stupsige Nase und der etwas gebeugte Halsansatz«. Diese Unterschiede sind allerdings erst im direkten Vergleich erkennbar. Weiters soll anstelle des Schriftzuges »Mohren« zukünftig »Mohrenbräu« inklusive der Jahreszahl 1763 auf den Etiketten stehen, was sich auf die erste urkundliche Erwähnung des Gründers Johann Mohr bezieht.

Das alte und neue Logo:

© Mohrenbrauerei

Heftige Diskussionen

Die hitzige Debatte nahm im Sommer 2020 – insbesondere über die sozialen Medien – an Fahrt auf. Daraufhin startete das Unternehmen einen Markenprozess, um den öffentlichen Auftritt zu diskutieren. Der Grafiker Vincent Hehle entwickelte damals eine Alternative zum »Mohrenkopf«, was große Aufmerksamkeit erlangte und die Meinungen der Konsumentinnen und Konsumenten spaltete. Trotz der heftigen Diskussionen wurde das Logo vorerst beibehalten.

Nach wie vor betont die Brauerei, dass es »weder bei der Gründung noch heute ein rassistisches Motiv gab«. Wie die Geschäftsführung bei der Präsentation betont, sei sich das Unternehmen bewusst, dass man es »nicht allen recht machen kann«.

Umstellung kostet Millionen

Gleichzeitig tauscht die Brauerei sämtliche Gläser, Bierdeckel, Kisten und Werbematerialien in der Gastronomie aus. Wie das Unternehmen mitteilt, wird der Austausch jedoch nur schrittweise erfolgen, da die Produkte aus Kosten- und Umweltgründen erst dann ersetzt werden, sobald diese tatsächlich erneuert werden müssen. Insgesamt werden die Kosten der kompletten Umstellung des Markenauftritts laut eigenen Angaben in Millionenhöhe liegen.

Neuetikettierung ab Ende 2022

In der kommenden Woche soll es erstmals das »Mohrenbräu Spezial« sowie weitere Produkte der Brauerei mit dem neuen Logo im Handel geben. Bis Ende 2022 sollen sämtliche Produkte mit der neuen Etikettierung ausgestattet sein. Wie die unterschiedlichen und vielfach kritischen Reaktionen auf das neue Logo auf den sozialen Medien zeigen, wird die Debatte jedenfalls so schnell nicht abklingen.

INFO

Mohrenbrauerei
Doktor-Waibel-Straße 2
6850 Dornbirn
Vorarlberg
mohrenbrauerei.at

Derya Metzler
Autor
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