Mit Österreichs Kaiser nach Indien

In Neu Delhi wird sich ein Österreicher mit den besten Barkeepern der Welt matchen. Ein Cocktailrezept zum Nachmixen gibt's hier als Vorgeschmack!

Wer Cocktails liebt, kennt auch Heinz Kaiser, oder sollte ihn zumindest kennen. Der sympathische Waldviertler mit Arbeitsplatz im Dino’s, in der Wiener Innenstadt, lebt sein Metier mit großer Leidenschaft und misst sich im Wettbewerb auch gerne mit Kollegen. Kaisers nächster Auftritt vor einer Jury wird im Juli sein, in Neu Delhi. Und Falstaff wird ihn begleiten und über den Wettbewerb berichten.

Anlass ist die Diageo Reserve World Class, eine jährliche Weltmeisterschaft um den besten Bartender. Weltweit sind dafür heuer 10.000 Aspiranten angetreten. In professionellen Ausscheidungen wurden schließlich die besten aus 34 Ländern gekürt und mit einem Ticket für Delhi ausgestattet.

In Österreich hat sich Heinz Kaiser durchgesetzt. Erst in einem Bewerb in Wien und nun wurden kürzlich neben ihm auch die Vertreter der Schweiz und Deutschlands beim Nordeuropafinale in Berlin bestätigt. Es sind das Torsten Spuhn von der Modern Masters Bar in Erfurt und Henning Neufeld vom Le Trois Rois in Basel. Mit im Rennen waren bis zuletzt auch die Österreicher Florian Schütky von der Ebert’s Bar in Wien sowie Gunter Kohlweis vom Aiola City in Graz.

Es geht bei diesem Wettbewerb der Bartender-Elite nicht allein um die besten Cocktails, sondern auch darum, ein perfekter Gastgeber zu sein, schnell und innovativ zu reagieren und nicht zuletzt die Klassiker in jeder Spielart zu beherrschen. Eine hochkarätige Jury aus internationalen Größen der Barszene wird in sechs Kategorien entscheiden wer den Titel »WORLD CLASS Bartender of the Year« nach Hause tragen wird. Die Kunst der Mixologie wird hier zelebriert, es werden Trends für internationale Luxus Drinks gesetzt, die Elite etablierter Bars kommt mit engagierten Newcomern zusammen.

Heinz Kaiser war schon im Vorjahr im Finale, das 2010 in Athen ausgetragen wurde. Damals gewann er die Kategorie »speed and taste« trotz Gips an der rechten Hand und wurde Gesamtvierter. Was wird er ohne dieses Handicap heuer wohl schaffen? 

Als Vorgeschmack hier sein »Classic with a twist«-Siegercocktail aus Berlin:

Magic Clover Club

4 cl Gin, 2 cl Zitronensaft, 2 cl Zuckersirup,
2 Eiklar, 1 cl frischer Himbeersaft, 1 cl Zitronensaft, 1 EL Vanillezucker, Zitronenverbene zum mixen und als Garnitur.

Zubereitung:

Gin, Zitronensaft, Zuckersirup und drei bis vier (leicht im Shaker angedrückte) Zitronenverbeneblättchen mit Eiswürfel im Shaker gut mixen und in eine vorgekühlte Champagnerschale abseihen.

Die Zutaten für das »Häubchen« ebenfalls ausreichend ohne Eis shaken (dry shake), oder mit einem Schneebesen schaumig schlagen und vorsichtig über den ersten Teil des Clover Club legen (floaten), mit Zitronenverbene garnieren.

Dieser Drink ist Heinz Kaisers Abwandlung des Klassikers »Clover Club«, der um 1900 in Philadelphia entstand. Der erstaunliche Effekt: Das Rosa vom Himbeersaft im Häubchen wandert allmählich in die Schicht darunter und der Schaum wird im Gegenzug weiß.

(von Peter Hämmerle)

Peter Hämmerle
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