Mit der Kraft der Erde

Die Bio-Landwirtschaft in Österreich boomt. Etwa 22.000 landwirtschaftliche Betriebe halten den Bio-Zug dynamisch auf Tempo. Doch wie funktioniert eigentlich ein Bio-Bauernhof und was bedeutet »Bio« für Konsumenten?

Bio-Weltmeister Österreich – das hat doch was! Tatsächlich ist der Anteil der Bio-Landwirtschaft an der gesamten Landwirtschaft nirgendwo höher als in Österreich. 18,5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche und Almen, das sind rund 545.000 Hektar, werden aktuell nach den Regeln der ökologischen Landwirtschaft bewirtschaftet. Und folglich hat Österreich auch den größten Anteil an Bio-Produkten im Lebensmittelhandel und in der Gastronomie!

Stattliche 90 Hektar Bio-Felder werden im Marchfeld, in Glinzendorf, kaum zehn Kilometer von der nordöstlichen Stadtgrenze ­Wiens entfernt, von Gerhard Zoubek, 55, und seinen saisonal bis zu 70 Mitarbeitern gehegt und gepflegt. 1997 legte er mit seiner Frau ­Sigrid den Grundstein zum »Biohof Adamah«.

Guter Salat und Gemüse brauchen einen gesunden, lebendigen Boden! / Foto: Renée Del MissierArtischocken haben violette Blüten? / Foto: Renée Del MissierHendln und Ziegen – die »Bio-Haustiere« am Adamah-Hof / Foto: Renée Del Missier

Als Mitarbeiter im elterlichen Landwirtschaftsmaschinenhandel hatte er schon in jungen Jahren die Sorgen und Nöte der Bauern und die Mechanismen und Tücken der konventionellen Landwirtschaft kennengelernt – und auch den Charme und die Chance der ökologischen Landwirtschaft erkannt.

»Mich hat von Anfang an fasziniert, dass sich dabei alles um die schonende Kultivierung des Bodens dreht«, erklärt Zoubek. »Der Boden ist dabei quasi der Partner des Bauern, dem man auch eine Pause gönnen muss, in der er sich erholen kann und auf natürliche Weise Vitalität gewinnt. Im Unterschied zur konventionellen Landwirtschaft wird der Boden nicht ausgepresst wie eine Zitrone und dann mit massivem Düngereinsatz wieder aufgebaut, damit er im nächsten Jahr wieder ausgebeutet werden kann.«

In der Bio-Landwirtschaft ticken die Uhren tatsächlich anders: Äcker werden öfters brach liegen gelassen, um der Bodenflora eine Schaffenspause einzuräumen. Der Einsatz von chemisch-synthetischen Spritzmitteln und sogenanntem Kunstdünger ist gänzlich untersagt; Tiere werden möglichst naturnah und damit gesünder gehalten; die Maxime der Handlungen ist immer die Nachhaltigkeit – das Ziel ist eine natürliche, ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft, die dem Boden das zurückgibt, was ihm vorher entnommen worden ist.

Der Adamah-Hof / Foto: Renée Del MissierDer Adamah-HofDa kommen also die guten Bio-Eier her! / Foto: Renée Del MissierDa kommen also die guten Bio-Eier her!Die Erde lebtMit seinem »Biohof Adamah« – hebräisch für »lebendige Erde, Ackerboden« – gehört Gerhard Zoubek in Wien und Umgebung zu einem wichtigen Betrieb der Bio-Szene: einerseits mit seinem Hofladen in Glinzendorf, mit seinen Marktstandeln (am Nasch-, Serviten- und Karmelitermarkt etc.) und natürlich mit dem »Adamah-Kisterl«. Wöchentlich liefert sein Betrieb bis zu 5000 Kisten mit Bio-Obst und -Gemüse direkt an Haushalte aus. 70 verschiedene Gemüsesorten produziert Zoubek selbst auf seinem Hof. Weitere Bio-Produkte wie Fleisch, Brot, Weine oder Biere vertreibt er zusätzlich für andere Pro­duzenten. »Die Nachfrage nach Bio-Produkten ist am Wachsen, weil viele Menschen genauer unter die Lupe nehmen, wie die Lebensmittel produziert werden, die sie zu sich nehmen«, erklärt Zoubek. »Bei Bio-Produkten haben sie eben die Gewissheit, dass die Natur in der Produktion nicht übervorteilt wird.«Den vollständigen Artikel gibt's im Falstaff JUNIOR - Jetzt im Handel!Text von Klaus ButtenhauserFotos von Renée Del Missier

Klaus Buttenhauser
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