Milena Broger

Milena Broger
© Angela Lamprecht

Milena Broger verrät ihr Lieblingsrestaurant

Die Vorarlberger Spitzenköchin verrät ihren persönlichen Genuss-Hotspot nah am Bodensee: das »Mangold« in Lochau.

Falstaff: Du hast gerade gemeinsam mit deinem Partner Erik Pedersen euer erstes eigenes Lokal aufgesperrt, das »Weiss« in Bregenz, nur vier Gehminuten vom Bodensee. Ich schätze, ihr kommt grad wenig dazu, aber wenn ihr es trotzdem mal ans Ufer schafft, wo esst ihr dann gern?
Milena Broger:
Da nehm‘ ich mir am liebsten ein Picknick mit! Wir gehen dann Richtung Neu Amerika, wo es ein bisschen ruhiger ist. Entweder, wir packen eine ganz klassische Jause ein, Gemüse, Käse, Brot, oder wir machen es ein bisserl exotisch: dann nehmen wir Reis mit XO Sauce und Karottenkimchi.

Alles selbst gemacht?
Ja, die XO Sauce macht eine Mitarbeiterin aus Litauen, die lange in Dänemark gearbeitet hat, mit getrockneten Jakobsmuscheln, die ist so gut, da wird man süchtig! Und das Kimchi machen wir mit weißen Karotten von Lisilis Biohof und Ingwer und Chinakohl vom »Vetterhof«, beide in Vorarlberg. Die bauen eine beeindruckende Vielfalt an Gemüse an. Außerdem ist einer der Vetterhof-Gärtner am Samstag unser Kellner – wir sitzen also an der Quelle!

Gibt es auch ein richtig gutes Restaurant am Wasser?
Direkt am Wasser ist es schwer. Aber ganz nah vom See gibt’s das »Mangold« in Lochau, die kochen irrsinnig gute klassische Küche. Und sie haben einen schönen Garten rund ums Haus.

Im »Mangold« in Lochau gibt es mit viel Liebe gekochte Klassiker, etwa einen herrlichen Tafelspitz oder eine Leber mit Zwiebeln.
© Heidi Inge Hintereck
Im »Mangold« in Lochau gibt es mit viel Liebe gekochte Klassiker, etwa einen herrlichen Tafelspitz oder eine Leber mit Zwiebeln.

Was isst du dort gern?
Den Tafelspitz, und vor allem die Leber! Ich weiß nicht, wie die das machen, aber sie ist extrem gut, mit Zwiebel und Jus und Rösti. Wahnsinn!

Gibt es dort auch Fisch aus dem See?
Schon immer wieder, aber das nicht so einfach am Bodensee. Der ist leider relativ leer gefischt, da müssen die Köche sehr flexibel sein und nehmen, was es grad gibt. Wir zum Beispiel bekommen manchmal Hecht, Egli, oder Aal, und wir sind mit einem lokalen Krebsfischer in Kontakt.

Wie ist die Aussicht bei euch im »Weiss« so?
Die ist super, auf unsere wunderschöne neue Küche (lacht)! Nein, im Ernst, wir haben auch einen schönen Garten im Hof. Ah, und da fällt mir ein, es gibt zumindest sehr gutes Eis am See: Der Eissalon Kolibri hat einen Stand fünf Minuten vom Festspielhaus. Da gibts super Sachen, etwa Lavendeleis und Brennesselsorbet.

Restaurant »Mangold«
© Markus Gmeiner
Restaurant »Mangold«

Über Milena Broger

Milena Broger (27) leitete für drei Jahre die Küche im Restaurant »Klösterle« in Zug, Lech am Arlberg, erkochte dort zwei Hauben, und zählt somit zu den jüngsten Haubenköchinnen im deutschsprachigen Raum.  Sie hat unter anderem in Japan, Dänemark und Italien gelernt.

Erschienen in
Falstaff Rezepte 02/2020

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Tobias Müller
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