Das Gebäude der Winzergenossenschaft »Mandrarossa« in Sizilien

Das Gebäude der Winzergenossenschaft »Mandrarossa« in Sizilien
© Mandrarossa

Mandrarossa – Sizilien wie du es dir nicht erwartest

Das 2019 neu erbaute Kellereigebäude von Mandrarossa, in Sizilien, wurde zum Schauplatz einer unkonventionellen Blindverkostung, geführt von Gabriele Gorelli – Italiens erstem Master of Wine. Dabei konnten die Weine von Mandrarossa erhobenen Hauptes selbst neben erstklassigen Namen der Weinwelt bestehen.

Im Süden der Insel Sizilien findet sich die Ortschaft Menfi nahe der Küste. Hier hat die Winzergenossenschaft »Cantine Settesoli« seit 1958 ihren Hauptsitz. Mit mehr als 2.000 Mitgliedern und über 6.000 ha, zählt sie zu den Giganten der Weinwelt. Entsprechend sind Teamwork und ein hohes Maß an Organisationstalent unabdingbare Faktoren für den Erfolg eines derartigen Konglomerates. »Es erfüllt uns mit Stolz Teil dieser Gemeinschaft zu sein«, so Carmelo – ein historisches Mitglied der Genossenschaft.

Wie es die Größe der Rebfläche bereits erahnen lässt, verfügt Cantine Settesoli über eine reiche Biodiversität. Unterschiedlichste Bodenformationen, Ausrichtungen und Höhenunterschiede von 0 bis 400 Metern machen es möglich, die jeweiligen Rebsorten unter optimalen Bedingungen heranzuziehen. Doch nicht der Zufall entscheidet über die Standorte der Rebstöcke. Jahrzehntelangen Analysen und Beobachtungen ist es zu verdanken, dass Zibibbo und Vermentino in Meeresnähe gedeihen dürfen, während die höheren Lagen Nero d’Avola und Chardonnay vorbehalten sind.

Mit dem Jahr 1999 begann ein neues Kapitel. 500 Hektar bester Weingärten wurden ausgewählt um eine neue Qualitätslinie auf den Markt zu bringen. Unter dem Namen Mandrarossa werden die speziellen Eigenschaften des Gebiets auf moderne Art und Weise interpretiert. Die neue Generation: sizilianischer Wein bewegt sich immer mehr Richtung Eleganz und Mineralität, breit und alkoholreich war einmal. »Mandrarossa leistet nun seit über 20 Jahren Pionierarbeit. Das Engagement und die Weitsicht von Seiten der Weinbauern, sowie der Führungsetage spiegelt sich in unseren Weinen wider. Das macht sie selbst unter sizilianischen Weinen besonders«, so Mimmo de Gregorio, Önologe des Betriebs. Heute exportiert Mandrarossa ihre Weine erfolgreich in über 40 Länder weltweit.

Die Blindverkostung fand im modern gestalteten, hauseigenen Verkostungsraum statt, von welchem man direkten Blick auf die Weingärten und das Meer genießt. Gabriele Gorelli führte eine Gruppe von Journalisten durch vier Flights, in welchen Mandrarossa sich mutig namhaften Produzenten im direkten Vergleich gegenüberstellte. Jeder Flight hatte eine Rebsorte zum Thema: Fiano, Chardonnay, Grillo und Nero d’Avola. Die Weine der Top-Linie überzeugten mit einer bemerkenswerten Salzigkeit, sauber herausgearbeiteten Aromen und einer Leichtigkeit, die Lust auf mehr macht. So konnte die Weine von Mandrarossa ihren Vettern getrost das Wasser reichen, oder bessergesagt den Wein.  

www.mandrarossa.it

Lukas Plattner
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