Lynne Tolley zeigt wie man mit Whiskey kocht

Die Urgroßnichte von Jack Daniel verrät dem Falstaff hochprozentige Küchengeheimnisse.

Wintergrillen ist eine von vielen Möglichkeiten, bei denen man Gerichte mit Whiskey verfeinern kann. Die weltweit meistverkaufte Whiskey-Marke lud am Dienstagabend beim Wiener »Pfarrwirt« zum gepflegten Barbecue von Küchenchef Sebastian Neuschler. Zahlreiche Promis wärmten sich nicht nur am knisternden Feuer, sondern auch am Winter Jack, einem aromatischen Mix aus Apfelsaft, Jack Daniel's und dem Aroma von Zimt und Nelken: Designerin Lena Hoschek, die Moderatoren Cathy Zimmermann (ehemals ORF), Johanna Setzer (Puls4) und Andreas Moravec (ATV), Ex-Miss-Austria Christine Reiler uvm.

Zu diesem Anlass aus Lynchburg, Tennessee, angereist war Lynne Tolley, die Ur-Großnichte von Jack Daniel und langjährige Betreiberin des legendären Restaurants »Miss Mary Bobo’s Boarding House«. Tolley ist begnadete Köchin, Kochbuchautorin, hatte eine eigene TV-Kochshow und ist Whiskey Master Taster. Falstaff hat die charismatische Amerikanerin im Restaurant »Vestibül« zum Interview getroffen:

Falstaff: Sie sind ja als Master Taster bei Jack Daniel's auch für die Produktentwicklung verantwortlich. Sehen Sie Trends oder Verschiebungen in der Nachfrage?
Lynne Tolley: Bei uns gibt es nur einen starken Trend: Die Nachfrage steigt, und zwar bei allen unseren Produkten. Besonders gut kommen der Tennessee Honey und der Sinatra Select an. Ersterer ist ein klassischer Tennessee Whiskey, der mit einer milden Honig-Note abgerundet wird. Der Sinatra Select ist eine Hommage an den größten Jack Daniels's Liebhaber aller Zeiten, ein Premium-Whiskey, der in speziellen Fässern reifen darf: die getoasteten Fässer werden zusätzlich eingekerbt, damit die Kontaktfläche und somit der Holzeinfluss größer werden. Wussten Sie, dass Frank Sinatra sein ganzes Leben lang nur Jack Daniel's Whiskey getrunken hat? Er hat sich sogar eine Flasche mit ins Grab geben lassen.

Wie trinken sie ihren Jack Daniel's am liebsten?
Ich finde den Geschmack unseres Whiskeys so gut, dass ich ihn nicht mit anderen Getränken mischen möchte. Ich trinke ihn am liebsten pur aus einem kurzen Glas.

Sie haben über Jahrzehnte das berühmte Restaurant »Miss Mary Bobo’s Boarding House« geleitet. Welche Rolle hat Whiskey in der Küche gespielt?
Da es in unserer Stadt verboten ist, Alkohol in öffentlichen Restaurants auszuschenken, konnten wir Whiskey ausschließlich in der Küche verwenden. Whiskey passt hervorragend zu cremigen Gerichten wie Schokoladen-Creme, Eis oder Schlagobers.

Was würden Sie unseren Lesern empfehlen, zu welchen Gerichten passt Whiskey am besten?
Sehen Sie mal... (Anm.: Tolley nestelt mehrere engbedruckte A4-Kopien aus der Tasche). Zu all diesen Dingen passt Whiskey. Am besten zu gegrilltem Fleisch, aber auch zu Grillsaucen, Süßkartoffeln, Lachs, Pilzen, Krustentieren, Leberpastete...

Welches ist ihr persönliches Lieblingsgericht mit Whiskey?
Zu »Baked Lynchburg Candied Apples«. Ich empfehle knackige Äpfel wie Granny Smith oder Golden Delicous. In Spalten schneiden, Zucker darüber streuen, Whiskey darüber gießen und mit Butter toppen. Bei 200 Grad Celsius eine Dreiviertelstunde lang backen.*

Sie haben lange mit Miss Mary, einer Ikone der amerikanischen Gastronomie, zusammengearbeitet. Was haben Sie von ihr gelernt.
Ich kannte Miss Mary – sie wurde 102 Jahre alt! – schon als Kind. Sie war die beste Gastgeberin, die man sich vorstellen kann. Und eine großartige Menschenkennerin. Aber ich verrate Ihnen etwas: Sie war eine fürchterliche Köchin! Aber sie hat immer gute Köche gefunden und engagiert.

Sie haben jahrzehntelange Gastronomie-Erfahrung und reisen sehr viel. In welchen Restaurants gehen Sie privat am liebsten essen?
Wenn ich auf Reisen bin, dann möchte ich immer die lokale Küche kennenlernen. In Wien war ich beim »Plachutta«, das ist großartig! Zuhause schätze ich die mexikanische, die italienische, Thai- und unsere Südstaatenküche. Wir machen großartiges Barbecue!

Wie trinken Sie den Winter Jack am liebsten? Verfeinern Sie ihn noch mit frischen Säften?
Nein, ich trinke ihn so wie er in der Flasche ist. Das Rezept stammt von meiner Großmutter und hat sich international bewährt: Apfelsaft, Jack Daniel's Black Label und Gewürze. Im Winter trinke ich ihn heiß, im Sommer auch gerne mit Eis.
 
Weitere Informationen zu Jack Daniel's Winter Jack unter www.winterjack.at 

* Zutaten:

  • 6 Tassen mit Apfelspalten, je nach Vorliebe geschält oder nicht
  • 3 Tassen Zucker
  • 1/2 Tasse Jack Daniel's Tennessee Whiskey
  • 1/2 Tasse Butter (in Stücke geschnitten)

(von Bernhard Degen)

Bernhard Degen
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